Die nette EdT-Kollektion von Korres …

… hat vor nicht allzu langer Zeit Zuwachs bekommen – Black Pepper / Cashmere / Lemonwood und Black Sugar / Oriental Lilly / Violet heißen die beiden Hübschen, die ich Euch heute vorstellen möchte.

Das Gute aus der Apotheke

Ich mag sie, die Griechen von Korres, und zwar von Anfang an. Wusstet Ihr, dass Korres dem Ursprung nach eine Apothekenmarke ist? Athen ist die Heimat der Marke, genauer gesagt die Tzivanides Apotheke, in der George Korres noch während seines Pharmaziestudiums zu arbeiten begann. Die erste Apotheke der griechischen Hauptstadt, die auch Homöopathie verkaufte, in der Korres ab 1989 tätig war. 1992 übernahm er die Führung der Apotheke und rief vier Jahre später seine Marke Korres ins Leben, die mittlerweile in diversen Ländern verkauft wird.

George und Lina Korres – geklaut von der Korres Webseite

Korres ? Nature

Besonders hervorzuheben ist sicherlich der Teil der Korres-Firmenphilosophie, der so hübsch mit dem Wörtchen „Love“ als Überschrift garniert wird:

„One of our core principles– still the same as in the early pharmacy days – was to develop products that are friendly to the skin but also to the environment.“

Einige der wichtigsten Punkte sind unter anderem, dass die Rezepturen ausschließlich aus natürlichen Produkten und/oder zertifizierten Bio-Zutaten hergestellt werden („based on natural or certified organic ingredients“). Auf synthetische Formulierungen, die haut- oder umweltschädlich sind, wird verzichtet genauso wie auf Zutaten, die nicht biologisch abbaubar sind. Die Listung der Ingredienzen ist deshalb fast schon haarspalterisch – im positiven Sinne. Nach eigenem Bekunden werden 98% der Produktlieferungen nicht mittels Flugzeugtransporten abgewickelt, 99% der Produktverpackungen, auf die ohnehin bei vielen Produkten verzichtet wird, sind recycelbar. Korres arbeitet mit kleinen Bio-Bauern zusammen, mit Bio-Farmen als auch mit sozialen Projekten. Und sie unterstützten finanziell den Schutz des größten südeuropäischen Eichenwaldes („Friends of Oak and Nature“).

Gar nicht mal so düster – die Neuheiten

Obschon unsere zwei Neulinge beide mit „Black“ beginnen, sind es natürlich keine sinisteren Gesellen, das fällt schon bei einem Blick auf die Ingredienzen auf:

Black Pepper / Cashmere / Lemonwood: Kopfnote: Zitrone, Ananas, Schwarzer Pfeffer; Herznote: Lavendel, Kardamom, Gurjunbalsam; Basisnote: Kaschmirholz, Patchouli, Guajakholz, Zedernholz, Vanille

Black Sugar / Oriental Lilly / Violet: Kopfnote: Lilie; Herznote: Zucker, Veilchen, Benzoeharz, Vanille; Basisnote: Karamell, Ambra

Beginnen wir mit dem ganz offensichtlich eher auf die Männerwelt zielenden Black Pepper / Cashmere / Lemonwood:

„A fragrance dominated by earthy, woody notes. A fresh, fruity complex of Lemon, Tangerine, Pineapple and Grapefruit is gradually taken over by precious, masculine, dark Black Pepper together with notes of Cardamom, Lavender and Indian Gurjum. The aromatic journey reaches its destination as luxurious, sleek Cashmere blends with Patchouly, Guaiacwood, Cedarwood. An opulent male fragrance.“

… ein Mann-Mann ist es nicht, das sei vorweg schon erwähnt: Wir haben es hier nicht mit einem Macho zu tun, sondern mit einem Hipster, einem sehr gepflegten. Und zwar einem, der auch vom anderen Geschlecht getragen werden kann, obschon die Tendenz des Duftes klar maskulin ist. Black Pepper / Cashmere / Lemonwood springt auf den Zug auf, der von Aventus eingeläutet wurde – und zwar denjenigen der Herrendüfte, die mit ausladenden Fruchtnoten brillieren, die auf Hölzern gebettet werden und allesamt auf eine subtile Art und Weise auch aquatische Anklänge vorweisen. Wir finden hier gewohnt prickelnde, frisch-erfrischende und saftige Zitrusfrüchte nebst einer äußerst leckeren Ananas, die von minzig-grünem Blattwerk umrankt werden und auf einer schönen, balsamisch-warmen Holzbasis ruhen.

Ganz klar ein Immergeher, ein moderner. Einer, mit dem man immer richtig „angezogen“ ist, anlass- und jahreszeitenunabhängig. Regelmäßige Leser/innen wissen, dass das bei mir kein Knockout ist, ganz im Gegenteil – ich bin der Ansicht, dass jede Duftgarderobe Vertreter dieser meiner selbst eingeführten Gattung benötigt. Black Pepper / Cashmere / Lemonwood ist „easy to like“, hat Charakter, zeigt sich aber dennoch als Everybody’s Darling – insofern ein duftender Trumpf für jeden Tag.

Kann der Damenduft da mithalten? Schauen wir uns Black Sugar / Oriental Lilly / Violet  einmal näher an:

„The alluring, striking power of Black Sugar – sweet with an oriental twist -blends with the freshness and soft powder-feel of Oriental Lily and vivid Violet and Vanilla. The fragrance kicks off with sweet accords but at the top of the aromatic pyramid a unique combination of warm Caramel and Amber notes is revealed. Feminine and fragile, yet dynamic and mysterious.“

Im Auftakt: Zucker, Puderzucker, Kristallzucker und sanfte Karamellnoten, die alsbald ein Veilchen in ihrer Mitte willkommen heißen. Für mich ist es dezent kandiert, darüber hinaus samtig-erdig und auf die ihm eigene Art abstrakt fruchtig. Puder erobert das Feld, samtige Pudrigkeit, die dem Duft einen gewissen Boudoir-Charakter verleiht, wohnt ihm doch ohnehin ein gewisser Retro-Charme inne dank seiner Blüten, obschon er unbestritten ein modernes Parfum ist. Ich entdecke einmal mehr eine Note, die mir in all den Jahren ein Mysterium geblieben ist und der ich endlich mal auf die Spur kommen möchte – jene, die ich nicht anders bezeichnen kann als mit „süßer Knete“, und die ich vor allem in Diors Ikone Hypnotic Poison finde. Wisst Ihr, was ich meine?

In jedem Fall entwickelt sich Black Sugar / Oriental Lilly / Violet überaus feminin, sich irgendwo zwischen Gourmand-, Boudoir- und Skin-Duft ansiedelnd. An einem Mann kann ich ihn mir überhaupt nicht vorstellen, zumal sein Naturell sich dem Puder verpflichtet sieht und seine Basis mit warm-harziger Ambra seine Gourmandnoten erst recht zum Strahlen bringt. Farblich ist die Verpackung sowie das Etikett perfekt getroffen – ein skinniges Nude mit einem Hauch Altrosé, genau so sehe ich ihn auch. Und kann ihn mir perfekt als Begleiter für die beginnenen Herbsttage vorstellen, denn er braucht niedrigere Temperaturen als die, die wir momentan haben (und die dank der hohen Luftfeuchtigkeit zum Teil fast schon tropisch wirken, ächz).

Habt Ihr Düfte von Korres zu Hause? Wenn ja – welche? Und sonst – welche Korres-Produkte finden sich bei Euch?

Meine Favoriten: Mint Tea & Bergamot Pear Duschgel, Mountain Pepper / Bergamot / Coriander EdT samt korrespondierender Produkte, Japanese Rose Handcreme sowie das Yoghurt Cooling After Sun-Produkt für Gesicht und Körper.

Einen schönen Tag und viele liebe Grüße,

Eure Ulrike

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

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