… üben schon immer einen besonderen Reiz auf mich aus: Erst neulich hatte ich wieder auf einem Bücherflohmarkt eines in der Hand, das ich beinahe gekauft hätte. Ein altes Exemplar, vom Gilb befallenes Papier in bräunlicher Farbe getüncht, in Würde gealtert in einem einstmals cognacfarbenen Ledereinband, an dem die Spuren der Zeit und vor allem der Benutzung auch nicht vorbeigegangen waren. Zerlesen und zerliebt war es und wahrscheinlich aus den Jahren nach dem Krieg.

Vermutlich nicht mehr das konventionelle, altmodisch anmutende Poesiealbum, das es einem immer schwieriger machte als ein vorgedruckter Fragebogen: Zwei Seiten zur vollkommen freien Gestaltung, da trennte sich auch in solch jungen Jahren schon die Spreu vom Weizen… Auf die Sprüche kam es an – nicht zu abgedroschen und zu häufig, nicht lächerlich sollten sie sein. Und gerne auch ein wenig intellektuell – oder was man damals darunter verstand. Natürlich durften sich hier auch nur Freunde, wirkliche Freunde eintragen, die das dann in bemüht pädagogisch wertvoller Sonntagschreibschrift taten. Das Freundschafts- oder Klassenbüchlein, jenes industriell gefertigte, wurde an fast jeden gereicht und ebenso behandelt – beliebig.
Ich mag den Gedanken jenes Poesiealbums: Jemand etwas mit auf den Weg geben. Einen Satz, eine Weisheit, einen Witz, eine kleine Allegorie – so ähnlich wie bei einem Gästebuch. Herrlich nostalgisch weil so furchtbar unzeitgemäß, ohne jedoch „out“ zu sein. Das rührt mir das Herz.

Ein so wunderbar altmodischer Duft, so nostalgisch, daß er mich sogleich sentimental stimmte – und eben an Poesiealben erinnerte, mit ihren Scherenschnitten, ihren kleinen Glanzbildern und den Lebensweisheiten, mit denen sie gefüllt sind.
Würde ich heute einmal wieder ein Poesiealbum in den Händen halten und stünde vor der Wahl, jemand einen Spruch mit auf den (Lebens)Weg zu geben, würde ich vermutlich folgenden wählen von einem meiner Lieblingsphilosophen, Søren Kierkegaard: „Das Große ist nicht dies oder das zu sein, sondern man selbst zu sein.“
In der Einfachheit liegt oftmals ein Zauber, vielleicht gar: der allergrößte Zauber. Goutals Rose Splendide braucht in der Tat auch nicht viel, um einen zu begeistern – mein Herz hat diese Rose schon längst im Sturm erobert und gewonnen, obgleich sie fernab meines üblichen Beuteschemas liegt.
Ihre Ingredienzen: Kopfnote: Pfingstrose, Magnolie; Herznote: Provence-Rose, Birne; Basisnote: Moschus, Vanille.
Wie gefällt sie Euch, die Tolle?
Viele liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Liebe Uli,
dem Himmel sei Dank, dass ich z.Zt. mit den Rosen durch bin
🙂 mag jetzt erst mal keine mehr testen.
Hm, wo war ich stehen geblieben??? Ach ja: Jetzt kommt der VETIVER und nebenbei vielleicht noch bischen AMBER und ganz wichtig: BLUT und TINTE. Menno, wo soll ich anfangen???
LG,
Margot