Lasst uns…

… nach einer Woche Pantheon Roma nun endlich zum Liebespaar kommen: Raffael und Margherita – zwei Düfte, zwei Liebende!

Jean auguste dominique ingres raphael and the fornarina

Donna Margherita war eine sinnliche und faszinierende Frau. Die Bäckerstochter, als „La Fornarina“ bekannt, wurde Modell, Muse und Geliebte Raphaels. Eine verführerische Frau, der man nur schwer widerstehen konnte, in die Raphael geradezu vernarrt war und deren Schönheit er in mehreren Porträts und Zeichnungen festhielt.

Der Duft „Donna Margherita“ dreht sich um die sinnlichste weibliche Essenz: die Tuberose. Narzisse, Jasmin und Ambra erzeugen ein tiefes und intensives Bouquet. Der französische Schriftsteller Gustave Flaubert äußerte sich über sie mit den Worten: „Fornarina. Sie war eine schöne Frau. Das ist alles, was man wissen muss.““

Was für ein schönes Zitat von Flaubert, dem Verfasser von einem meiner Lieblingsbücher überhaupt, Madame Bovary! Und wie recht haben Pantheon Roma doch, dieser begehrenswerten Frau eine Tuberose zu widmen – verkörpert doch, zumindest meiner Meinung nach, nichts eine Frau auf solch unnachahmliche (olfaktorische) Weise wie eine Tuberose! Außer derselben finden wir noch Ambra, Narzisse und Jasmin in dem Duft, der… wie zu erwarten war betörend ist. Tuberose und Jasmin – eine explosive Mischung meine Lieben! Und so zelebriert man sie hier auch: Donna Margherita ist ein Vollblutweib, eine Femme Fatale allererster Güte: Die beiden Weißblüher liefern sich ein heißes Gefecht, buhlen beide um die Gunst meiner Nase und ich vermag kaum zu sagen, welche Blüten präsenter sind… Indolische Noten sind hier vorhanden, insofern kein Blütenbouquet für Anfänger, sondern wirklich für eine Verführerin – Nektarsüße, morbide-wächserne narkotisierend-verlockende Düfte, wie sie wirklich nur von weißen Blumen stammen können, vielmehr: von exakt diesen beiden Kandidatinnen. Narzisse verfeinert und unterstreicht, (ver)wässert aber keinesfalls, wie man es von manch anderem Duft kennen mag, sondern addiert eine gewisse metallisch-kühle Schärfe, die den Gegenpol zur wärmenden Ambrabasis darstellt.

Romano pushkin

Ein durch und durch weiblicher, sinnlicher Duft, den man tragen können muss und der einen nicht tragen darf – wie es bei vielen exzellent umgesetzten Tuberosen der Fall ist. Überflüssig zu erwähnen: Meine Tuberosenliebe schlägt voll durch und ich bin… begeistert.

Raffaello erzählt die Geschichte von Raphael, dem berühmten Maler, Architekten und Hofgelehrten der Hochrenaissance, den man zwar als Theoretiker, zugleich aber auch als durchsetzungsfähigen und pragmatischen Mann ansah.

Der Duft „Raffaello“ entwickelt sich in zwei Richtungen: zum einen reiner, destillierter Absinth und eine Pfeffermischung, zum anderen Leder, Teakholz und Tonkabohne.

Die erste Seite steht für den künstlerischen Geist des Renaissance-Genies, porträtiert durch Absinth, und die zweite berichtet von Raphaels Kraft und Stärke mit Ledernoten, Pfeffer, Teakholz und Tonkabohne.“

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Raffaello ist ein besonderes Bürschchen, das merkt man ihm gleich an: Likörig-grüner Absinth von einer feinen Süße, von Pfeffer akzentuiert, in Kombination mit kühlem (Glatt?)Leder und edlen Hölzern, im weiteren Verlauf würzige Vanillewärme durch Tonka erfahrend. Das ist einmal ein „Waldmeister“ der mir gefällt! Ein kerniger, dynamischer und kantig-markanter junger Mann voller Charakter! Was für eine tolle Kombination – Absinth und Leder. So könnten mehr Männer riechen – zumal Raffaello darüber hinaus auf eine gewisse Art und Weise gleichermaßen sehr klassisch und insofern auch vollkommen alltagstauglich ist. Für Männer und Frauen tragbar ist das einmal mehr ein Herrenduft nach meinem Geschmack!

Und, seid Ihr neugierig geworden? Welche Düfte, welcher Duft hat es Euch angetan von Pantheon Roma? Mögt Ihr die Geschichte? Erzählt!

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,

Eure Ulrike.

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

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