Black Orchid von Tom Ford und Good Girl Gone Bad von Kilian – Luxus im Doppelpack

Mit Black Orchid von Tom Ford und Good Girl Gone Bad von Kilian haben wir zwei echte Größen im Parfumbusiness hier im Duft-Tagebuch zu Gast. Ich möchte schon ganz kühn vorwegnehmen, dass es großartig werden wird, denn jede Marke für sich ist bereits ein absolutes Highlight. Die beiden Düfte, die ich mir heute unter mein wertes Näschen halten werde, kennen möglicherweise einige von Euch zumindest vom Namen her, denn es sind zwei Kreationen, die man durchaus als Klassiker der beiden Marken bezeichnen kann.

Tom Ford – Black Orchid

Regelmäßige Leser werden sich erinnern, dass ich Euch vor gar nicht allzu langer Zeit die jüngsten Neulancierungen von Tom Ford hier im Duft-Tagebuch vorgestellt habe, nämlich Electric Cherry und Soleil de Feu (nachzulesen hier). Auch Love don’t be Shy und Kologne – Shield of Protection von Kilian haben mich jüngst begeistert (nachzulesen hier) und daher freue ich mich ganz besonders, sozusagen einen Blick ins Duftarchiv der beiden Luxuslabels zu werfen und mir mit Black Orchid und Good Girl Gone Bad zwei Kreationen anzusehen, die schon längst einen Platz hier im Duft-Tagebuch verdient hätten.

Black Orchid – Tom Ford

Wir schreiben das Jahr 2006. Der damals bereits legendäre Designer Tom Ford lanciert das erste Eau de Parfum der Signature Collection seiner eigenen Beauty-Marke, das den mystisch anmutenden Namen Black Orchid trägt. Es ist ein Duft, der luxuriös und geheimnisvoll ist, markant und mondän. Es ist der Auftakt zu einer wahren Erfolgsserie, denn noch viele grandiose Duftkompositionen und Linien sollen diesem ersten Eau de Parfum folgen.

Mit Sicherheit hatte Tom Ford schon immer einen Sinn für das Außergewöhnliche. Zunächst drehte er die Modewelt mit seinen Kreationen auf links und später kamen wir dank Tom Ford Beauty in den Genuss seiner olfaktorischen Werke und seiner wunderbaren Kosmetikprodukte. Black Orchid steht für eben jenes Außergewöhnliche, ist „inspiriert von seiner Faszination für das Unerreichbare und aus seinem Bestreben, die geheimnisvolle, schwer fassbare schwarze Orchidee zu finden.“

Tom Ford – Black Orchid

Für die Entwicklung von Black Orchid engagierte Tom Ford den Parfümeur David Apel, der für das Eau de Parfum die Duftnoten Trüffel, Ylang-Ylang, Bergamotte, Schwarze Johannisbeere, Orchidee, Lotosblüte, Florale Noten, Fruchtige Noten, Balsamische Noten, Patchouli, Sandelholz, Vanille, Vetiver und Weihrauch vereinte.

Duft der Verführung – Black Orchid

Black Orchid wohnt von Beginn an etwas Einzigartiges und Geheimnisvolles inne. Die dunklen, erdig-wurzeligen Noten der Trüffel dominieren den Auftakt, die Connaisseure der Haute Cuisine so lieben, ihren schwer in Worte zu fassenden, subtil pilzig anmutenden Duftcharakter, der so tiefgründig scheint, so unglaublich verführerisch. Die süßen Blütennuancen des Ylang-Ylang verschmelzen mit Schwarzer Johannisbeere, akzentuiert von einem Hauch spritziger Bergamotteherbe, und vereinen sich mit der Trüffel auf wunderschönste Art und Weise.

Sie verleihen der erdigen Edelknolle eine gewisse Leichtigkeit und Transparenz. Olfaktorische Unterstützung erfährt sie von den cremig-holzigen Waldnoten von Patchouli und Vetiver, während sich im Hintergrund allmählich liebliche, fruchtig-florale Akzente ausbreiten, die von samtigem Sandelholz und zart-rauchigem Weihrauch begleitet werden, um schließlich ganz langsam und gemächlich auszuklingen.

Tom Ford – Black Orchid

Mit Black Orchid ist Tom Ford Mitte der 2000er ein Dufteinstand gelungen, der es in sich hat. Das Eau de Parfum ist ein Damenduft, der vermutlich zuerst für Verwunderung sorgt – der Trüffel sei dank, die hier wirklich gekonnt und sehr präsent in Szene gesetzt wurde –, nach und nach jedoch seine verführerische, sexy Seite zeigt. Halleluja, hier gibt es kein Entrinnen. Dunkel, süß, floral, erdig, holzig, warm und kühl gleichzeitig, Black Orchid ist ein olfaktorischer Don Juan, der jeden in seinen Bann zieht, der an ihm schnuppert. Für Connaisseurs der schönen Düfte und für Tom-Ford-Fans ein absolutes Must-try! 🖤

Good Girl Gone Bad – Kilian

Von Schwarz zu Weiß – bereits rein optisch ist offensichtlich, dass wir es bei Good Girl Gone Bad von Kilian mit einem gänzlich anders gearteten Duft zu tun haben werden, auch wenn es sich bei beiden Kreationen des heutigen Tages um Damendüfte handelt. Kilian ist bekannt für seine üppigen und überaus femininen Kreationen, in denen betörende Blüten gern auf gourmandige Pudernoten treffen. Ob es sich bei Good Girl Gone Bad wohl genauso verhält?

Wie bereits erwähnt ist auch dieses Eau de Parfum nicht neu auf dem Markt, sondern stammt vielmehr aus dem Jahre 2012. Der wunderbare Alberto Morillas wurde mit der kreativen Umsetzung des Dufts beauftragt, der für einen ganz bestimmten Typ Frau geschaffen werden sollte: „Für die Frau, die sich traut, etwas zu wagen und ihre Kühnheit auslebt. Good girl gone Bad verkörpert einen speziellen Frauentyp. Ein Parfum, das jene Fülle und opulente Lust repräsentiert, die Kilian so liebt. Sinnlich und hemmungslos. Eine Frau, die für alles steht, für alles zu haben ist – in der Welt der Liebe, des Begehrens, des Verbotenen.“

Kilian – Good Girl Gone Bad

Es sollte klar sein, dass bei dieser Inspirationsquelle auch Duftnoten zum Einsatz kommen werden, die olfaktorisch etwas zu bieten haben, die leidenschaftlich und lasziv sein können, opulent und kräftig. Und so finden sich in Good Girl Gone Bad von Kilian die Ingredienzien Jasmin, Osmanthus, Mai-Rose, Tuberose, Narzisse, Veilchen, Pflaume, Ambra, Patchouli, Zedernholz, Vetiver und Moschus.

Sweets for my … Good Girl Gone Bad

Ein meisterhafter Parfümeur wie Alberto Morillas schafft es aber natürlich, die ausdrucksstarken Duftnoten so gekonnt einzusetzen, dass sie stets ausgewogen und harmonisch wirken. Genau dies beweist er in dem Eau de Parfum von Kilian, das mit einer himmlischen Blütensüße eröffnet. Cremiger Jasmin wird von den zarten Pfirsichnoten des Osmanthus untermalt. Ein betörendes und rein anmutendes florales Bouquet, das sich eher zurückhaltend und hautnah zeigt. Die Tuberose schillert im Hintergrund grünlich und cremig, begleitet von süßem Veilchenpuder und dunkelfruchtiger Pflaume.

Doch auch im weiteren Verlauf bleiben die pfirsichhaften Nuancen des Osmanthus der Star auf der olfaktorischen Bühne von Good Girl Gone Bad, umhüllt von einem Meer an cremigen und süßen Noten. Wahrlich alle Duftnoten scheinen auf dieses Ziel hinzuarbeiten und sich so cremig und lieblich wie möglich zu zeigen. Die Ambra gibt einen Hauch von Wärme hinzu, während Patchouli, Zedernholz und Vetiver einen erdig-holzigen Hauch beisteuern.

Kilian – Good Girl Gone Bad

Good Girl Gone Bad von Kilian ist perfekt für alle, die süße Blütendüfte und die an Pfirsiche erinnenden Noten von Osmanthus lieben. Eine eher transparente und leise Kreation, die sehr feminin, sehr elegant und verführerisch wirkt. Dank ihrer fein ausbalancierten Komposition ist das Eau de Parfum für jede Gelegenheit der passende Duftbegleiter, sofern wir uns in der wärmeren Jahreszeit bewegen. Ein frühlingshaft-sommerlicher Blütentraum, dessen Charme und Anmut sich sicherlich viele hingeben werden. Nicht nur für Freunde von Weißblühern und Kilian ein Must-try, sondern für alle, die zart-florale Eaux de Parfum lieben. ❤

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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