… sitze ich einmal wieder da und weiß eigentlich gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht: So viele neue Kollektionen, neue Düfte erweitern unser Sortiment jeden Tag, dass ich eigentlich gar nicht mehr weiß, wo ich anfangen soll mit meinen Rezensionen. Denn es sind natürlich etliche Schönheiten dabei und neugierig ist man als Parfumjunkie ja ohnehin – das beziehe ich auf Euch, aber selbstredend auch auf mich. Getestet werden muss – ALLES, ganz klar.
Heute wenden wir uns Dear Rose zu, habe ich beschlossen, und schauen uns diese Linie in zwei Tagen an.
„Chantal, die Mutter … Alexandra, die Tochter … zwei Welten … ein Universum. Chantal, Parfum … Alexandra, Musik … Und die unauflösbare Bindung zwischen Mutter und Tochter. Familiengeschichte? Natürlich … aber nicht nur.“
Roos heißen die beiden, Mutter und Tochter, mit Nachnamen. Chantal, die Mutter, blickt auf eine lange Karriere im Beauty-Segment zurück: 1976 fing sie bei Yves Saint-Laurent an, um 1992 einen Abstecher nach Japan zu Issey Miyake zu machen sowie 1993 zu Jean Paul Gaultier. Seit 2000 ist sie nun wieder zurück bei Yves Saint-Laurent, und zwar als Beauty-Chefin. Alexandra, die Tochter, ist Musikerin und kann bisher auf vier eigene Alben mit französischen, modern interpretierten Chansons zurückblicken. Zwei Frauen mit einer Ader für Kunst, für Schönheit – was lag da näher als sich zusammen an einer Duftmarke zu versuchen? Dear Rose ist dafür ein, wie ich finde, sehr schön gewählter Name.
A Capella, Bloody Rose, I love my man, La Favorite und Sympathy for the sun heißen die fünf Schönheiten, die es näher zu betrachten gilt – alle im übrigen geschaffen von Fabrice Pellegrin.
Wie Ihr Euch sicher schon denken könnt – dieser Morgen ist durchaus lockend: Ich für meinen Teil träume ja immer noch vom kleinen Häuschen im Grünen, und ich bin mir sicher, wenn ich dann dort übe und einen einigermaßen grünen Daumen entwickele, dann könnte es dort an einem frühen Sommermorgen ähnlich duften – zumindest ist das meine Wunschvorstellung. Frische, dynamische Früchtchen in der Kopfnote – zur Kombination von Hesperiden und Cassis muss ich nicht viel sagen, oder? Hier hat man sie perfekt umgesetzt – ich mag das: Säuerlich-herb-fruchtig-frisch-prickelnd, ein herrliches Gespann, das hier taubenetzt daherkommt und einem netten Wake-Up-Call gleicht. Das Herz brilliert mit einer passend zum Kopf ausgesuchten Rose, einer, die gekonnt die zitrischen Anklänge aufgreift und verstärkt. Veilchen und Efeu erden und umranken in Grün, während die Basis gekonnt und unaufdringlich mit leichtem Holzcharakter und einer sanften Wärme abrundet.
Saftige Mandarine voller reifer Süße und honigsüße Ylang-Blüten treffen auf cremigen Jasmin und feinste Orangenblüten – ein sündiges Bouquet, das von erdig-pudrigem Patchouli, deliziöser Harzwärme und Noten von Karamell und Vanillecreme abgerundet wird. Kein Blut, keine Rose, aber ein überaus verführerischer Duft!
Am Dienstag geht es weiter mit den restlichen Düften – und ich bin sehr gespannt, da der Auftakt ein durchaus vielversprechender war.
Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Eure Ulrike.
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