Die Schöne und das Biest: Citrus Paradisi

Mariela

Aufgrund des Namens erwartete ich einen frisch-fruchtig, spritzigen Zitronenduft werde aber sogleich eines Besseren belehrt! Obwohl im Namen vertreten, ist Zitrone nicht unter den Ingredienzen. Hier ist die Grapefruit der Protagonist und zwar in Form einer herben, bitteren Schale.

Die Duftnoten: Kopfnote: Grapefruit, Herznote: Koriander, Pfeffer, Basisnote: Patchouli, Eichenmoos

Grapefruit

Sehr bald gesellen sich krautige Noten dazu. Laut Zutatenliste ist es Koriander, aber ich rieche auch würzig-frischen Salbei. Aromatischer Pfeffer prickelt angenehm in der Nase. Entgegen der Rezeptur machen sich nach einer Weile animalische Noten breit, zumindest meine ich solche zu erkennen, eine leicht schweißige Note macht sich auf meiner Haut breit. Nicht dass ihr denkt es liegt an mir, ich teste auf dem Handrücken 😉
Schade, denn parallel teste ich auf dem Duftstreifen und da gefällt mir Citrus Paradisi viel besser. Sehr frisch und männlich kommt der Duft daher ohne schweißige Note.

Citrus Paradisi ist ein sehr eleganter und frischer Duft für heiße Sommertage. Ich kann ihn mir besser an einem Mann vorstellen, doch sicherlich ist er auch für Frauen interessant. Für mich leider nicht, denn ich hatte bisher bei Czech & Speake kein Glück. Sowohl Cuba als auch Citrus Paradisi entwickeln sich auf meiner Haut alles andere als schön. Schade! Ich habe auch keine Idee, woran es liegen könnte. Wie geht es euch damit? Stehe ich allein auf weiter Flur? Welche Erfahrung habt ihre mit den Düften aus diesem Hause gemacht?

Harmen

Als großer Freund zitrischer Noten bin ich natürlich gespannt, welche Köstlichkeiten die vollmundige Ankündigung „Citrus Paradisi“ für mich bereithält. Übrigens ist „Citrus paradisi“ die lateinische Bezeichnung der Grapefruit, die zu Deutsch wohl selten auch Paradiesapfel genannt wird. Der kürzlich besprochene Duft „Cuba“ von Czech & Speake war sicherlich eine Entdeckung mit seinen minzigen und zitrischen Kopfnoten. Umso gespannter bin ich, ob sich der hier vorliegende Duft in die Riege meiner Sommerdüfte 2011 einreihen kann. Vielversprechend klingen die Duftnoten allemal:

Kopfnote: Grapefruit; Herznote: Koriander, Pfeffer; Basisnote: Patchouli, Eichenmoos

Auf dem Duftstreifen begeistert mich sofort die Klarheit und Einfachheit des Dufts. Zuerst begegnet man einer typischen Grapefruit mit ihrer bitteren Frische. Recht schnell kommt eine Würze und Pfeffrigkeit hinzu, die mich an Kardamom denken lässt, aber wie angegeben dem Koriander zuzuschreiben ist. Von Patchouli und Eichenmoos keine Spur.

Auf der Haut aber kommt mir Patchouli gleich als Erster entgegen. Im Verein mit Eichenmoos bringt der Duft eine größere Schwere mit als auf dem Duftstreifen und nimmt eine leichte, aber unerwartete Wendung ins Süßliche. Ein bisschen ärgert mich mal wieder meine Hautchemie. Auf dem Duftstreifen ein ganz hervorragender Duft, der mich ausgesprochen begeistert, auf meiner Haut hingegen wird er für meinen Geschmack etwas zu würzig, aber was soll ich machen? Kennt von Euch jemand Tipps und Tricks, die Hautchemie zu überlisten, vielleicht mit einem bestimmten Duschgel?

Allen Freunden von Hesperiden sei „Citrus Paradisi“ wärmstens anbefohlen, für Männlein wie Weiblein tragbar und wirklich eine frische Komposition, die ich mir gut für einen Tag vorstellen könnte, an dem es stark Richtung 40°C geht. Ich bin gespannt, wer ihn kennt und welche Erfahrungen Ihr mit ihm gemacht habt.

Es grüßt frisch aus der Hautchemie
Harmen

Bildquellen: Grapefruit by Myrone Delacruz, on Flickr, Citrus paradisi von Aleph, Grapefruit Splash von John Steven Fernandez – via Wikimedia Commons, some rights reserved, vielen Dank!

Neueste Kommentare

Mariela Verfasst von:

10 Kommentare

  1. Margot
    27. April 2011
    Antworten

    Hach ihr zwei!
    Werdet immer mit Wässerchen beglückt, an die sich noch keiner so recht ran wagte. Ich hab mich, aus welchem Grund auch immer, wahrscheinlich schon allein von den aufgeführten Inhaltsnoten sowie recht vorsichtig gehaltenen Meinungen zu Czech & Speake davon abhalten lassen, diese Düfte zu testen.
    Trotz allem bzw. gerade weil ihr in letzter Zeit häufig „komische Hautchemie“ habt und die Düfte nicht sooooo prickelnd wirken, werde ich mir den einen oder anderen mal zu Gemüte führen. Aber leider, leider, kann ich bis jetzt kein Urteil zu dieser Serie abgeben 🙁
    Wünsche euch allen einen wunderschönen Tag!
    Und hoffentlich bekommt ihr bald etwas unter die Nase, mit dem ihr euch mehr identifizieren könnt! Nicht aufgeben!

    Viele liebe Grüsse,
    Margot

  2. Harmen
    27. April 2011
    Antworten

    Ich hab ja den Verdacht, dass einfach die Kombination aus Zitrusfrüchten und Hölzern/Harzen schneller in eine unangenehme Richtung kippt als bei anderen Düften. Oder man nimmt halt einfach gleich einen Clive Christian 😉

  3. Margot
    27. April 2011
    Antworten

    Vielleicht darft Du den ja noch rezensieren 😀
    Das ist dann wohl einen Lobeshymne, bei der man aufpassen muss, dass das Gesabbere nicht aus dem Bildschirm läuft *lol*

    LG, Margot

  4. Avatar photo
    Ulrike
    27. April 2011
    Antworten

    Im übrigen liebe Margot suchen sich die beiden Ihre Düftchen oft/meist ganz alleine raus *sichverteidigt*

    Und ich fand und finde Czech&Speake sehr testenswert – allen voran Dark Rose, von dem ich leider die frühere Variante schöner fand, aber auch die heutige Interpretation ist sehr nett. Cuba kommt auf meiner Haut leider auch nicht gut, obgleich ich ihn auf anderen schon anbetungswürdig fand. Nein, nein, die Linie ist hübsch.

    Und Mariela und Harmen haben sich bereits Neues ausgesucht 🙂

    Liebe Grüße,

    die Uli.

  5. 27. April 2011
    Antworten

    Hach, bin ich froh, daß es mir nicht alleine so geht.
    Als leztes Jahr der „Citrus Paradisi“ in einem meiner Probenpäckchen war, hab ich mich kaum einkriegen können, beim Schnüffeln am Teststreifen – aber dann am Handgelenk war nach Sekunden nur ein fürchterlich kratzig-kräuterigers Etwas zu erschnuppern. Schade, schade, leider nix für mich!
    …. der „Dark Rose“ dagegen wurde ganz annehmbar auf der Haut. Nur zu viel Rose und zu wenig Dark als ich mir erwartet hätte und die Haltbarkeit war leider auch nicht soooooo dolle.

    liebe Grüße, Angelika

  6. Petra Becker
    28. April 2011
    Antworten

    So, jetzt komme ich noch angetrottet mit der gleichen Erfahrung: Czech&Speake Dark Rose riecht an mir prima,
    aber hält leider nicht sehr lange vor.

    Von wegen Hautchemie: da muß man wohl mit leben. So manch ein Parfüm, das so schön roch auf dem Papier, fing bei mir geradezu an zu stinken.

    Es muß wohl gravierende Unterschiede in der Hautflora geben, denn es ist nicht anzunehmen, daß ein stinkendes Parfüm kreiert wird.

    Obwohl, „Mistero“ von Fragranze d’autore riecht bei mir, als habe ich mir einen abgestandenen Haufen Kippen über den Arm geleert. Es riecht aber auch auf dem Streifen für mich nicht anheimelnd.

  7. margot
    28. April 2011
    Antworten

    @ Petra: Stinkende Parfums *gg*
    Also ich hab zwei, die so gut wie jeder als „stinkend“ einstuft: Revolution (Lisa Kirk/Ulrich Lang) und M/Mink (Byredo) Diese Kompositionen sind eben nicht das, was man in der Regel unter „Wohlgeruch“ einordnet. es gibt aber jede Menge andere die ich als „nicht vertretbar mit meiner Hautchemie“ einstufe und an mir einfach nicht so riechen, wie ich das gerne hätte. Ich fang nicht an aufzuzählen, aber wenn Du hier fleißig mitgelesen hast, weißt Du sicher, dass ich ein gaaaaanz grosses Problem mit Rosendüften habe 🙂

    LG, Margot

  8. Avatar photo
    Ulrike
    29. April 2011
    Antworten

    Ganz abgesehen davon, dass ich durchaus der Auffassung bin, dass auch „Stinker“ kreiert werden – siehe z.B. einige der Konzeptdüfte der Synthetic-Serie von CdG, die ich eher als Kunst bezeichnen würde denn als wirkliches „Parfum“ – gibt es schon gravierende Unterschiede in der Hautflora, was mir schon häufiger im Test mit Freunden aufgefallen ist 🙂
    Mistero riecht im übrigen bei MIR nicht wie ein leerer Aschenbecher – es gab aber mal etwas anderes, das auf meiner Haut so roch *waswardasnochgleich?*

    Und dann gibt es eben Düfte, die nicht unbedingt den Geschmack aller treffen – davon habe ich auch einige, unter anderem auch die Kirk/Langsche Revolution.

    Aber so ist es halt – jeder nach seinem Gusto 🙂

    Liebe Grüße,

    Uli.

  9. Petra Becker
    30. April 2011
    Antworten

    So, jetzt hab‘ ich mal bei Wikipedia nachgesehen: es gibt anscheinend einen Studiengang Kosmetologie an der Uni Osnabrück, der u. a. Lehrveranstaltungen wie „Biochemie der Haut“ oder „Mikrobiologie Hautphysiologie“ beinhaltet.

    Es handelt sich bei der Hautchemie wohl um eine recht komplexe Angelegenheit.

    Wie ich schon schrieb, stinken auf mir leider einige Parfums, die sich auf dem Teststreifen richtig gut angelassen haben. Darüber bin ich mitnichten glücklich, es hat also weniger mit meinem Geschmack zu tun – oder geradezu doch: wie ich schmecke.

    Schnaken lieben mich, aber manch‘ ein Duft, dem ich Wohlwollen entgegenbringe, erwidert dieses partout nicht.

    A propos Stinker: ich hatte mir aus Kuweit ein Oud-Öl bestellt, das für meine westliche Nase und die hiesigen Riechgewohnheiten wohl eher nicht taugt.

    Möglicherweise ist die Geschmackssache auch zu einem guten Teil Erziehungssache.

    Also: wie Uli sagt, jedem Tierchen sein Pläsierchen.

  10. Avatar photo
    Ulrike
    2. Mai 2011
    Antworten

    Noch ein Schnakenliebling liebe Petra? Ich nämlich auch. Ich sehe in schöner Regelmäßigkeit aus wie eine Pizza, sobald die Insektenzeit anbricht. Und das mit den Düftchen kenne ich natürlich auch: Es gibt so einige Kandidaten, die einfach nicht auf meine(r) Haut wollen.

    Was die Geschmackssache als Erziehungssache angeht: Davon bin ich fest überzeugt. Und mir wäre als allererstes auch ein Test mit arabischen Ölen dazu eingefallen – ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht 😉 Was dort als äußerst feminin besprochen wurde erinnerte mich an einen Ziegenstall mit einer gerade für Fest X mit ein paar Blumenketten geschmückten ebensolchen Herde 😀

    Liebe Grüße zurück und einen guten Start in die Woche,

    Uli.

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