Tausendundeine Nacht – Sakan und Gaya von Anfas

Zugegebenermaßen mag der Titel unserer heutigen Rezension der beiden neuen Düfte Sakan und Gaya aus dem Hause Anfas etwas abgedroschen anmuten. Doch entführt uns das Dufthaus und sein Gründer Asim Al Qassim an den Ort von Tausendundeiner Nacht, in den Orient, der so eng verknüpft ist mit der weltberühmten Sammlung von Erzählungen, die nicht umsonst zu den Klassikern der Weltliteratur gehören.

Unsere heutige Reise in den Orient geht in die Vereinigten Arabischen Emirate. Asim Al Qassim ist, nebenbei bemerkt, der erste zertifizierte Parfumeur der VAE, wie sich der Zusammenschluß der sieben Emirate im östlichen Teil der arabischen Halbinsel abkürzt.

Die arabische Kultur ist weltweit für ihre Gastfreundschaft und Großzügigkeit berühmt. Diese aus der Wüste stammende Tradition ist Teil eines jeden arabischen Hauses – in jedem Dorf, jeder Stadt und jedem Land: Fühlen Sie sich wie zu Hause!

Bereits beim Überschreiten der Türschwelle werden Sie von unzähligen Düften umgeben: von Bakhoor über das Aroma warmen Kaffees bis hin zum Duft der Geschichte in uralten Gemäuern. Jedes Zuhause hat sein ganz eigenes Aroma und mit diesem beginnt eine neue Erfahrung, die sich tief in unser Gedächtnis einprägt. Eine solche Erinnerung kann nur mit einem ganz besonderen Duft geweckt werden … Dieses Versprechen gibt Ihnen Anfas.

Anfas, was übersetzt übrigens so viel wie „einatmen“ und „eintauchen“ bedeutet, lancierte 2018 die Watan Collection, zu neben Sakan und Gaya auch die Düfte Ishq und Watan gehören. Über seine neue Kollektion sagt Asim Al Qassim:

Meine Reise mit dir wird niemals enden. Du bist mein Land, du bist mein Zuhause – du gibst mir den Grund zum Sein. Ich lächle, wenn deine Lippen lächeln, ich werde glücklich, wenn unsere Augen uns treffen. Wenn unsere Hände sich berühren, beginnt meine Seele zu fliegen. Die Kollektion „Watan“ ist als Fortsetzung der ersten Kollektion Anfas zu verstehen. Sie steht für eine Liebe, die es nun zu leben gilt, wir sind nun angekommen in unserem neuen Zuhause …

Die vier Düfte Sakan, Gaya, Watan und Ishq stellen daher die vier Säulen dieser Liebe dar, deren Geschichte tief in Erinnerungen verwurzelt ist, in der wir gemeinsam wachsen und die Bewunderung und Leidenschaft mit sich führt. Und alles verbindet sich in einem Gefühl der Heimat.

Sakan – Anfas’ Definition von Heimat

Diese Definition liest sich sehr lecker, was die Ingredienzien angeht: Bergamotte, Kardamom, Zitrone, Orange, Ambra, Kaffee, Kumin, Moschus, Patchouli und Vanille tummeln sich in Sakan, dem Duft der arabischen Heimat Asim Al Qassims.

Sakan bedeutet „Heimat / Zuhause“ und das Gefühl, das ich habe, wenn ich an zu Hause und an die geliebten Menschen zu Hause denke!

Der Duft, der die Geschichte zeitloser Erinnerungen erzählt – ausgedrückt im Duft geliebter Kleidungsstücke, die man aufgrund ihrer erlebten Vergangenheit nicht wegwerfen möchte. Kleidungsstücke, die in einer Holztruhe voller Andenken und Erinnerungen aufbewahrt werden. Oder ein Schluck echten arabischen Kaffees … eine Welle des Wohlgefühls und der Ruhe erfüllt diese Erinnerungen und trägt das Gefühl von Sehnsucht und Nostalgie mit sich.

Der Duft arabischen Kaffees

Tatsächlich ist Sakan vom ersten Schnuppern an anders, als ich erwartet hätte. Ich rieche … Lakritze. Bergamotte, Zitrone und Orange läuten hier keinen Cologne-artigen Auftakt ein, sondern fügen sich vom Anfang an den deutlich dominierenden Gewürzen, dem feinherben und schwarzen Kaffee, dem intensive und warme Lakritznoten innewohnen. Eine zart-holzige Süße umspielt das dunkel-gewürzige Konglomerat. Köstlich! Und überraschend luftig und leicht. Auch das hätte ich anders erwartet. Sakan ist keine Keule, nein! Hier war jemand mit einer ganz feinen Nase am Werk.

Allmählich schieben sich dezent ledrige Ambra und zart-pudriger Moschus ins Duftbild. Sie verleihen dem tiefschwarzen lakritzigen Kaffee zusätzliche wohlige Wärme. Vanille treibt, sehr zurückhaltend und ebenfalls unglaublich dunkel, im Hintergrund ihr Unwesen. Sie nimmt dem Kaffee den letzten Rest an Herbe und rundet ihn auf deliziöseste Weise ab.

Sakan ist warm, gewürzig und holzig. Toll ausbalanciert, elegant und modern zeigt sich dieser orientalische Unisex-Duft aus dem Hause Anfas. Freunde von gewürzigen und nicht zu schweren orientalischen Düften dürften an Sakan ihre Freude haben. 🙂

Gaya – Fruchtige Überraschung

Die Duftnoten verraten mir, dass sich in Gaya aus dem Hause Anfas ebenfalls Lakritze versteckt. Hinzu kommen Anis, Kardamom, Birne, Zedernholz, Milch, Adlerholz (Oud), Ambra, Hölzer und Iris. Wow! Das klingt extrem nach einer orientalischen Dessertsünde. *lechz*

Gaya bedeutet „Wachstum / Entwicklung“: In unserer Liebe unterstützen wir uns gegenseitig und wachsen miteinander! Aus der Mühe wächst der Reichtum. Du bist der Sinn meines Lebens und mein Schicksal …

Dieser Duft steht für Wachstum und Entwicklung, auch in schwierigen Situationen. Ein Duft nach frischer Mango: Sie wächst im Sommer und bringt Lebenskraft und Bewegung mit sich. Wenn sie in der Mitte des Sommers gepflückt wird, verströmt sie ihr Aroma.

Anfas’ orientalischer Früchtetraum

Gaya startet als wahre Duftexplosion, als Fruchtexplosion: Strahlend und golden wie ein tropischer Obstsalat duften mir saftige Mango und süße Birne entgegen. Beide reif und unglaublich köstlich. Milchige Noten umspielen die Früchte und unterstreichen den Dessertcharakter von Gaya. Zedernholz und grüner Kardamom sorgen für würzige Wärme und intensivieren die Süße des Dufts. Lakritze vermag ich in dieser Kreation nicht explizit herauszuriechen. Diese Ingredienz ist im ersten Duft Sakan sehr viel ausgeprägter wahrnehmbar.

Helle Holznoten und Íris besänftigen die leuchtend-orangefarbene Mango-Birnen-Bombe nach und nach. Gaya wird zahmer, bleibt aber ein eher wildes Ding. Hier haben wir es auf jeden Fall mit einem Kracher zu tun. 🙂

Gaya ist definitiv ein „Wow!“ wert. Ein Duft wie ein strahlendes Dessert. Köstlich! Intensiv! Süß! Freunde von süßen Gute-Laune-Fruchtdüften mit orientalischem Flair finden in Gaya ihr Paradies. Für mich definitiv ein eher femininer Duft, dessen Bürotauglichkeit ich eher anzweifle. Gaya schreit eher nach Sommer, Sonne, Lässigkeit, denn nach Arbeitsalltag und Kostüm. Im leichten Sommeroutfit kann ich mir diese Kreation aus dem Hause Anfas allerdings wunderbar vorstellen. 🙂

Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Euch noch eine schöne Restwoche!

Liebe Grüße
Julia