Das Wort zum Sonntag

Liebe Freunde der duften Flakons,

in den letzten Wochen und Monaten beschleicht mich immer wieder ein bestimmtes Gefühl: Kann es sein, dass der in den Düften enthaltene Alkohol bleibende Schäden an den Gehirnzellen anrichtet? Im Moment wird in Brüssel über das Verbot bestimmter Inhaltsstoffe in Parfums diskutiert bzw. ein Teil wurde bereits verboten aber vielleicht ist diese Diskussion völlig unnötig. Denn es muss der Alkohol sein,  der den Anwendern erheblichen Schaden zufügt.

Dieser Gedanke drängt sich mir auf, wenn ich Mails von Herstellern und Lieferanten von uns erhalte, die mir zwingend vorschreiben wollen, bestimmte Beschreibungen zu einem neu lancierten Duft zu verwenden. Wer errät um welche Duftkollektion es sich handelt?

„Dieses Parfüm ist Teil des Projektes XXXXXXXXX.
Der Duft ist eine törichte und unglückselige Kreation, ausgelöst durch schlechtes Urteilsvermögen und mangelnde Sorgfalt.“

Seit inzwischen beinahe 15 Jahren sind wir bemüht den Charakter und die Seele eines Duftes in unseren Beschreibungen zu vermitteln. Leider ist bis heute das duftende Internet noch nicht Realität, aber wer weiß, vielleicht erleben wir das auch noch. So lange war es mir und meinen Mitarbeitern ein Anliegen, in bildhaften Worten die duftenden Eigenschaften rhetorisch zu vermitteln. Wie ist Eure Meinung? Was haltet Ihr von unseren Beschreibungen der Düfte oder findet Ihr auch eine solche sinnfreie, evtl. provokante Beschreibung angebracht?

Es kann schon spannend sein, die üblichen Wege von PR und Kommunikation zu verlassen, aber nach meinem Empfinden sollte der gute Geschmack deshalb nicht auf der Strecke bleiben. Wenn durch bestimmte Restriktionen im Endeffekt nichts anderes erreicht werden soll als eine Umleitung der Kunden auf die eigene Verkaufspräsentation, finde ich es nicht mehr grenzwertig sondern geschmacklos.

So, das musste jetzt sein. 🙂

An dieser Stelle wünsche ich Euch allen einen wunderbaren Sonntag verbunden mit einem dieser typischen Facebook-Posts, den ich aber ganz passend finde:

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Quelle

Euer Georg R. Wuchsa
Gründer aus Leidenschaft von AUS LIEBE ZUM DUFT
und wie der Name bereits verrät: aus LIEBE zum Duft!
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Georg R. Wuchsa Verfasst von:

Aus Liebe zum Duft ist für mich sowohl Beruf als auch Berufung: Düfte faszinieren mich, seit ich denken kann und meine eigene, sich manchmal recht schwierig gestaltende Suche nach neuen Duftraritäten brachte mich 1997 auf die Idee, diese zu selbst vertreiben. Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat sich viel getan, mein Geschäft ist groß geworden, genauso wie unser Sortiment. Nichtsdestotrotz ist meine Intention immer noch dieselbe geblieben: Ich möchte meinen Kunden dabei helfen, für sie passende Düfte zu finden, die sie glücklich machen, nicht mehr und nicht weniger.

5 Kommentare

  1. 1. Juni 2014
    Antworten

    LOL, es muss an dem mit Phtalaten vergällten Alcohol denat. liegen… Weichmacher halt. Manche Pressetexte sind teils schon sehr, äh, fantasievoll? Schönen Sonntag trotzdem!

    😉

    Angi

  2. Simone
    1. Juni 2014
    Antworten

    DAS klingt nach „Blamage“ von Nasomatto. Ich persönlich mag ja diesen Spassvogel und seine Düfte und Provokationen. Der Markt ist groß und so findet doch jeder sein eigenes Eckchen…ich seh das sehr entspannt. Mich verlocken schöne Worte nach wie vor, letztendlich entscheidet aber über die Beständigkeit des Aufenthaltes eines Flakons meine Wahrnehmung des Duftes.

  3. Dorothea
    1. Juni 2014
    Antworten

    Eure Duftbeschreibungen müssen aber noch nicht vom Hersteller autorisiert werden, bevor sie veröffentlicht werden, oder?
    Für mich sind die meisten Beschreibungen der Parfumfirmen leerer Marketing-Sprech, oft noch mit einer unnötigen, unsäglich kitschigen Backgroundstory geschmückt. Mit anderen Worten – auf Ulis und Harmens Rezensionen möchte ich keineswegs verzichten!

    LG
    Dorothea

  4. birdie
    1. Juni 2014
    Antworten

    Solch inhaltsleere, platt-provokante Worthülsendrescherei braucht kein Mensch. Danke, dass ihr diesen Blödsinn nicht mitmacht.

  5. Margot
    4. Juni 2014
    Antworten

    Ich tippe ebenso auf Nasomatto!

    Exzentrik hin, Werbeaufmerksamkeit her …. wer weiß, was solche Dinge hervor bringt. In solchen Momenten sage ich mir: „WOW, was hat der geraucht? Möchte ich auch mal 😀 “

    Hatte schon bei manchen Duftlinien das Gefühl, dass man sich selbst übertrumpfen wollte, oder die Angst, dass einem in Bezug auf Komposition nichts mehr einfällt und daher anfängt Masse zu produzieren.

    Bei manchen Linien meine ich zu wissen, dass ihr euch an die Vorgabe-Beschreibungen der jeweiligen Häuser halten müßt, eine Rezenssion ist aber was ganz anderes. Und ob das Uli, Harmen, Luca Turin oder Chandler Burr sind, ist in dem Fall vollkommen egal. Das ist freie Wortwahl. Und GsD, ist Duft immer noch etwas, das subjektiv wahr genommen und beurteilt wird.

    Nasomatto hat mit Blamage vielleicht noch den Vogel abgeschossen; möchte in dem Zusammenhang allerdings an manche Panther- und Nilpferdgehege, Räucherschinken oder Suppenküchen erinnern, die manche Düfte assoziieren.

    Eine duftende Restwoche wünscht,
    Margot

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