Eutopie „No. 4“ – Unterwegs am Mittelmeer

Da wir hier gerne ganze Sachen machen, möchte ich gerne heute die Kollektion von Eutopie zum jetzigen Zeitpunkt vervollständigen. Die liebe Ulrike hatte ja bereits im Jahre des Herrn 2012 die „No. 1hier und die „No. 2“ sowie „No. 3hier vorgestellt. Eine No. 5 gibt es nicht, sodass ich im Oktober über die „No. 6berichtete, die zu meinen Lieblingsdüften des Jahres 2013 gehört – welch ein toller Lederduft!

Bleibt also noch die „No. 4“, die Ulrike nur kurz anreißen konnte, da ihr damals noch keine weiterführenden Informationen vorlagen.

Portrait eutopie_nr4_kl

Aber ich zitiere:

Eutopie No. 4 steht auch schon vor mir in einer Winzlingsprobe auf dem Tisch – nur leider habe ich bisher keinerlei Material dazu erhalten, ergo kann ich nur sprühen und raten, vielmehr: ein wenig verraten. Auf den ersten Riecher wirkt er nicht wie ein typischer Orientale, da hatten wir mit Eutopie dieser Tage nun schon ganz anderes… Warm, trocken, pudrig und süß – Tonkabohne, Hölzer, ein Harzhauch samt irgendeiner Würze, einer süß und gleichermaßen scharf anmutenden… Schön. Ich bin schon sehr gespannt auf die Inspirationen zum Duft – dazu müssen wir uns wohl noch etwas gedulden…

Bei den ersten beiden Düfte handelte es sich um eher französisch inspirierte Orientalen, die „No. 3“ wandte sich bereits dem Mittelmeer zu und dort sind Eutopie auch für die „No. 4“ wieder eingekehrt. Ganz ehrlich, langsam reicht es mir mit diesem unentschlossenen Winter, der zumindest hier im Südwesten nicht so richtig in die Gänge kommen will und eine Achterbahnfahrt an Frühlings- und Wintertemperaturen zu bieten hat. Da wäre doch eine milde Frühlingsbrise am Mittelmeer genau das Richtige, um wieder etwas Farbe zu bekommen und Energie zu tanken.

Bis es soweit ist, nehme ich mit der „No. 4“ vorlieb. Es geht frisch los, wobei die Hesperiden sogleich von Patchouli und würzig-balsamischem Labdanum abgefangen werden. In den Herznoten folgen florale Noten, wobei die Rose kühl bleibt und auch das Veilchen seinen charakteristischen Duft nicht voll entfalten kann. Hierfür mogen die Sandelholznoten verantwortlich sein, die wiederum mit dem Labdanum bestens harmonieren. In der Basis wird es folgerichtig ebenfalls weich und balsamisch – Ambra und Moschus untermalen die mit rauchigen Aktenten versehene, herbe Vanille, die einen verhaltenen Hauch Süße beisteuert und somit harmonisch in die floralen Herznoten greift. Und irgendwo im Ausklang meint man auch das Meer zu riechen, ohne dass aber aquatische Noten zum Einsatz kommen.

Aci Castello Sicily Italy - Creative Commons by gnuckx
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Eutopies „No. 4“ lässt sich am besten als hell-gewürziger Duft bezeichnen, der mit balsamischen Noten ausklingt. Dabei wurde wie bei den Vorgängerdüften ein perfektes Gleichgewicht gefunden, ein Balsamduft mit mediterran-frischem Einschlag, der sich konzeptionell in die europäisch-orientalische Doppelgesichtigkeit der anderen Eutopie-Düfte hervorragend einpasst.

So lässt sich auch die Reise der Parfumeurin Elodie Pollet nachvollziehen, die bereits mit dem Vorgänger die arabische Halbinsel verlassen hatte, um sich dem Mittelmeer zuzuwenden. Im Gepäck hat sie allerdings Gewürze und Kostbarkeiten des Orients dabei, welche sie mit französischer Leichtigkeit für die westliche Nase interpretiert.

Die Duftnoten im Überblick
Kopfnote: Patchouli, Bergamotte, Labdanum (Zistrose)
Herznote: Rose, Veilchen, Sandelholz
Basisnote: Ambra, Moschus, Vanille, Rauchige Noten

Eutopie – von den schönen Plätzen dieser Welt – diesem Motto bleibt das Duftlabel auch mit dieser Kreation treu. Vielleicht befinden wir uns in Sizilien, wo gerade die Araber, neben vielen anderen Kulturen, ihre Spuren hinterließen. Aber vielleicht müssen wir das ja auch gar nicht so genau wissen, damit jeder seine eigene Geschichte in diesen Duft legen kann. Ein Unisex-Duft, der Offenheit und Optimismus ausstrahlt, eine wunderbare Exkursion!

Liebe Grüße
Harmen

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Harmen Biró Verfasst von:

Hallo, ich heiße Harmen, war bis vor Kurzem irgendwas­unddreißig und habe immer die Nase im Wind, um Duftschätze für Euch zu finden und hier vorzustellen. Selbst bevorzuge ich feine Lederdüfte oder Gewürzkompositionen, ohne mich da aber festzulegen. Warum auch? Es gibt ständig so viel Neues in der Welt der Düfte zu entdecken. → BIRÓ

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