Eau de Fröhliche – Teil 1.

Ist sie jetzt völlig durchgedreht, ein Weihnachtswasser im Winter Sommer? Das wird sich der eine oder andere denken. Und ja, zugegebenermaßen, der Name erinnert spontan an Weihnachten, aber eigentlich ist er ganz wörtlich zu nehmen: Heiter geht es bei diesem Duft zu, und das obgleich die Hauptrolle von Weihrauch gespielt wird. Aber beginnen wir zuerst einmal von vorne – und zwar mit Erik Kormann.

Dessen Name und Person dürfte einigen Duftfans und/oder Berlinbesuchern ein Begriff sein: Erik Kormann schreibt das meines Erachtens nach ganz hervorragende Aromatische Blog, ein Blog über Düfte, duftende Rohstoffe und die hohe Kunst des Parfumhandwerks. Letzterem widmet er sich auch selbst mit Begeisterung und kreierte bereits Juli, August und September, drei Düfte, die den Anfang einer Monatsserie bilden. Diese Düfte kann man auch erwerben, und zwar in Kormanns wunderschönem Ladengeschäft, welches er seit 2001 mit seiner Partnerin Xenia Trost betreibt: 1000 & 1 Seife heißt die Seifenwerkstatt, die mittlerweile in den Rosenhöfen direkt am Durchgang zu den Hackeschen Höfen zu finden ist.

Dort findet man jede Seife, die das Herz begehrt: Von der „normalen“ Handwaschseife über die Shampooseife, Babyseife, Peelingseife, Rasierseife und viele mehr – alle mit viel Liebe handgefertigt und in individuell gestalteten Verpackungen zu erwerben. Man wird kaum eine Seife finden, die Erik Kormann nicht herstellen und bieten kann. Viele davon zeigt er in seiner stetig wachsenden Seifensammlung mit Exponanten aus aller Welt, die sich vor Ort bestaunen lassen. Zu den Klassikern des Hauses gehören unter anderem die „ZimtZiege“, eine Seife mit Ziegenmilch und Zimtaroma, „Tabula Rasa“, eine Peeling- und Rasierseife für Männer mit einem sanften Vetiver- und Kardamomaroma, „Kaffeeklatsch“ eine Seife, die unangenehme Küchengerüche von den Händen entfernt, „Mama Mia“, eine Seife für die besonderen Bedürfnisse Schwangerer und noch etliche weitere.

Der sympathische Erik Kormann selbst scheint ganz offensichtlich eine schillernde Persönlichkeit zu sein: Im Jahre 1966 geboren, betätigte er sich nach seiner schulischen Laufbahn als Tischler, archäologischer Ausgrabungstechniker, Kameraassistent sowie Bildjournalist, absolvierte ein Magister-Studium mit den Fächerschwerpunkten Kulturwissenschaft, Ästhetik, Gender-Studies als auch Musikwissenschaft und – stolperte natürlich irgendwann über Düfte, wie man an seinen jetzigen Tätigkeiten ablesen kann. Eine glühende Passion für Duftendes – das kennen wir doch irgendwoher…

Wie der Zufall es so wollte bekam Kormann vor nicht allzu langer Zeit nun ein Weihrauchöl in die Hände – und stellte sofort fest, dass er da einen ganz besonderen Schatz gefunden hatte: Tiefdunkel, dickflüssig und von einer merkwürdigen Süße – dieser Weihrauch zeigte sich von ganz besonderer und seltener Qualität, war einer wie keiner. Und Kormann, der zu diesem Zeitpunkt schon geübter war im Kreieren von Düften beschloss, den Weihrauch mit der Welt zu teilen und aus dem Bottich voll reinen Weihrauchglücks Düfte herzustellen.

Seine Intention war es, diesen kostbaren Rohstoff auf ganz besondere Art und Weise umzusetzen: Ein orientalisches Parfum sollte es sein, und zwar eines, dass nicht nur die Natur des Weihrauchs an sich, sondern die jenes ganz speziellen Öls einzufangen vermag. Denn Kormann war (und ist) ganz eingenommen von diesem Stöffchen, und das, obgleich er sich selbst nicht unbedingt als Weihrauchliebhaber bezeichnete – davor, vor diesem Öl, wie er betont.

Gesagt, getan – Eau de Fröhliche ist fertig, endlich. Und Herr Kormann hat sich dazu entschieden, den Duft mit uns zusammen zu verkaufen, worüber wir uns ganz außerordentlich gefreut haben.

Herr Kormann war so lieb, mir darüber hinaus Rede und Antwort zu stehen, mir ausführliche Informationen zu seinem Duft zu erzählen und auch zu schreiben. Jene möchte ich in jedem Falle für Euch einbinden, da sie ein Hintergrundwissen vermitteln, welches für Euch Duftfans sicherlich interessant sein dürfte.

Heute belasse ich es erst einmal mit der Vorgeschichte zum Duft, morgen erwartet Euch dann die genaue Beschreibung des Duftes sowie dessen Herstellungsprozesses.

Bis dahin viele liebe Grüße,

Eure Ulrike.

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

2 Kommentare

  1. Evelyn
    17. August 2011
    Antworten

    Liebe Uli,

    *schmunzel* nun – wäre es tatsächlich schon Winter – mich würde ein Weihnachtswasser kaum wundern! Dich doch auch nicht?! :-))) Macht aber gar nix, ich (und sicherlich auch alle anderen) spüren genau was Du sagen willst, das passt also. :-)))))

    Bin gespannt auf Deine morgige Duftbeschreibung und knabbere derweil weiterhin fröhlich (winterlich) meinen rechten Handrücken an. :-)))

    Herzlichst
    Evelyn

  2. Avatar photo
    Ulrike
    17. August 2011
    Antworten

    Uppsala, liebe Evelyn, ertappt 😀
    Ich friere mir hier einen ab dieser Tage, insofern war ich gedanklich schon im Winter, das hast Du richtig bemerkt 😉
    Aber ich finde es toll, dass Ihr alle spürt, wie ich denke – Leidenschaft, das wünsche ich mir bei meinen Lesern 😀
    (und die Fähigkeit, meine Faux-Pas auszubügeln natürlich ;))

    An was knabberst Du denn, schon an der Fröhlichen?

    Liebe Grüße zurück,

    die Uli, die an einem Grüntee schlürft und an durchaus winterlichen Ingwerkeksen knurpselt.

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