Interview mit Marie Junkersdorf von Mabou – Raumdüfte neu interpretiert

Letzte Woche durfte ich ein Telefonat mit der bezaubernden Marie Junkersdorf von Mabou führen. Natürlich habe ich gleich die Chance genutzt und ihr Interviewfragen zukommen lassen, denn die optisch ungewöhnlichen Raumdüfte des jungen Münchner Labels haben mich neugierig gemacht. Kennt Ihr die Raumdüfte schon? Wenn man nicht wüsste, dass es welche sind, würde man vielleicht denken, es handle sich um kleine und überaus formschöne Skulpturen. Es könnte ein Mitbringsel von einer Reise in die Ferne sein oder einfach ein Designobjekt, das optisch ein Hingucker ist und sich dennoch wunderbar ins Gesamtkonzept integrieren lässt. Gleich erfahren wir mehr über die Scultptures of Alamee und die Boxes of Alamee aus dem Hause Mabou.

Herzlich willkommen im Duft-Tagebuch: Marie Junkersdorf! 🙂

Marie Junkersdorf von Mabou
Marie Junkersdorf von Mabou

Liebe Marie, könntest Du uns die Marke Mabou kurz vorstellen?

Natürlich. 🙂 Offiziell gibt es die Mabou GmbH seit Oktober 2020. Unser Konzept ist es, die unbekannte Welt „Mabou“ anhand außergewöhnlicher Designs und Düfte lebendig zu machen. Das übergreifende Ziel dabei war, den klassischen Stäbchendiffusor durch eine Innovation abzulösen und zum Interior-Design-Objekt zu machen. So ist die Idee entstanden, eine Skulptur aus porösem Material zu entwickeln, die das Duftöl aufsaugen und über ihre Oberfläche wieder in den Raum abgeben kann.

Was ist in Deinen Augen besonders und einzigartig an Euren Raumdüften?

Das Design. Wir verbinden Interior Design mit Funktion und arbeiten mit handgegossen Schatullen sowie Skulpturen mit höchstem Detailgrad anstelle der altbekannten Stäbchen. Unser Konzept können wir individuell erweitern. Dabei sind uns designtechnisch so gut wie keine Grenzen gesetzt.

Wie kamt Ihr auf die Idee mit den Tierköpfen? Haben die dargestellten Tiere eine spezielle Bedeutung für Euch?

Als mir die Idee kam, habe ich mir in den Kopf gesetzt, mit einem Löwen starten zu müssen. Zum einen sind das meine Lieblingstiere, zum anderen bin ich selbst Sternzeichen Löwe, da lag das also nahe. 😊 Und vom Löwen kamen wir dann zu anderen Savannentieren, wie dem Elefanten und der Giraffe. Schlussendlich folgte der Gorilla als Ergänzung des Sortiments. Was genau es mit den Tieren und ihrer Geschichte in der Welt Mabou auf sich hat, kann man auf unserer Website nachlesen.

Mabou – Sculptures of Alamee – Wild Grace

Welchen Herausforderungen musstet Ihr Euch bei der Entwicklung stellen?

Vielen! So eine Neuentwicklung ist wirklich kein Zuckerschlecken. Vor allem, wenn man meint, etwas machen zu wollen, was es so noch nicht auf dem Markt gibt. Unsere größte Schwierigkeit lag darin, die richtigen Materialien, Lieferanten und den passenden Formenbauer und Produzenten zu finden. Unsere Skulpturen werden alle von Hand gegossen und individuell nachbearbeitet. Bei so einer Giraffe mit Ohren und Hörnern bricht dann schon gerne mal ein Hörnchen ab, wenn man die Formen zu schnell ausschalt. Also muss man beispielsweise immer wieder Details anpassen, bis sich die Produkte wirklich umsetzen lassen. Im Nachgang hätte ich lieber mit einem Kreis oder Quadrat anfangen sollen, an Stelle unserer komplexen Formen. 😉

War die Idee mit dem Farbwechsel der Skulpturenköpfe von Anfang an geplant oder hat sich das eher zufällig so entwickelt?

Das war tatsächlich ein cooler Nebeneffekt, der so nicht geplant war und nur in dieser Form auftritt, weil wir mit dunkelgrauen Skulpturen gestartet haben. Praktisch daran ist vor allem, dass man quasi dabei zusehen kann, wie sich das Produkt vollsaugt und im Umkehrschluss auch genau weiß, wann es aufgefüllt werden muss. Nämlich, wenn die Skulptur wieder austrocknet und hell wird.

Ist die Intensität der Raumbeduftung mit den Skulpturen vergleichbar mit einem klassischen Stäbchendiffusor?

Duftempfinden ist ja eine sehr subjektive Sache, das haben wir gelernt. Die einen empfinden unsere Produkte als sehr intensiv, andere beschreiben sie als dezent und unterschwellig. Grundsätzlich ist die Oberfläche unserer Skulpturen größer als die eines 250-ml-Flakons mit Stäbchen, weshalb ich unterschreiben würde, dass auch die Intensität gesteigert ist. Unsere Düfte sind aber nicht zu aufdringlich und machen sich eher auf dezente Art und Weise bemerkbar.

Mabou – Sculptures of Alamee – Gentle Giant

Gibt es bei den Raumdüften etwas Besonderes zu beachten, was Du neuen Mabou-Nutzern ans Herz legen möchtest?

Wichtig ist, dass man nicht zu grob mit unseren Objekten umgeht. Wer fest gegen den Elefantenrüssel drückt, kann diesen schon zum Brechen bringen. Die Skulpturen sind porös, damit sie saugen können und sollten deshalb liebevoll behandelt werden. 😊 Wenn man gut auf sie aufpasst, bleibt einem das Objekt quasi auf ewig erhalten.

Ein kleiner Handling-Tipp: Auch auf unseren Skulpturen sammelt sich nach einer Weile Staub an. Damit dabei die Poren nicht verstopfen und die Duftöle weiterhin frei austreten können, empfehlen wir unseren Kunden, die Skulptur mit einem Papiertuch und einer ausreichenden Menge Wasser, abzuwaschen. Danach glänzt die Skulptur wieder wie neu.

Neben den Skulpturen habt Ihr auch Boxen mit Steinen. Welche Unterschiede gibt es zwischen Boxen und Skulpturen? Sind diese rein optisch oder auch funktionell?

Unsere Boxes of Alemee sind für diejenigen, die es gerne dezenter mögen. Das Besondere daran ist, dass man die Duftintensität mit der Pipette selbst steuern und die Raumbeduftung mit Aufsetzen des Deckels unterbrechen kann. Und wenn es mal nicht duften soll, hat man immer noch ein schönes, handgegossenes Objekt in seinem Wohnzimmer, das hübsch aussieht.

In Hinblick auf die Duftrichtung gibt es keine Unterschiede zwischen den Boxen und Skulpturen. Nur die Duftölkonzeption ist je nach Anwendung eine andere.

Sind Eure Raumdüfte auch für die Nutzung im Badezimmer geeignet?

Jein. Eine gute Freundin sah einmal, wie die Nase ihrer Giraffe zu tropfen begann. Ihre Skulptur war in einem kleinen Bad in unmittelbarer Nähe der Dusche platziert, in der sie wohl gute 20 Minuten bei hoher Temperatur gestanden hatte. Das wurde der Giraffe dann etwas zu feucht. 😊 Die Produkte können grundsätzlich aber auch gut in Badezimmern überleben. Wenn das Bad allerdings zum Dampfbad mutiert, sollten die Tiere lieber kurzfristig versetzt werden. Den Boxes macht hohe Feuchtigkeit nichts aus.

Würdest Du die Düfte als durchgängig ganzjährig nutzbar einstufen oder gibt es welche, die eher in die wärmere oder kältere Jahreszeit passen?

Unsere Düfte sind unisex und das ganze Jahr über passend.

Sind weitere Duftrichtungen und/oder weitere Raumduftlinien geplant?

Oh ja, wir haben so einiges geplant. Demnächst wird es eine neue Kollektion geben, mit minimalistischen Skulpturen und dazu passenden, edlen Duftkreationen. Auch möchten wir helle und größere Skulpturen launchen und unsere erste Duftkerze vorstellen. Aber wie sagt man so schön? Gut Ding will Weile haben. Das haben wir aus unseren bisherigen Entwicklungen gelernt. 😊

Liebe Marie, vielen Dank, dass Du Dir Zeit für meine Fragen genommen hast.

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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