Café Gourmand und Coffee Bomb – Die Coffee Collection von Maison Tahité

Nach Vanille und Kakao widmet sich das italienische Nischendufthaus Maison Tahité mit ihrer Coffee Collection leckersten Kaffeespezialitäten: Café Gourmand, Coffee Bomb, I_Ristretto und Velvet Coffee sind die neusten Eaux de Parfum der Marke mit Sitz vor den Toren Roms. Wie üblich im Viererpack lanciert, was auch schon bei den vorherigen Kollektionen so war, nimmt sich Maison Tahité mit Kaffee eines Duftthemas an, das – neben Kirsche und Tonkabohne – aktuell unglaublich angesagt ist.

Kaffeetassen auf Tisch mit Pflanzen
Foto von Nathan Dumlao auf Unsplash

Kleiner Blick zurück: Vanille und Kakao von Maison Tahité

Natürlich verlinke ich Euch auch gerne noch meine vorherigen Rezensionen zu bereits erwähnter Vanilla Collection sowie der Cacao Collection für alle, die sich bzgl. der Marke Maison Tahité und ihren Kreationen ein wenig einlesen möchten:

Aufmerksamen Lesern wird natürlich aufgefallen sein, dass ich fünf Beiträge verlinkt habe und nicht nur vier, wie es bei zwei Vierer-Kollektionen zu erwarten gewesen wäre. Tatsächlich hat Maison Tahité im letzten Sommer einen fünften Kakao-Duft lanciert, nämlich Cacao in the Sun – als Sommer-Special sozusagen. Doch möchten wir uns nun der Coffee Collection zuwenden, die ich als begeisterte Kaffeetrinkerin natürlich mit Spannung erwarte. ☕

Verschiedene Stadien von Kaffeebohnen
Foto von Nathan Dumlao auf Unsplash

Café Gourmand – Coffee Collection

Beginnen werden wir mit einem Kaffeeduft, der sich um eine eher üppige Variante des schwarzen Heißgetränks handeln dürfte. Wann kamen eigentlich die Sirup-getränkten Kaffees in Mode? Mit dem Siegeszug der amerikanischen Kaffeeketten nehme ich schwer an. Tatsächlich gab es die süßen und aromatisierten Heißgetränke bereits, als ich anfing, Kaffee zu trinken – was zugegebenermaßen schon den ein oder anderen Tag her ist.

Daher kenne ich gar keine Zeit ohne diese, auch wenn damals natürlich die Geschmacksauswahl deutlich geringer ausfiel als heute. Als einen Sirup-Klassiker erster Stunde würde ich persönlich den Haselnusskaffee bezeichnen und genau dieser Variante widmet sich allem Anschein nach auch Café Gourmand von Maison Tahité, wenn man den Zutaten trauen darf.

Barista bei der Arbeit
Foto von Nathan Dumlao auf Unsplash

Parfümeurin des Eau de Parfum ist Stéphanie Bakouche, die in der Kreation die Duftnoten Safran, Milch, Kaffee, Haselnuss, Patchouli, Sandelholz, Wacholder, Vetiver und Moschus einsetzt. Wie immer stelle ich mir die Frage: Was erwarte ich? Alleine schon der Name lässt an eine gourmandige Komposition denken, die mit Haselnuss, Gewürzen und cremiger Milch verfeinert ist. Ob das wohl so zutrifft?

Wie viel Gourmand steckt in Café Gourmand?

Ich kann gleich vorwegnehmen … meine Annahmen treffen nicht zu. Wer auf eine liebliche bis zuckersüße Gourmandkreation gehofft hat im Stile eines amerikanischen Hazelnut Coffees mit extra Cream Topping, dem muss ich sagen, dass Café Gourmand viel mehr ein dunkler und würziger Duft ist, in dem sich Safran mit waldigem Wacholder und den erdig-cremigen Noten von Patchouli und Vetiver vereint, untermalt von warm-milchigem Sandelholz.

Der Kaffee ist im Hintergrund wahrnehmbar, mit tiefschwarzen und dezent herben Noten, die sich eng an die waldigen-holzigen Nuancen des Dufts schmiegen. Im Ausklang gesellt sich pudriger Moschus hinzu, dem Café Gourmand ganz allmählich und sanft ausklingt.

Maison Tahité – Café Gourmand

Damit ist Café Gourmand wirklich eine Überraschung für mich, denn hier hätte ich eine gänzlich andere Duftausrichtung erwartet. Dunkel, würzig, erdig und trocken ist das Eau de Parfum von Maison Tahité. Mit einer mittleren Präsenz ausgestattet und einer ebensolchen Haltbarkeit, ist die Kreation ein absoluter Immergeher, den ich keiner Jahreszeit oder Gelegenheit zuordnen würde. Ideal für alle, die eher zurückhaltende dunkle Düfte mit sanfter Gewürz- und Holzuntermalung lieben. Und einen kleinen Schuss Kaffee gibt es auch noch dazu. ☺️

Coffee Bomb – Achtung Explosionsgefahr!

Nachdem mich bei Café Gourmand der Name bereits so in die Irre geführt hat, bin ich gespannt, ob Coffee Bomb mir eine ähnliche Finte schlägt. Der Name klingt für mich nach üppigen Kaffeenoten, die von Anfang bis Ende ein Duftfeuerwerk evozieren. Der Pressetext spricht eine von einer reichhaltigen Kreation, alles andere hört sich allerdings weniger aufbrausend als eher überaus reizvoll an.

Parfümeur Arturetto Landi ließ sich von seiner Zeit in arabischen Ländern inspirieren und hat einen einhüllenden und reichhaltigen Duft kreiert, der das Aroma italienischen Kaffees mit einem Hauch arabischen Kaffees verbindet. Hervorgerufen wird dieser durch würzige und warme ambrierte Noten, die all unsere Sinne verführen …

Maison Tahité – Coffee Bomb

Arturetto Landi nutzte für Coffee Bomb von Maison Tahité eine ganze Riege an Duftnoten: Safran, Kardamom, Schwarzer Pfeffer, Milch, Kaffee, Iris, Heliotrop, Jasmin, Rose, Vanille, Kakao, Weihrauch, Patchouli, Sandelholz, Tonkabohne, Leder, Moschus und Moos. Gewisse Überschneidungen zu unserem ersten Duft von heute gibt es durchaus, jedoch auch eine ganze Riege zusätzlicher Ingredienzien.

Wie explosiv ist Coffee Bomb?

Eine würzige Schärfe bestimmt das Opening von Coffee Bomb mit dunklem, sanft-ledrigen Safran, trockenem Pfeffer und frischem Kardamom. Die Iris spielt bereits früh eine tragende Rolle in dieser Komposition, untermalt von sanft-seifiger Rose und subtilen Weihrauchwölkchen. Ihre üppigen milchig-anmutenden Pudernoten verleihen dem Eau de Parfum eine edle und elegante Aura, sorgen für geschmeidige und cremige Akzente.

Coffee Bomb offenbart im Hintergrund die dunklen Röstaromen von schwarzem Kaffee oder Espresso. Die cremigen Irisnoten stehen für mich sinnbildlich für die feine Crema, die auf dem Heißgetränk zu finden ist. Nach und nach wird das Eau de Parfum wärmer und holziger dank der üblichen Basisverdächtigen Sandelholz, Patchouli und Moschus, die von zarter Tonkabohne untermalt werden.

Maison Tahité – Coffee Bomb

Als explosive Mischung würde ich Coffee Bomb von Maison Tahité nicht bezeichnen. Es ist ein transparenter und eher leichter Duft, in welchem Gewürze, cremig-milchige Noten und warme Hölzer eine feine und ausgewogene Melange eingehen, untermalt von geröstetem Kaffee und einer zarten Rauchigkeit. Eine absolut alltags- und bürotaugliche Unisex-Kreation, die zu jeder Gelegenheit und jeder Jahreszeit getragen werden kann. Die Iris und die Gewürze sind schon sehr präsent in der Komposition, in meinen Augen und auf meiner Haut auch präsenter als der Kaffee selbst. Wie immer empfehle ich daher einen Hauttest, vielleicht kommt ja bei Euch der Kaffee so richtig üppig zur Geltung. ☺️

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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