5 – The Guardian Master, 6 – Carnal Spirit und 7 – Spiritual Explorer von Spiritum

Spirituell geht es weiter mit dem französischen Dufthaus Spiritum und den drei Kreationen 5 – The Guardian Master, 6 – Carnal Spirit und 7 – Spiritual Explorer, die uns einmal mehr in die geheimnisvolle und faszinierende Welt dieses besonderen Labels eintauchen lassen. Vier Eaux de Parfum habe ich Euch bereits vorgestellt, nämlich 1 – Solar Soul, 2 – Astral Twin, 3 – Wisdom Universe und 4 – Builder of Future.

Vier Düfte von Spiritum

Die beiden Beiträge, in denen ich Euch die Marke Spiritum selbst und auch die ersten vier Düfte nähergebracht habe, verlinke ich Euch wie üblich im Folgenden – für alle, die die Artikel noch nicht gelesen haben und sich weiter informieren möchten.

5 – The Guardian Master

Philippe Pararella-Paris war für die Kreation von 5 – The Guardian Master verantwortlich. Das Eau de Parfum widmet sich mit der 5 einer Zahl, die für „Freiheit, Veränderung, Glück, Schutz, Stabilität“ steht. Im Pressetext taucht das Wort „merkurianisch“ auf, weshalb ich vermute, dass der Duft dem Himmelskörper Merkur gewidmet sein könnte. Einigen der bisher bereits besprochenen Düften wurden bereits im Pressetext Sterne und Elemente zugeordnet, anderen wiederum nicht.

Kardamom, Rosa Pfeffer, Schwarzer Pfeffer, Muskatnuss, Weihrauch, Chiliblätter, Kurkuma, Jasmin, Zedernholz, Zimt, Muskatellersalbei, Tabak, Honig, Iris, Moschus, Bourbon-Vanille, Patchouli, Vetiver, Labdanum (Zistrose), Ambra, Tonkabohne, Sandelholz, Eichenmoos, Opoponax, Pflaume und Leder sind die Zutaten dieses Dufts, der sich um die Nummer 5 dreht.

Spiritum – 5 – The Guardian Master

5 – The Guardian Master beginnt mit einem bunten Strauß üppiger Gewürzen, die auf honigsüßen Tabak und cremige Blüten treffen. Wow, was für ein Auftakt! Kraftvoll, dynamisch empfinde ich den Duft, gleichzeitig nehme ich aber auch eine große Behaglichkeit wahr, die für mich perfekt zu einem „Beschützer“ passt. 5 – The Guardian Master von Spiritum strahlt eine unglaubliche Ruhe und Präsenz aus, eine Vertrautheit und Sanftheit, die fast schon tröstlich wirkt. Zu den würzig-floralen Noten des Auftakts gesellen sich im weiteren Verlauf warme Hölzer, süßlich-rauchige und balsamisch-harzige Facetten, die die Komposition unglaublich harmonisch und stimmig abrunden. Einfach wunderschön! 💜

6 – Carnal Spirit

Die Nummer 6 trägt auf Deutsch den Namen Geist der Fleischeslust und so gehe ich stark von einem Duft aus, der sinnlich und verführerisch ist. In der Numerologie steht die Zahl 6 für „Schönheit, Harmonie, Verführung, die Suche nach dem Gleichgewicht“, was meine Annahme durchaus bestätigt. Außerdem findet sich im Pressetext der Nebensatz „eine venusische Erkundung der Sinnlichkeit“. Der Planet zum Duft ist also vermutlich die Venus.

Venus ist in der Mythologie der Römer „die Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens und der Schönheit“, was wiederum zu den bereits genannten Fakten hervorragend passt. Mit den Ingredienzien Weihrauch, Birne, Ingwer, Schwarzer Pfeffer, Rosa Pfeffer, Szechuanpfeffer, Kiefer, Jasmin, Veilchen, Zedernholz, Osmanthus, Muskatellersalbei, Cashmeran, Geranium, Maiglöckchen, Muskatnuss, Zimt, Moschus, Sandelholz, Ambra, Vanille und Pfirsich schuf Philippe Pararella-Paris den dazugehörigen Duft 6 – Carnal Spirit.

Spiritum – 6 – Carnal Spirit

Die Menge an Duftnoten lässt auf einen opulenten Duft schließen, doch 6 – Carnal Spirit ist vom ersten Schnuppern an wunderbar zart, leicht und luftig. Fruchtige Birne trifft auf rauchig-kühlen Weihrauch, trocken-scharfer Pfeffer auf floral-fruchtige Nuancen. Die samtige Pfirsichsüße des Osmanthus nehme ich deutlich wahr, fein-pudriges Veilchen und cremigen Jasmin, begleitet von den frühlingshaft-aquatischen Noten von Maiglöckchen und zarten-watteweichen Momenten. Es ist ein Duft, der mich nachdenklich zurücklässt. Denn ich empfinde eine große Diskrepanz zwischen dem Namen des Eau de Parfum und dessen Entwicklung beim Testen. Hatte ich eine Kreation vor Augen, die von Fleischeslust und Sinnlichkeit durchdrungen ist, sexy, opulent und verführerisch, erschnuppere ich einen Duft, der zart, zurückhaltend, distanziert wirkt, klar, fruchtig, floral und frühlingshaft. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, mir gefällt 6 – Carnal Spirit ausgesprochen gut. Diese Kombination aus Birne, Pfirsich, Blüten, Hölzern und Harzen ist einfach zauberhaft. Nur beim Namen tue ich mir irgendwie schwer. 😉 Ein absolut angenehmer und unkomplizierter olfaktorischer Begleiter, für Büro und Alltag wunderbar geeignet, den ich tendenziell eher an wärmeren Tagen und im Frühling und Sommer tragen würde.

7 – Spiritual Explorer

7 – Spiritual Explorer bildet den Abschluss dieser Rezension und läutet damit auch die letzte Runde im Reigen der Düfte von Spiritum ein. Denn mein nächster Beitrag mit drei weiteren Eaux de Parfum wird auch der zunächst letzte sein. Der Beiname Spiritual Explorer lässt mich an eine neugierige, wissensdurstige und abenteuerlustige Kreation denken, denn so schätze ich einen Explorer, also Entdecker, ein. Die Bedeutung der Zahl 7 ist laut Homepage von Spiritum „Inneres Leben, Weisheit, Wissen, Inspiration, Erweckung, witzig.“

Geschaffen wurde das Eau de Parfum von Bertrand Duchaufour, der die Ingredienzien Safran, Davana, Himbeere, Kaffee, Karamell, Rose, Myrrhe, Patchouli, Eichenmoos, Zedernholz, Ambra und Moschus zu einem „holzigen Gourmand“ vereinte, über den der Pressetext sagt, er „beschwört die Leidenschaft, die das Schicksal derer lenkt, die frei leben.“

Spiritum – 7 – Spiritual Explorer

Kühler, ledriger Safran trifft im Auftakt von 7 – Spiritual Explorer auf likörig-süße Davana und säuerliche Himbeeren, alsbald untermalt von luziden und luftigen Rosennoten und dem subtilen Duft gerösteter Kaffeebohnen. Eine sahnige Karamellsüße durchzieht die Komposition im Hintergrund, die nach wie vor eher transparent und leicht wirkt, obschon die Zutaten eine opulente und üppige Kreation erwarten lassen könnten. Myrrhe und Patchouli bringen balsamisch-holzige und erdig-würzige Facetten in das Eau de Parfum, zu denen sich nach und nach auch die sanfte Wärme von Ambra und cleanem Zedernholz gesellen. Eine spannende Komposition, die mit würzig-gourmandigen und holzig-pudrigen Noten spielt und sowohl luftig als auch tiefgründig wirkt und die an kühleren Tagen bzw. in Herbst und Winter zu jeder Gelegenheit getragen werden kann.

Neueste Kommentare

Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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