Die Schöne und das Biest: Aod

Mariela

Heute geht es mit der Lostmarc‘h-Reihe weiter, und wieder ist es ein sehr schöner Duft, den uns die von der keltischen Kultur inspirierten Franzosen zu bieten haben. Aod bedeutet Meeresstrand auf bretonisch und was soll ich sagen: Der Name ist Programm!

Die Duftnoten: Kopfnote: Grapefruit. Herznote: Gardenie, Kokosnuss. Basisnote: Salzige Noten, Aquatische Noten

Obwohl Grapefruit und Kokosnuss als Ingredienzen gelistet sind erwartet uns kein tropischer, palmengesäumter Strand, sondern die herbe, erdige, europäische Variante.
Eine saftige reife Grapefruit gemischt mit einer cremigen Kokosnuss bilden den Auftakt. Bald gesellt sich eine üppige, strahlende Gardenie hinzu und verzaubert unseren Strandausflug mit romantisch-floralen Noten. Die Melange mutet sehr weiblich an. Salzige und aquatische Noten bilden den Abschluss, wobei das Aquatische auf meiner Haut deutlich überwiegt. Schade eigentlich, denn ich bin eher ein Freund des Salzigen!
Dennoch ist Aod ein leichter, zauberhafter Duft, der überhaupt nicht gefällig oder anbiedernd daherkommt.

Ach – wie ich mich auf die Ferien freue! Und Aod darf mich begleiten! An heißen Tagen wird er mich angenehm kühlen. Nach den Ferien wird er die Erinnerungen an das Meer in all seinen Facetten wieder hervorrufen. Tosende Wellen und schäumende Gischt passen dabei genauso zu diesem Duft wie friedliches Plätschern und sanftes Kräuseln.

Camaret

Harmen

Weiter geht es mit dem nun letzten Lostmarc’h-Duft unserer kleinen Reihe: Aod. Ich bin gespannt, denn die letzten beiden Kandidaten waren zum einen der äußerst blumige Ael-Mat und zum anderen der gourmandige Vanille-Keksduft Lann-Ael, zwei doch recht unterschiedliche Kompositionen. Der Hersteller verrät, dass es sich bei „Aod“ um das bretonische Wort für „Meeresstrand“ handelt. Ich wurde nach meiner eher unbegeisterten Besprechung von The Different CompanysSel de Vétiver“ als Banause tituliert und verspreche mir nun ein positiveres Ergebnis bei dieser Interpretation der Strandthematik.

Bank-Grass

Aufgesprüht zeigt sich, dass die blumige Richtung von „Ael-Mat“ eingeschlagen wird und dies wieder einmal überaus deutlich. Im direkten Vergleich mit „Ael-Mat“ lässt „Aod“ allerdings den frischen Auftakt des ersten vermissen und bringt anstelle dessen aquatische Noten in der Basis hervor. Auf der Haut erweist sich „Aod“ wieder als sehr viel komplexer – die aquatischen Noten kommen schon zu Beginn deutlich hervor, die Gardenie bleibt aber trotzdem an Ort und Stelle.

Der Duft ist von Lostmarc’h explizit als Frauenduft ausgewiesen, und dem möchte ich zustimmen. Hätte man eine ganze Schippe weniger Blümelein aufgelegt, hätte ihn allerdings auch gut ein Mann tragen können.

Aber kommen wir zum angesprochenen Strandthema. Ich muss zugeben, dass ich mit der Konzeption nicht ganz mitkomme. Aquatische Noten – Meer, alles klar. Aber schon die salzigen Noten in der Basis kann ich nicht wahrnehmen. Am Meer riecht es nach Wasser, Tang, grasig, salzig, wurzelig. Ich muss sagen, dass diesem Bild „Sel de Vétiver“ weitaus näher gekommen ist. Aod hingegen ist ein absolut alltagstauglicher, frühlingshaft-sommerlicher Duft, der keine eigenwilligen Überraschungen bereithält. Aber ich bin mir sicher, er wird seine Freunde finden!

Noch eine wichtige Mitteilung an unsere Leser! Dieser Artikel ist leider der letzte in der Reihe „Die Schöne und das Biest“. Mariela stellt sich neuen Herausforderungen und verlässt uns wieder. Wir danken ihr für ihre vielen tollen Beiträge und werden sie vermissen!!!

Viele Grüße von
Harmen

Neueste Kommentare

Mariela Verfasst von:

2 Kommentare

  1. Christiane
    7. Juni 2011
    Antworten

    Och schade, dass Ihr / oder der blog solchen Verschleiß habt – *grummel*
    Auf alle Fälle dem Traumpaar der Düfte ein Dankeschön für die spannenenden Einsichten in verschiedene Sicht-/Riechwelten.
    Ich werde die Beiträge vermissen und muss jetzt erst ‚mal Taschentücher suchen gehen…
    Nein, im Ernst: Dankeschön und alles Gute!

  2. Avatar photo
    Ulrike
    8. Juni 2011
    Antworten

    Finde ich auch *derFelsimBrandungsblogspricht* :/
    Aber wenigstens ist der gute Harmen noch da 🙂

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