Frapin – Freunden erlesener Alkoholika ist diese Familie längst ein Begriff: Seit über 20 Generationen im Herzen der Grande Champagne beheimatet, produzieren diese mit ihrem Familienbetrieb Weine, widmeten sich aber auch alsbald der hohen Kunst der Cognac-Destillation, die sich vor allem auch in deren Weinbergen durchaus lohnt: Die Anbauflächen wurden als „Premier Grand Cru“, als Spitzenlage eingeteilt.

An anderer Stelle hatte ich es bereits erwähnt: Ich bin immer hochgradig gespannt auf Düfte von Produzenten alkoholischer Genussmittel. Denn von diesen (beiden ;)) wurde ich noch nie enttäuscht: Courvoisiers L’Édition Impériale liebe ich sehr, Frapins komplette Kollektion, allen voran den Humanisten und den mittlerweile schon als Klassiker zu bezeichnenden 1270 schätze ich, die Winzer von ExVinis haben mit ihrer kleinen Parfumserie ebenfalls Ansehnliches geschaffen… von mir aus könnten sich noch einige andere Hersteller inspirieren lassen und sich auf den Duftmarkt wagen. Verbinden doch die Leidenschaft für Edelalkoholika und Düfte einiges – ob nun Whisk(e)y, Wein, Kaffee, Schokolade oder Parfums, überall geht es um die feinen Facetten, um Ausdifferenzierung, um (Kunst)Handwerk, Herzblut. Bevor ich aber weiter schwafele… möchte ich zu Frapins neuestem Streich kommen: 1697.

P. Frapin & Cie wollten nun mit ihrem neuen limitierten Duft die Sinneslust jener Ära einfangen und beauftragten dafür Bertrand Duchaufour, was das Ansinnen in meinen Augen nochmals interessanter machte. Ein glamouröser Duft sollte es werden, feminin und maskulin zugleich, überbordend, sinnlich, anspruchsvoll.
Die Ingredienzen hören sich höchst vielversprechend an, das hatte ich ja bereits in den Ankündigungen des Duftes schwärmend erwähnt: Kopfnote: Hölzer, Davana, Rum, Labdanum (Zistrose), Rose; Herznote: Jasmin, Weißdorn, Ylang-Ylang, Gewürznelke, Zimt, Trockenfrüchte, Rose; Basisnote: Ambra, Tonkabohne, Patchouli, Zedernholz, Labdanum (Zistrose), Weißer Moschus, Vanille.

Eine gewisse Verwandtschaft zu 1270 ist nicht zu leugnen, darüber hinaus muss ich an den eben erwähnten Idole von Lubin denken, an Parfum d’Orsays Whiskey-Tabak-Pflaume Le Dandy, an Parfum d’Empires Aziyadé sowie an Histoires de Parfums Marquis de Sade in seiner würzig-lasterhaften Ausschweifigkeit – ich denke, das könnte Euch erste Hinweise auf den olfaktorischen Spuren des neuen Frapins geben.
In jedem Falle ist ein Test sehr empfehlenswert (davon lassen sich Duchaufour-Fans ja ohnehin nicht abhalten 😉 – zu Recht!) und erst recht einer auf der eigenen Haut. Bei mir sind deutliche Diskrepanzen zwischen Teststreifen, Testtempo und Haut festzustellen.
Mir gefällt er sehr, der neue Duchaufour – und Euch?
Liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Ich bin süchtig nach dem Zeugs, liebe Ulrike ! Wie auch in meinem Blog -begeisterungstrunken !- nachzulesen ist.
Ein feiner Duft, der sich bei mir delikat entwickelt und ewig haltbar ist. Liebe Grüße, Martina
Süchtig gleich, liebe Martina? *lächel*
Ich kann es nachvollziehen, ein wirklich sehr eigenwilliger, toller Duft!
Liebe Grüße zurück,
Uli.
Frapin 1697 Absolu de Parfum habe ich gerade heute erhalten. „Les Ailes du Désir“ wäre sein Name gewesen, wenn das Wim Wenders Team es damals erlaubt hätte („Les Ailes du Désir“ ist der französische Titel vom Film „Der Himmel über Berlin“)… Aber Frapin wurde es verboten, den Titel des Films für den Duft zu verwenden. Schade! (da wir Franzosen ganz schön frech sein können, kann man aber doch „Les Ailes du Désir“ auf dem Flakon lesen, ganz klein geschrieben…).
Der Duft ist toll, ich vergleiche ihn gerade mit Havana Vanille, auch von Bertrand Duchaufour, Ähnlichkeiten gibt es, finde ich.
Seit 1 woche bin ich wieder ein Duft-Schnapsdrossel… Nach Speakeasy, Frapin 1697. Bin nicht mehr zu retten!
Viele liebe Grüße,
Isabelle
Ich hatte ja mit vielem gerechnet, als ich mir eine Duftprobe von „1697“ bestellt habe, und kann auch durchaus alkoholische Duftnoten wahrnehmen (bis hin zu den Fässern selber, in denen die teuren Spirituosen gelagert werden); aber für mich ist „1697“ vor allem – gekühlte Butter! Und als solche eine so leckere Butter, dass ich nicht von ihr lassen kann! :o)
Ich selber trinke gar keinen Alkohol und weiß deshalb überhaupt nicht, welche Geschmacksrichtungen ein teurer Cognac aufweisen kann. Der duftende Bruder von Frapin ist etwas für Kenner, die es überraschend und „smooth“ mögen, egal ob auf der Zunge oder in der Nase! ;o)
„1697“ steht jedenfalls unverbrüchlich auf meiner Wunschliste, und zwar als Absolu. Das ist nämlich noch einen Touch frischer und die in Rum eingelegten Rosinen riecht man auch länger. Unbedingt probieren!
Duft-Schnapsdrossel – das hört sich ganz vorzüglich an 😀 Dito, dito! Und, liebe Sylvia, Butter? Ich glaube, ich muss bei Gelegenheit nochmals testen 😀