Néroli Supercritique von Les Eaux Primordiales entführt uns heute in die zauberhafte Welt marokkanischer Gärten. Nicht irgendeines Gartens selbstredend, sondern in den Jardin Majorelle, der im Herzen von Marrakesch gelegen ist. Berühmt für seine florale Pracht, seine üppige Gartenanlage voller exotischer Pflanzen, Kakteen und Palmen, die mit ihrem satten Grün in farblichen Kontrast zu den leuchten blauen Brunnen, Bassins und Mäuerchen stehen, für die der Jardin Majorelles bekannt ist.

Faszinierende Gärten – Jardin Majorelle
Der Jardin Majorelle blickt auf eine spannende Geschichte zurück. Anfang der 1920er begründete der französische Maler Jacques Majorelle die Gartenanlage mitten in der Stadt Marrakesch, unweit des Atlas-Gebirges. Er legte bei der Erschaffung von Brunnen, Wegeumrandungen und Bassins großen Wert auf eine besondere Farbe: Ultramarinblau. Diese leuchtende Farbe kontrastierte wunderbar mit den üppig grünen Pflanzen, zitronengelben Akzenten und der rötlich-ockerfarbenen Erde der Wege.
Der Garten erstreckt sich über eine Fläche von etwa viertausend Quadratmeter und ist in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt, beherbergt er doch Pflanzen von allen Kontinenten unserer Erde. Imposante Palmen und Kakteen wechseln sich mit opulent blühenden Bourgainvilleas ab. In den 1980er erwarb schließlich Yves Saint-Laurent das Grundstück und machte das von Majorelle in den 1930ern gebaute tiefblaue Atelier namens „Villa Oasis“ zu seinem Zuhause.
Ein orientalischer Traum unter marokkanischer Sonne, der die Schönheit der üppigen Gartenanlage unterstrich. Noch heute sind die Gärten ein Besuchermagnet, ein Museum zu Ehren des berühmten Modeschöpfers wurde nach seinem Tod gleich neben dem Jardin Majorelle erbaut. Leider habe ich kein frei zugängliches Foto des geheimnisvoll anmutenden und zauberhaften Gartens gefunden, sonst hätte ich Euch gerne eines hier eingefügt.
Néroli Supercritique – Duftende Extravaganz
Néroli Supercritique, der Duft zum marokkanischen Gartentraum, wurde – wie üblich bei Les Eaux Primordiales – von dem Markengründer Arnaud Poulain und der Parfümeurin Amélie Bougeois gemeinsam kreiert und umfasst die Ingredienzien Aldehyde, Mandarine, Bergamotte, Neroli, Orangenblüte, Jasmin, Tuberose, Petitgrain, Weißer Moschus, Vanille und Guajakholz.
Arnaud Poulain präsentiert hier eine köstliche Interpretation der Orangenblüte. Sie ruft die Freude eines Nachmittags im Jardin Majorelle von Marrakesch hervor, wo Neroli und Jasmin die ultramarinblau gefärbten Wege beduften. Hier greift er die Orangenblüte wie ein köstliches, süßes orientalisches Gebäck wieder auf.
Neroli, das ätherische Öl aus den Blüten des Bitterorangenbaumes, war der Legende nach der Lieblingsduft von Anne-Marie de La Trémoille (1642-1722), der Herzogin von Bracciano, eingeheiratet in die italienische Adelsfamilie der Orsini. Die Familie besaß u. a. ein Castello in der Stadt Nerola, ganz in der Nähe von Rom gelegen. Angeblich war Anne-Marie auch Prinzessin von Nerola und dies in Kombination mit der Leidenschaft für den Duft der Bitterorangenblüten soll der Ursprung für die Bezeichnung Neroli sein.
Die florale Kollektion der Supercritiques umfasst übrigens keineswegs superkritische Blüten, die an allem herumzumäkeln haben. Auch, wenn der Name dies vermuten lassen würde. Vielmehr ist es eine Hommage an einzigartige Blüten, die durchaus empfindlich in der Handhabung sein mögen. Denn für die Extraktion der ätherischen Öle nutzt Les Eaux Primordiales ein spezielles und innovatives Verfahren, die sogenannte Hochdruckextraktion mit CO2 – im Englischen „Supercritical CO2 Extraction“ genannt.
Betörender Blütenzauber
Pfirsichhaft weich, samtig und schwer greifbar zeigen sich die Aldehyde im Auftakt von Néroli Supercritique, die von einer sanften Zitrusfruchtigkeit begleitet werden. Von Beginn an nehme ich die cremigen Facetten von Orangenblüten und Neroli wahr, lieblich, milchig und feinpudrig. Zarte Orangennuancen durchfließen die Komposition, mal intensiv süßlich, mal grünlich herb.
Die Tuberose blitzt hier und da im Duftverlauf auf mit ihren betörenden Weißblühernoten, die sich in die florale Cremigkeit des Dufts ergießen, mit ihr verschmelzen und eine betörende Melange eingehen. Nach und nach offenbart Néroli Supercritique die kristallinen Noten von Moschus, die der Kreation den Weg in die Basis leiten. Subtil rauchiges Guajakholz und die dunklen Gewürznuancen der Vanille runden das Eau de Parfum schließlich gekonnt ab.
Néroli Supercritique aus dem Hause Les Eaux Primordiales ist ein feiner, sanfter und überaus sonniger Blütenduft, der nicht nur den Blüten des Bitterorangenbaumes respektive Neroli sowie Orangenblüten huldigt, sondern diese in ein wunderschönes Bouquet aus weißen Blüten, samtigen Fruchtakkorden und einer cremigen Pudrigkeit einarbeitet. Eine sommerliche Kreation mit mittlerer Präsenz, die in der wärmeren Jahreszeit zu nahezu allen Gelegenheiten tragbar ist. Ganz im Stil der bisherigen Kreationen von Les Eaux Primordiales gehalten, überzeugt Néroli Supercritique mit Klarheit, Eleganz und Stilsicherheit. Nicht nur für Fans von Neroli und Orangenblüten eine absolute Empfehlung, sondern auch für all jene, die einen modernen, fein ausbalancierten und nicht zu üppigen Weißblüherduft suchen.
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