Fox in the Flowerbed von Imaginary Authors und J-mat; von Masakï Matsushïma – Eine Blüte namens Jasmin

So viel kann ich Euch bereits jetzt versprechen: Mit Fox in the Flowerbed von Imaginary Authors und J-mat; von Masakï Matsushïma wird es blumig im Duft-Tagebuch. Der Jasmin steht im Zentrum beider Duftkompositionen, eine Blüte, die mal mehr, mal weniger üppig und dominant auftritt. Jasmin kann zahlreiche olfaktorische Facetten aufweisen. Von zart-cremig bis betörend-indolisch, ist bei dem Weißblüher eigentlich alles drin. Gerne zeigt sich das hübsche Gewächs duftmäßig auch mit an Bubblegum erinnernden Noten, die von zart Kaugummi-artig bis hin zu quietschig-schrill ausfallen können. Wir werden sehen, welche Jasminvariante wir in Fox in the Flowerbed von Imaginary Authors und J-mat; von Masakï Matsushïma antreffen werden. Sicher ist nur, die weißen Blüten werden da sein.

Imaginary Authors – Fox in the Flowerbed
Fox in the Flowerbed von Imaginary Authors

Fox in the Flowerbed – Imaginary Authors

Alleine schon der bezaubernde Flakon von Fox in the Flowerbed ließ mich neugierig werden und mit Spannung auf das Duftpröbchen warten. Nun ist es endlich da und ich kann mir die Kreation hinter dem leuchtend hellblauen Flakon mit dem entzückenden Bild eines springenden Fuchses in ein Blumenmeer unter das Näschen halten. Die Marke Imaginary Authors zeichnet sich bekanntermaßen durch Geschichten rund um erfundene Werke ebenso erfundener Schriftsteller aus.

Im heutigen Falle führt uns die Story nach Österreich in die Alpen. In der Einsamkeit des Gebirges lebt ein geheimnisvoller Autor mit dem mysteriös anmutenden Namen Chunhua Luli, mit dessen Fabeln verschiedene Tiere eine bestimmte Moral vermitteln. Protagonist von Fox in the Flowerbed ist – wenig verwunderlich – ein Fuchs. Normalerweise besitzen Füchse in der Fabelwelt ja einen eher negativen Ruf. Listig und durchtrieben werden Füchse dargestellt, aber auch überaus schlau. Der Fuchs im Blumenbeet von Imaginary Authors ist vor allem eines: ziemlich verliebt. Ein Schmetterling ist der Auserwählte des Fuchses, dessen Gefühle so stark sind, dass sie an Fanatismus, an Zwang und Sucht erinnern. Die überwältigenden Gefühle der Liebe offenbaren dem Fuchs auch das Leid und den Kummer, der mit ihnen einhergehen können. Nicht umsonst trägt die Leidenschaft das Wort „Leiden“ in sich.

Imaginary Authors – Fox in the Flowerbed

Josh Meyer, der Gründer und kreative Kopf von Imaginary Authors, wählte für die Umsetzung dieser zauberhaften Geschichte rund um den eigenbrödlerischen Autor und die Fabel über die Liebe zwischen Fuchs und Schmetterling die Duftnoten Jasmin, Tulpe, Weihrauch, Honig, Rosa Pfeffer, Florale Noten und Ozonische Noten.

Liebe und Leid liegen nah beieinander

Hell, luftig, von grünlich-knarziger Tulpe durchzogen präsentiert sich der Jasmin in Fox in the Flowerbed. Ein prächtiges und schönes Exemplar des Weißblühers hat sich Imaginary Authors für seine neuste Kreation ausgesucht. Üppig, berauschend und gänzlich ohne Bubblegum-Noten ist der Jasmin, von einer sanften Honigsüße untermalt. Trotz dessen bleibt Fox in the Flowerbed verhältnismäßig unlieblich.

Eine subtile Pfefferschärfe verleiht dem Blütenbouquet eine gewisse Spannung. Diese ist auf dem Teststreifen übrigens präsenter als auf meiner Haut. Die Ozonischen Noten schenken dem Weißblüher Luftigkeit und Frische. Sie lassen ihn auch schwer greifbar wirken. Weihrauch sorgt darüber hinaus für eine sanfte Rauchnuance, die die helle Blütenopulenz unterstreicht.

Imaginary Authors – Fox in the Flowerbed

Jasmin an sich sollte man schon mögen, wenn man Fox in the Flowerbed zu seinem Eigen machen möchte. Es ist ein prächtiger und üppiger Weißblüherduft, der frühlingshafte, frische, grünliche und rauchig-scharfe Akzente in sich trägt. Eine betörende, berauschende und kräftige Kreation, die ein Statement setzt. In meinen Augen eher ein Eau de Parfum für die wärmere Jahreszeit. Wer opulente Blütendüfte im Alltag nicht scheut, kann Fox in the Flowerbed auch ohne Weiteres im Alltag tragen. Für das Büro würde ich allerdings eher auf einen zurückhaltenderen Duft setzen. 😉

J-mat; – Masakï Matsushïma

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat mich Masakï Matsushïma mit seinem sonnigen Gelbduft Matsu Sunshïne olfaktorisch erfreut (nachzulesen hier). Der japanische Designer mit dem Faible für Doppelpünktchen auf dem i schenkt uns mit J-mat; eine Komposition, die jugendlich, frisch, feminin und gleichzeitig betörend sein soll. Ein floraler Traum rund um eine üppige weiße Blüte, die sinnbildlich für die erblühende Frau stehen soll.

Absolut sehenswert ist einmal wieder der außergewöhnliche Flakon des Dufts, der sehr minimalistisch und optisch aufgeräumt wirkt. Er besticht durch eine gebogene Form, die an ein J erinnern soll, ein Buchstabe, der auf dem Flakon mehrmals zu finden ist. Ein farbliches Dreierlei aus Weiß, Rot und Gold wirkt stimmig, edel und modern zugleich.

Masakï Matsushïma – J-Mat

Doch wollen wir uns ja in erster Linie auf die inneren Werte des Flakons konzentrieren. Seine feminin-florale Komposition ließ Masakï Matsushïma von dem Parfümeur Jérôme di Marino olfaktorisch umsetzen. Die Zusammenarbeit zwischen dem japanischen Designer und dem jungen Parfümeur ist fruchtbar, kreierte er doch bereits Matsu Sunshïne und mat; homme. Auch für Une Nuit Nomade entwarf di Marino die Düfte Sun Bleached und Ambre Khandjar. Doch zurück zu J-mat;, das sich aus den Ingredienzien Ingwer, Pfirsich, Flieder, Jasmin, Zedernholz und Weißer Moschus zusammensetzt.

Florale Weiblichkeit

Fruchtig und süß ist J-mat; im Auftakt. Samtig-reifer Pfirsich trifft auf subtile Ingwerschärfe, umpudert von cremigen und sanften Blütennoten. Der Jasmin in unserem zweiten Duft fällt weitaus gesitteter und devoter aus, als der im ersten Kandidaten am heutigen Tage. Zart und überaus cremig ist der Weißblüher, der eher unterstreichend als dominant auftritt.

Die luftigen und frühlingshaften Nuancen des Flieders mit seinen dezent aquatischen Akzenten vereinen sich mit der saftigen Pfirsichsüße, die sich bis weit in den Duftverlauf hineinzieht. Nach und nach offenbaren sich helle Holznoten, die Wärme und eine gewisse Bodenhaftung in J-mat; bringen. Moschus sorgt im Ausklang für eine fluffig-weiche Puderwolkenabrundung.

Masakï Matsushïma – J-Mat

Fein, floral und feminin ist J-mat; von Masakï Matsushïma. Ein unbeschwert wirkender fruchtig-pudriger Blütenduft, der akute Frühlingsgefühle freisetzt. Auch wenn der Jasmin in dieser Kreation eher unterschwellig fungiert, besitzt er doch eine tragende Rolle, da sich auf seiner Cremigkeit die Nuancen von Pfirsich, Flieder und Zedernholz überaus wohlfühlen. Ein lebensfroher Gute-Laune-Kandidat und unkomplizierter Duftbegleiter für nahezu alle Lebenslagen. Auch als Hochzeitsduft kann ich mir die Kreation hervorragend vorstellen. 🙂

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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