Die Neuigkeiten aus der Fashionwelt …

… haben uns lange schon nicht mehr beschäftigt – dabei gab und gibt es in letzter Zeit einiges Interessantes, das ich heute mit Euch teilen möchte.

Pelzfrei!

Langsam, aber stetig verzichten Gott sei Dank immer mehr Firmen auf Pelz. Auf diesen begrüßenswerten und längst überfälligen Zug ist jetzt  auch die Londoner Fashion Week aufgesprungen – im September wird es keinen Echtpelz auf den Laufstegen zu sehen geben, siehe hier. Damit ist es die erste der großen Modemessen, der Big Four (außerdem noch: Mailand, Paris, New York), die komplett auf das Zeigen von Pelzen verzichten wird.

Gleichzeitig hat sich auch eines der ganz großen Labels dazu entschieden, keinen Echtpelz und kein Angora mehr zu verwenden – die Rede ist von Burberry – seht beispielsweise hier in der Vogue. Gleichzeitig hat man angekündigt, keine Waren mehr zu vernichten – das wurde in der Vergangenheit so gemacht (wie bei vielen Luxusmarken) und hatte vor circa zwei Monaten für medialen Wirbel inklusive Kritik gesorgt, lest beispielsweise hier bei SPON. Die Marke Burberrry wackelt gerade etwas, eine neue Ausrichtung tut also ohnehin not. Teil derselben ist unter anderem ein neuer Chefdesigner, Riccardo Tisci, der seit etwas über einem halben Jahr an Bord ist. Tisci war vorher jahrelang Chefdesigner bei Givenchy und wechselte Christopher Bailey ab (vorher: Donna Karan, Gucci unter Tom Ford; ab 2001 bei Burberry). Über die neuen Weichenstellungen könnt Ihr hier etwas nachlesen – Business Of Fashion, Vogue.

Burberry ist, wie schon ewähnt, nicht das erste Label – in oben zitiertem Vogue-Artikel wird das hübsch zusammengefasst:

„Burberry’s new fur-free policy is part of a sea change in the luxury industry. Over the past 18 months, brands including Gucci, Versace, and Michael Kors have made public statements declaring their labels fur-free. Previously, Giorgio Armani stopped using fur in 2016, while Calvin Klein has been fur-free for several years.“

In manchen Publikationen war Stella McCartney mitgenannt unter den Firmen, die Pelz aus ihrem Sortiment gestrichen haben – so auch bei SPON. Das ist Nonsens und irreführend insofern, als dass Stella McCartney zu den wenigen gehört, die von vornherein nie Pelz oder Leder verwendet hat, da sie selbst Vegetarierin ist (wie ihr Vater Paul auch; ihre Mutter Linda war es ebenfalls, diese hatte sogar eine Marke für vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte, die heute noch am Markt ist) – in dieser Konsequenz und vor allem auch zu dieser Zeit damals ein absolutes Novum in der Branche, siehe deren Homepage:

As a vegetarian brand, we never use leather, skin, fur or feathers. By taking this stance we are proving it is possible to create beautiful, luxurious products that are better for everyone – animals, people and the environment.

When we established our brand in 2001, there were doubts in the industry that it would be possible to create a luxury fashion brand without using leather or fur. But we proved, and continue to prove, that it is possible.

By choosing vegetarian leather, we are demonstrating how a luxury fashion brand can push the boundaries to make products that are beautiful, sustainable and cruelty-free. No compromises.“

Ein Kultschuh präsentiert sich vegan – der neue Stan Smith

Perfekte Überleitung: Gerade hatten wir es noch von Stella McCartney – sie ist es auch, die nun in Kooperation mit Adidas den Stella Stan Smith herausbringt, das erste vegane Serienmodell des Stan Smith. Dieser ist, Ihr werdet es vermutlich wissen, einer der Kulttreters aus dem Hause Adidas. McCartney arbeitet schon seit über 13 Jahren mit Adidas zusammen, vor allem hinsichtlich Kleidungsstücken für’s Training, die für mich immer sehr nach Yoga und Entschleunigung aussehen und von denen sich einige auch ganz hervorragend zum Edel-Lullen auf der Couch eignen.

Den neuen Stella Stan Smith gibt es ab 10. September in den Geschäften, ergo ab heute 🙂 Die Bilder stammen von Stella McCartneys Instagram-Account – all rights reserved.

Arket wird 1 – Herzlichen Glückwunsch!

Ein Jahr ist es schon her, dass H&M Arket launchte, eine seiner Zweitmarken (neben vor allem COS und And Other Stories). „A modern day market“ ist das Motto – die Zielgruppe? Für mich irgendwo zwischen Uniqlo und Manufactum, Nachhaltigkeit steht im Fokus, Basics, die eine längere Lebensdauer besitzen. Darüber hinaus braucht H&M als solches Veränderung, da die Umsätze unlängst einbrachen – Arket soll einiges richten mit verschiedenen neuen Ansätzen, lest hier. Bisher gibt es den Onlineshop und ein gutes Dutzend Stores, davon zwei in Deutschland, Berlin und München. Wart Ihr schon mal in einem? Wie gefällt Euch das Konzept?

Weniger ist mehr? Aus Céline wird Celine

Vorher:

Nachher:

Und wer hat’s „erfunden“? Hedi Slimane. Der Mann, der schon die Marke Yves Saint Laurent ihrem „Üffes“ beraubte. Lest hier in der Vogue. Wer ist Hedi Slimane? Auf jeden Fall schon mal mehr als „nur“ Modedesigner. Er ist auch Fotograf, eine Künstlerseele eben. Ich mag sein Foto-Blog, das sich auch Diary nennt, sehr – Ihr findet es hier. Seine Ästhetik ist eigen- und einzigartig. Bitte auch mal nach seinen Bildern von Frances Bean Love schauen, der Tochter von Courtney Love und Kurt Cobain (Nirvana).

Slimane ist kein gelernter oder studierter Modedesigner, hat aber eine Kometenkarriere hingelegt: Von 1996 bis 2000 war er bei YSL (2000 wurde die Marke verkauft) – und dort verantwortlich für etwas, das er danach bei LVMH als Chefdesigner von Dior (Homme) fortsetzte, was viele von uns gar nicht mit ihm oder Dior in Verbindung bringen: die Slim Fit-Schnitte. Er gilt als der Erfinder des männlichen Size Zero. Seine Slim Fit-Anzüge machten die vormals eher biederen Dior Homme-Anzüge zu Must-haves – und veranlassten Karl Lagerfeld nach eigener, vermutlich nicht ganz unerst gemeinter Aussage dazu, abzunehmen (wir erinnern uns: Lagerfeld war früher ein echter Moppel, kaum vorstellbar heute, aber wahr). 2007 verließ er Dior – es übernahm sein ehemaliger Assistent Kris van Assche. Fünf Jahre später ging es wieder zurück zu YSL, aber anders, siehe die prägnante Wiki-Zusammenfassung:

„Im März 2012 gab das Unternehmen Yves Saint Laurent bekannt, dass Slimane die kreative Leitung sowohl für die Herren- als auch für die Damenkollektionen bei YSL übernommen habe. […] Er führte die 1966 von Yves Saint Laurent gegründete Konfektions-Linie Saint Laurent Rive Gauche wieder historisch korrekt neu ein und benannte sie in Saint Laurent Paris um. Das Image des Hauses wurde entsprechend geändert. Slimane zeigte bei Saint Laurent seine gewohnt schmalen Silhouetten und bescherte dem Unternehmen Umsatzzuwächse von 353 Millionen Euro im Jahr 2011 auf 974 Millionen im Jahr 2015. Am 31. März 2016 gab Slimane seinen Posten bei Yves Saint Laurent auf, unter anderem weil er nicht die volle künstlerische Kontrolle über alle Produkte des Hauses hatte.“

Und weiter:

„Ende Januar 2018 gab LVMH bekannt, dass Slimane der neue „Artistic, Creative und Image Direktor“ bei Céline und damit Nachfolger von Phoebe Philo werde. Slimane werde bei dem französischen Modehaus die Gestaltung der Damenmode übernehmen, eine Couture- und Herrenmode-Kollektion sowie neue Parfüms lancieren und die Einrichtung neuer Céline-Boutiquen gestalten.“

Zwischendurch, zwischen 2016 und 2018, zwischen YSL und Céline, verklagte Slimane seinen alten Arbeitgeber im übrigen aufgrund nicht erfolgter Gehaltszahlungen – und bekam diesen April vor einem Pariser Gericht 9,3 Millionen Euro Entschädigung zugesprochen.

Zu dem Übergang, den Qualitäten von Phoebe Philos Design, das seit über zehn Jahren eine treue Anhängerschaft hatte und die Marke wieder zurück in den Fokus der Modewelt brachte, sie zu einem Liebling der It-Girls, Stars, Modekritiker und -journalisten machte, sowie den Erwartungen, die man in Hedi Slimane setzt, lest diesen spannenden Artikel. Phoebe Philo ging von sich aus – sie wurde nicht ersetzt. Und war im übrigen, da schließt sich der Kreis heute, jahrelang Assistentin von Stella McCartney, als diese noch bei Chloé tätig war, sowie danach Anfang der 2000er selbst Chef-Designerin dort.

Zu den Veränderungen, die bei Céline jetzt anstehen, hier ein Artikel in der Vogue, der sich auch mit den Hintergründen des Logos beschäftigt, welches auf die Designsprache der Marke in den Sechzigerjahren zurückgeht.

HOT or NOT?

Der Ugly Sneaker oder Dad Sneaker – letztes Jahr wurde er erstmalig gesichtet, seitdem taucht er ständig auf und hält sich immer noch. Und hat sich dieses Jahr noch ausgeweitet – auf Ugly Shoes im Allgemeinen. Ein Trend, der sich mir persönlich absolut nicht erschließt, will sagen – ich bin raus, komplett …

Hier die üblichen Verdächtigen hinsichtlich der Medien dazu:

Balenciaga – Modell Triple S – 695 € – Bild via Balenciaga, all rights reserved.

Balenciaga – Geschäumte Plateausandale mit Schmuckelementen – 695 € – Bild via Balenciaga, all rights reserved.

Balenciaga – Geschäumte Plateausandale mit Schmuckelementen – 650 € – Bild via Balenciaga, all rights reserved.

Gucci – Modell Flashtrek mit abnehmbaren Kristallen – 1200 € – Bild via Gucci, all rights reserved.

Gucci – Modell Flashtrek – 790 € – Bild via Gucci, all rights reserved.

Calvin Klein Jeans – Chunky Sneaker – 140 € – Bild via Calvin Klein, all rights reserved.

Louis Vuitton – Archlight Sneaker – 790 € – Bild via Louis Vuitton, all rights reserved.

… und Ihr so? Seid Ihr dabei und schwebt auf mehr oder weniger dicken Sohlen auf dieser Welle oder seid Ihr schon geflüchtet? 😉

Who Let The Dogs Out? – H&M X Moschino

Wir kennen es schon lange von H&M: Der schwedische Moderiese lanciert jedes Jahr (mindestens) eine Kollektion, die in Kooperation mit einem bekannten Designer, einer bekannten Marke entsteht. Begonnen hat das 2004 mit Karl Lagerfeld, in Folge kamen dann:

  • 2005 Stella McCartney
  • 2006 Victor & Rolf
  • 2007 Roberto Cavalli
  • 2008 Comme des Garçons
  • 2009 Matthew Williamson, Jimmy Choo & Sonia Rykiel
  • 2010 Lanvin
  • 2011 Versace
  • 2012 Marni und Maison Martin Margiela
  • 2013 Isabel Marant
  • 2014 Alexander Wang
  • 2015 Balmain
  • 2016 Kenzo
  • 2017 Erdem

2018 ist der Kooperationspartner Moschino. Und deren Chefdesigner Jeremy Scott scheint sich etwas ganz Besonderes ausgedacht zu haben – es ist die erste Kollektion, die auch einige Teile für Hunde enthält, wie H&M vor einigen Tagen über ihren speziellen Instagramm-Account zur Kooperation verraten hat:

The new HM X Moschino collection will include pet wear. Here are some sneak peaks of these adorable dog outfits!

 

Jeremy Scott

Bilder via H&M X Moschino auf Instagram, all rights reserved.

Bild via Moschino auf Instagram, all rights reserved.

Meine Katzen würden mir was husten, wenn ich auch nur den Versuch unternähme … Hat wer ein Haustier, dem der Pulli passt? 😉

So, meine Lieben, nun wünsche ich Euch aber von Herzen erst einmal einen schönen Freitag und sende Euch viele liebe Grüße

Eure Ulrike

Neueste Kommentare

Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert