Subversive Selfcare von Atelier PMP – In Einklang mit sich selbst

Das Hamburger Nischenlabel Atelier PMP hat eine neue Duftlinie lanciert, die den Namen Subversive Selfcare trägt. Auf den ersten Blick klingt das wenig auffällig, doch das Dufthaus ist bekannt für seine markigen Sprüche, seine außergewöhnlichen Parfumnamen und -kreationen und auch dafür gerne mal bewusst anzuecken, die Grenzen des Gewöhnlichen zu überschreiten. Daher verwundert es nicht, dass der Begriff „Subversive Selfcare“ ein Widerspruch in sich ist. Man könnte es mit „Zersetzender Selbstfürsorge“ übersetzen, denn das Wort subversiv ist gleichbedeutend mit „rebellisch“, „aufrührerisch“ und „aufständisch“.

Atelier PMP – Subversive Selfcare

Wie üblich möchte ich Euch im Folgenden die Beiträge zu der Marke verlinken, denn das Portfolio von Atelier PMP ist unglaublich spannend und außerdem ist auch noch ein zweiteiliges Interview mit dem Co-Gründer Daniel Plettenberg dabei, das absolut lesenswert ist.

Subversive Selfcare – Atelier PMP

Drei Düfte umfasst die neue Linie Subversive Selfcare, die ganz selbstfürsorgemäßig die Namen Clean 01.1/SN, Care 02.1/UX und Calm 03.1/YC tragen, die ich der Einfachheit halber im weiteren Verlauf kurz und knapp Clean, Care und Calm nennen werde. Die Linie widmet sich der Rückbesinnung auf sich selbst. Achtsamkeit ist ja ein gerne verwendeter Begriff dieser Tage. In sich hineinhören, sich Zeit für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse nehmen und diese nicht immer hintenan stellen. Denn in unserer schnelllebigen und ergebnisorientierten Gesellschaft, von Hektik, Terminstress und Erfolgsdruck geprägt, bleiben viele psychisch und physisch auf der Strecke.

Atelier PMP – Subversive Selfcare

Subversive Selfcare ist mehr als nur die Idee, gut zu riechen. Es ist eine wichtige Erinnerung an die Notwendigkeit, uns Zeit für uns selbst zu nehmen, anstatt uns ständig in die Hektik des Alltags zu stürzen. Subversive Selfcare soll uns anregen, uns die Aufmerksamkeit zu schenken, die wir verdienen. Selfcare ist Subversive, denn sie widerspricht der gesellschaftlichen Vorstellung, dass Produktivität und Leistung stets Vorrang vor dem persönlichen Wohlbefinden haben und erinnert uns daran, dass wir uns selbst lieben und wertschätzen sollten.

Während die bisherigen Kreationen von Atelier PMP alle von Mark Buxton entwickelt wurden, stammt die Subversive Selfcare Collection von Scott Moroschan, der seit mehr als fünfundzwanzig Jahren als Parfümeur arbeitet. Darüber hinaus ist der bei Detroit geborene Moroschan auch noch Visual Artist und Creative Entrepreneur, wie man auf seiner Homepage nachlesen kann.

Clean – sauber und klar

Der erste Duft des heutigen Tages ist Clean. Der Name wird wohl Programm sein, davon gehe ich zumindest schwer aus. Wobei die Duftnoten durchaus auch andere Schlüsse zulassen können: Galbanum, Gardenie, Szechuanpfeffer, Absinth, Mandarine, Neroli, Orangenblüte, Jasmin, Iris, Zedernholz, Ambra und Moschus.

Atelier PMP – Clean

Der Auftakt von Clean erinnert mich an einen kühlen Frühlings- oder Sommermorgen, wenn die Pflanzen mit Tau bedeckt sind. Frisch und grün, eher herb denn süßlich ist Clean. Kein Kräutergrün, sondern mit Blattsaftnuancen, die asiatisch-meditativ anmuten. Eine zart-florale Cremigkeit gesellt sich hinzu, untermalend und nicht dominant, die dem Eau de Parfum sanft-fruchtige Akzente verleiht, aber auch eine gewisse spritzige Komponente. Wässrige Noten durchfließen den Duft im weiteren Verlauf, erinnern in Verbindung mit den grünen Nuancen an Tee, bevor die Kreation langsam in die Basis gleitet, in der Zedernholz, Iris und Moschus für saubere und hell-cremige Facetten sorgen, die von einem Hauch von Ambra erwärmt werden. Transparent, luftig und ruhig ist Clean ein in Hinblick auf Anlass, Jahreszeit und Geschlecht ein absoluter Immergeher.

Care – Geborgenheit & Wohlbehagen

Nachdem wir uns mit Clean sauber und rein fühlen, geht es nun mit Care um das wohlige Gefühl von Geborgenheit. Dafür braucht man nicht unbedingt andere Menschen, denn so wie ich es verstehe, geht es bei der Linie Subversive Selfcare um die Erfahrung, sich selbst genug und ein sicherer Hafen zu sein. Wer mit sich selbst im Reinen ist – oder auf dem Weg dorthin –, kommt vielleicht auch mit sich selbst besser klar, kann sich in sich selbst zurücklehnen und fallenlassen.

Atelier PMP möchte uns mit seiner Kreation Care den Weg zu mehr Geborgenheit und Wohlbehagen ebnen und dies soll uns mithilfe der Duftnoten Veilchen, Mastix, Passionsfrucht (Maracuja), Mandarine, Bergamotte, Rose, Magnolie, Pfingstrose, Tiaré, Iris, Heliotrop, Ambra, Zedernholz und Moschus gelingen.

Atelier PMP – Care

Pudriges Veilchen und erfrischen-spritzige Früchte prägen den Auftakt von Care aus dem Hause Atelier PMP und sorgen augenblicklich für eine sommerliche Gute-Laune-Stimmung. Zart-wässrige Nuancen tauchen in der Kreation auf, Rose und Magnolie geschuldet, die mit tropisch-cremiger Tiaré und lieblicher Pfingstrose ein wunderhübsches Blütenbouquet bilden, das die kecken Früchte standesgemäß begleitet. Hervorzuheben sind tatsächlich die Früchte, insbesondere die Maracuja ist deutlich wahrnehmbar, und zwar bis weit in den Duftverlauf hinein. In der Basis sorgen Zedernholz, Moschus und Iris für pudrig-cremige und saubere Nuancen. Insgesamt ein feiner, fruchtig-sanfter Unisex-Duft mit molekülartigem Charakter, der zurückhaltend, transparent und unglaublich entspannt wirkt.

Calm – Beruhigende Harmonie

Nach der reinigenden Wirkung von Clean und dem selbstpflegenden Duft von Care, schenkt uns Atelier PMP nun mit Calm eine Kreation voller Ruhe und Einklang, die als olfaktorische Abrundung des Trios dienen soll. Das Eau de Parfum soll unser inneres Gleichgewicht wiederherstellen, uns mental ins Lot bringen und unsere Resilienz stärken.

Zu diesem Zwecke vereinen Scott Moroschan und Atelier PMP die Ingredienzien Grapefruit, Bitterorange, Gin, Kardamom, Florale Noten, Magnolie, Neroli, Rose, Honig, Weihrauch, Vetiver, Labdanum (Zistrose), Patchouli und Moschus.

Atelier PMP – Calm

Herbe Zitrusfrüchte treffen im Auftakt von Calm auf prickelnden Gin und grünlich-würzigen Kardamom, ehe der Duft von feinen Blütennuancen eingenommen wird. Sanfte Wasserakkorde von Magnolie vereinen sich mit honigsüßer, luzider Rose und orangenfruchtigem Neroli. Weihrauch bringt eine dezente, harzig-rauchige Kühle mit in den Duft, die Calm kontemplative, fast schon sakrale Momente einhaucht. Im Ausklang sorgen die holzig-cremigen und erdigen Nuancen von Patchouli und Vetiver in Kombination mit süßlich-rauchigem Labdanum und feinstem Moschuspuder für eine in sich stimmige und überaus harmonische Abrundung. Damit schließt sich der Kreis dieser Subversive Selfcare Collection von Atelier PMP, eine rundum gelungene und durchweg alltags- und bürotaugliche Unisex-Linie, die für jedes Alter und jede Saison geeignet ist.

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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