Zarkoperfume: Inception & zwei Mal Moleküle bitte!

Drei weitere Düfte von Zarkoperfume erwarten uns heute, nämlich Inception und gleich zwei nach Molekülen benannte Düfte, MOLéCULE 234•38 und PINK MOLéCULE 090•09.

Zuerst: Ich bin ein Chemie-Verlierer. Chemie hat mich, als wirklich einziges Fach, in der Schule nie interessiert, wirklich nicht. Ok, in der Schule später hat mich vieles irgendwann nicht mehr interessiert, weil die Prioritätensetzung einfach eine Verschiebung erfuhr, wovon Harmen auch ein Liedchen singen kann, aber … Nein, Chemie war nicht meines. Vielleicht könnte ich sie heute lieben, die Chemie? Spätestens nach Breaking Bad, einer meiner erklärten Lieblingsserien mit dem Crystal Meth-kochenden Chemielehrer Walt, dem an Krebs erkrankten? Kann schon sein, ging mir zumindest mit Mathematik irgendwann wieder so (Nein, Harmen, Mathe ist KEIN A….loch!). Allerdings bedürfte es da einer näheren Auseinandersetzung damit, einer Vertiefung – dafür fehlen mir, ganz recht, momentan Zeit, Nerven und eventuell auch ein guter „Anleiter“. Ein perfekter Heranführer ans Thema ist zum Beispiel Dr. Philip Kraft, dessen Facebook-Seite ich sehr gerne lese – Scent and Chemistry. Hintergründe zu diversen Düften zu erfahren aus der Perspektive eines Riechstoffchemikers und – notwendigerweise – Duftfans ist für mich immer wieder spannend.

Aber wenden wir uns unseren Düften von Zarkoperfume zu …

Inception orientiert sich an dem gleichnamigen Film von einem meiner Lieblingsregisseure, Christopher Nolan, den man mittlerweile vermutlich schon als Klassiker bezeichnen darf. Habt Ihr ihn gesehen? Wenn nicht, hier ist der Trailer:

„Von der Vielschichtigkeit des gleichnamigen Films inspiriert, ist INCEPTION mit sechs Duftphasen statt den traditionellen drei ein echter Exot.

Wie ein Musiker ein Stück komponiert, so hat Zarko diesen Duft aus sanften, hellen Noten über tiefe, sinnliche bis zu kräftigen, kraftvollen Noten geschaffen. Zusammengestellt aus Ingredienzen höchster Qualität, finden sich Inhaltsstoffe, die Männer und Frauen gleichermaßen anziehen: Zitrusfrüchte, Blüten, Gewürze sowie grüne Noten und weiche Hölzer sind die Bausteine einer außergewöhnlichen Duft-Partitur.“

Die Latte hängt hoch, wenn ich an das Meisterwerk von Nolan denke …

ZarkoperfumeInception

… und Inception weiß durchaus für sich einzunehmen: Ich rieche – Ozon. Eine luftige, leichte Brise, die an mir vorbeizieht, schwebt, rauscht. Frisch, leicht, ätherisch, transparent – Bilder von gewaschener Wäsche evozierend, von Morgen am Fenster, soeben aus der Dusche gestiegen, den Tag noch voller Möglichkeiten noch vor einem.

Inception lässt sich nicht auseinanderklamüsern, er ist mehr Bild, verschwommenes, leicht dahingehauchtes, als ein verdinglichtes Etwas. Zitrisch-frisch, ozonisch-leicht, unbeschwert, dynamisch und anregend mit einem Hauch Aquatischem.

Und unsere Moleküle?

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MOLéCULE 234•38 – sechs Jahre Entwicklungszeit –  beinhaltet laut Beschreibung „ein großes Molekül, das mit seinem eigenen Geruch vorherrscht und damit mehr einem Phänomen als einem Duft gleicht.“ Iso E Super vielleicht? „Die Zusammensetzung und das Gewicht des Moleküls entspricht der der Haut und deren Umgebung, so, dass der Körper direkten Einfluss auf die Bestandteile des Duftes nimmt. Er entwickelt und verändert sich über einen Zeitraum von zehn Stunden und wird eins mit der Haut. Es war eine große Herausforderung, dieses Molekül mit einem weiteren, leichten und völlig gegensätzlichen Molekül zu einem Duft zu kombinieren, der immer wieder neu und anders duftete. Der körperliche und mentale Zustand des Trägers wirkt sich direkt auf den Duft aus. Diese ständige Interaktion zwischen Mensch und Parfum lässt sich gut als eine Liebesaffäre für ein ganzes Leben beschreiben.“

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Eine Liebesaffäre für ein ganzes Leben? Immer her damit! Mein vorheriges Eingeständnis zwecks meinem chemischen Unverständnis greift bei unseren beiden Molekül-Düften: Ich kann überhaupt gar nichts mit den Zahlen anfangen, die ihnen zugeordnet sind.

MOLéCULE 234•38 enthält ziemlich sicher unser Iso E Super, jenes Wunderstöffchen, das viele schon bei Geza Schoens Escentric Molecules so geliebt haben: Dieses trocken-steinige, sonnengewärmt-holzige, verhalten-süß-würzige Bezaubernde. Was hier sonst noch drin ist? Keine Ahnung. Bisher gefällt mir dieser Duft allerdings mit Abstand am besten. Ein wenig Zitrisches findet sich im Laufe der Zeit noch, allerdings bleibt der Duft, wie der Rest der Linie, sehr hautnah und somit mehr Aura als Parfum.

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PINK MOLéCULE 090•09 ist der Liebling aller Frauen, so scheint es – und das ist nicht weiter verwunderlich, brilliert er doch mit Champagnernoten, genauer gesagt: Rosé-Champagner. Das macht mich äußerst neugierig, liebe ich doch … Rosé-Wein im Sommer, Rosé-Sekt und ja, wenn es die Geldbörse zulässt auch gerne mal Rosé-Schampus.

„Pink Molécule 090.09“ interpretiert die Frische der dänischen Küsten mit der Intensität dunkler Hölzer und wirkt in der Nase wie Rosé-Champagner am Gaumen: Man spürt eine unschuldige, prickelnde Frische, hinter der sich gleichzeitig sehr intensive und sinnliche Noten wahrnehmen lassen. Dieser Effekt hält dauerhaft an. In der frischen der beiden Phasen arbeitet Zarko mit Holunder, Aprikose und schwarzer Orchidee. Der Duft verzichtet ganz auf Herznoten und verstärkt dadurch den dreidimensionalen Effekt durch Mahagoni, Sahne und dunkle Hölzer. Diese Noten vermitteln durch ihre unglaubliche und lang anhaltende Frische einen spannenden, überraschenden und völlig innovativen Eindruck. „Pink Molécule 090.09“ – eine Kreation voller Kontraste, welche eine elegante Harmonie verströmen.“

Eine wollüstige Beschreibung dank Harmen und dem Pressematerial des Hauses … und schwupps ist das pinkfarbene Molekül schon auf meine Haut gewandert: Beerig und seifig duftet es, darüber hinaus nehme ich Noten von Aprikose oder Nektarine in Kombination mit fruchtiger Rose wahr. Saubere Frische, feminin und leicht, von einer leisen Herbheit geküsst und von sanfter cremig-salziger Kühle. Für viele sicherlich der perfekte, sinnliche Sommer-Hauterfrischer, der auch zu anderen Jahreszeiten seinen Zweck erfüllen wird.

Habt Ihr schon getestet? Und – wie haltet Ihr es mit „Molekül-Düften“?

Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende Euch,

Eure Ulrike.

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

Ein Kommentar

  1. Chris
    16. September 2014
    Antworten

    In die 090.09 sofort verliebt und über den eigenen Schatten gesprungen, da auf meiner Haut Aprikose ein Fruchtfeuer entflammte, man sogar Grapefruit vermuten konnte und die sahnigen Champagner- und Rosen-Noten bei mir sehr dezent im Hintergrund blieben, so dass ich als Mann diesen sehr, sehr früchteligen Duft als sehr charmant empfinde und einfach die dezent femininen Akkorde ignoriere. Sehr zarter, angenehmer, extrem fruchtiger, schön transparenter, frischer Duft, der mich nach einem kurzen Augenblick schon vollends überzeugte – wenngleich ich eigentlich am vergangenen Samstag gar keinen Duft kaufen wollte. Lässt sich im übrigen ganz großartig mit Heeley’s Verveine oder auch nu_be’s Helium mischen, damit wird’s unisexueller, vor allem aber extremfruchtig. 090.09 mag vielleicht auch nur etwas für mutige Männer sein? 😉 Wobei, mutig bin ich eigentlich ja nicht. Eigentlich….

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