Sous Le Manteau – Eine Kollektion von Liebeselixieren

Relativ frisch bei Aus Liebe zum Duft eingetroffen ist die Kollektion von Sous Le Manteau. Poudre Impériale, Fontaine Royale, Essence du Sérail, Vapeurs Diablotines und Cuir d’Orient lauten die klangvollen Namen des Duftlabels, hinter dem sich Olivia Bransbourg verbirgt. Bransbourg mag der ein oder andere von Euch als Gründerin von ICONOfly kennen, einem Magazin, dass sich auf Kunst und Mode spezialisiert hat. Das erste Duftlabel der Dame entstand im Jahre 2009 mit Attache-moi [Tie me up] und 2016 folgte nun eben das zweite namens Sous Le Manteau.

Sous le Manteau – Poudre Impériale

Die Legende respektive der Pressetext besagt, dass Madame Bransbourg einen Trödelmarkt besuchte und dort zufällig ein Büchlein aus dem 19. Jahrhundert fand. In diesem waren verschiedene altertümliche Rezepturen aufgeführt, die angeblich unterschiedlichste Krankheiten heilen sollten und eben auch diverse Liebestränke. In Zusammenarbeit mit der Parfümeurin Nathalie Feisthauer übersetzte Olivia Bransbourg die alten Rezepturen in moderne Parfums, die zum großen Teil auf aphrodisierenden Ingredienzien aufbauen.

Die duftgewordenen Liebestränke von Sous le Manteau

Zugegebenermaßen ist die Verführung als Thema von Düften nichts wirklich Neues. Initio Parfums Privés hat sich durch die Verwendung anregender Duftstoffe bereits in dieser Hinsicht einen Namen gemacht mit seinen der fleischlichen Lust gewidmeten Kreationen (nachzulesen hier). Auch die Verbindung zu alten und magisch anmutenden Rezepturen, die verzaubern und betören sollen, kennen wir beispielsweise bereits von V Canto (nachzulesen hier). Doch auch wenn Sous Le Manteau das Marketingrad vielleicht nicht völlig neu erfunden hat, ist die Story hinter den fünf Duftkompositionen doch durchaus spannend. An der Qualität der Düfte ändert die Marketingstrategie ohnehin nichts. Also lasst uns gemeinsam in die Welt der olfaktorischen Liebestränke von Sous Le Manteau eintauchen!

Poudré Impériale – Pudrige Verführung

Nathalie Feisthauer wählte für Poudre Impériale die Ingredienzien Ambra, Ingwer, Nelke, Muskatnuss und Moschus. Die Kreation soll auf einer Rezeptur basieren, in der anstelle der hier verwendeten Ambra eine beträchtliche Portion Zimt zum Einsatz kommt. Ob sich das Gewürz wohl auch in der Duftversion des alten Liebestrankrezepts wiederfindet?

Sous le Manteau – Poudre Impériale

Poudre Impériale, der kaiserliche Puder. Der Duft widmet sich den warmen Gewürzen und besitzt eine unglaublich strahlende und anziehende Aura. Poudre Impériale macht direkt süchtig und verzaubert einen jeden mit seiner unerwartet wohligen und verführerischen Originalität. Einfach fesselnd.

Wie duftet Poudre Impériale von Sous Le Manteau?

Zuallererst zeigt sich in Poudre Impériale deutlich gewürzig. Muskatnuss und Nelke sind deutlich wahrnehmbar und auch das zwar nicht in den offiziellen Duftnoten genannte Zimt ist bereits früh im Duftverlauf deutlich zu erschnuppern. Eine beinahe zitrische Frische sowie eine dezente Ingwerschärfe untermalen die Gewürze, die in ihrer Ausprägung eher dunkel gehalten sind.

Die Bezeichnung der Duftkomposition trifft definitiv ins Schwarze. Denn Poudre Impériale aus dem Hause Sous Le Manteau ist pudrig und trocken. Moschus unterstützt diesen Eindruck mit seinen typischen Noten zusätzlich. Im Ausklang der Kreation übernimmt er gar das Duftruder. Getreu dem Motto „Pudrig, pudriger, Poudre Impériale“ klingt die Kreation schließlich aus.

Sous le Manteau – Poudre Impériale

Insofern ist Poudre Impériale ein leiser und zurückhaltender Gewürzduft, der mit wunderschönen Zimtnoten aufwartet. Dabei wohnt dem Duft nur eine subtile Süße inne, was mir sehr gut gefällt. Wer Puderdüfte generell oder auch in Kombination mit würzigen Nuancen gerne mag, könnte mit dieser Kreation durchaus glücklich werden. Diese fein ausbalancierte Unisex-Duftkomposition eignet sich hervorragend für Büro und Alltag. Ich persönlich würde sie eher an kühleren Tagen tragen, doch da sind die Geschmäcker ja verschieden. 😉

Fontaine Royale – majestätischer Puder

Hochherrschaftlich geht es weiter. Nach dem kaiserlichen Puder Poudre Impériale folgt nun der königliche Brunnen Fontaine Royale. Ambra, Moschus, Zibet, Rose und Orangenblüte sind die Duftnoten dieser Kreation aus der Feder von Nathalie Feisthauer. Die Originalrezeptur beinhaltet neben den genannten Ingredienzien nur noch Pottasche als zusätzliches Gimmick.

Fontaine Royale, der königliche Brunnen. Dieser Signaturduft fällt durch seine überraschend weiche Frische auf. Welch eine Spannung im Flakon. Ein besonders eigenständiger Duft, der sich von jedem bereits existierenden frischen Duft unterscheidet, eine äußerst gelungene, neuartige Komposition, die einfach überzeugt.

Sous le Manteau – Fontaine Royale

Wie interpretiert Sous le Manteau Frische neu?

Orangenblüte und Rose eröffnen Fontaine Royale, begleitet von pfirsichhaft anmutenden Fruchtnuancen. Vom ersten Schnuppern an ist die Kreation von Sous Le Manteau watteweich und sanft. Wie ein duftendes Daunenkissen oder ein Kaschmirschal schmiegt sie sich an, umgarnt und betört.

Eine pudrig-florale Süße bestimmt den Duft, die von hellen Holznoten und sanfter Vanille unterstrichen wird. Dem Blütenbouquet dieser Kreation scheinen noch weitere florale Gewächse anzugehören, die ich allerdings nicht näher zu definieren vermag. Iris würde ich vermuten, deren überaus weiche und cremige Nuancen ich so gerne mag.

Im weiteren Verlauf sorgen schließlich warm-holzige und balsamische Noten für eine gelungene Abrundung dieser Kreation. Der Ausklang von Fontaine Royale besticht durch eine unglaubliche Gelassenheit und kontemplative Ruhe und ist einfach nur wunderschön.

Sous le Manteau – Fontaine Royale

Fontaine Royale als frischen Duft zu bezeichnen, nun, das erscheint mir tatsächlich etwas weit hergeholt. Wobei der Pressetext ja von „weicher Frische“ spricht. Die Kreation ist wie sein Vorgänger am heutigen Tage ein Puderduft, allerdings durchaus anders interpretiert. Mit fruchtigen Nuancen, warmen Hölzern und deutlich floraler Note ist Fontaine Royale in gewisser Form frischer als der Gewürzduft Poudre Impériale, doch in die Kategorie der frischen Düfte würde ich ihn definitiv nicht einordnen. Das tut der wunderschönen Ausführung dieser Kreation aber keinen Abbruch. Wir haben hier eine alltags- und bürotaugliche, ruhige Unisex-Komposition von leichterer Präsenz, an der sicher viele Puderduftfreunde Gefallen finden dürften.

Seid Ihr neugierig geworden? Hier kommt Ihr direkt zu den heute vorgestellten Duftkompositionen:

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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