Nach der Sommerpause, die vor allem im südlichen Europa im August, bisweilen auch September herrscht, rücken sie oft in Heerscharen nach: Die neuen Düfte, die auf den Parfummarkt drängen. Etliche davon hatte ich in den letzten Ankündigungen ja bereits vorgestellt, aber natürlich war das nicht alles… Hier das Neueste!
Die Engländer von Penhaligon’s starten gleich voll durch mit drei neuen Düften: Der erste, Sartorial, sieht sich, wie der Name bereits verheißt, von einem Schneider beeinflußt. Und natürlich, da es sich um einen englischen Duft handelt, auch nicht von irgendeinem – von Norton & Sons, einem jener (vor allem für Massanzüge) berühmten Tailorshops in der Londoner Savile Row. Sartorial soll als zeitgemäße Fougèreinterpretation die Atmosphäre jenes Schneidergeschäftes einfangen – und wenn ich dann noch den Parfumeur dazu verrate, Bertrand Duchaufour, und die Noten – Neroli, schwarzer Pfeffer, Bienenwachs, Alpenveilchen, Aldehyde, ozonische und metallische Noten, Ingwer, Kardamom, Leder, Veilchenblätter, Lindenblüten, Lavendel, Hölzer, Zeder, Patchouli, Myrrhe, Tonkabohne, Eichenmoos, Honig, Vanille, Ambra und weißer Moschus – dann wird wohl einigen, inklusive meiner Person, das Wasser im Munde zusammenlaufen…
Die beiden anderen Düfte sind eine Ergänzung der Anthology-Collection, zu der ich bereits früher einmal etwas geschrieben hatte:
Die Geburt der Anthology Collection war Mitte 2009 mit vier Düften – Extract of Limes, Eau de Verveine, Night Scented Stock und Gardenia. Angelegt ist sie auf 12 Düfte, die bis Ende 2011 erscheinen sollen. Das Besondere an der Kollektion ist, daß sie durchweg aus Düften besteht, deren Rezepturen aus dem Firmenarchiv stammen und die bereit „discontinued” waren. Das heißt es handelt sich hierbei um die Wiederveröffentlichung alter Düfte, um Relancierungen. Allerdings wurden die Düfte wohl bisweilen behutsam überarbeitet und harmonisch modernisiert – und hier hatte niemand geringeres als der mittlerweile omnipräsente Bertrand Duchaufour die Finger mit im Spiel, der auch den letzten Duft des Hauses, Amaranthine, kreierte.

„a nomadic and mysterious oriental; an odyssey of burnt spices, patchouli and pepper, leading to a lush oasis of sweet orange, ginger and vetiver. Heady and enticing.“
Ein nomadischer und mysteriöser Orientale also – ersteres ist mir in dem Zusammenhang nicht ganz klar, ist hiermit Komplexität gemeint, nomadisierend im Sinne von sich chamäleonartig olfaktorisch verhaltend, einen ausgeprägten Duftverlauf präsentierend? Wir werden es sehen oder besser: riechen. Die Duftnoten: Kopfnote: Orange, Bergamotte, Koriander; Herznote: Lavendel, Muskatnuß, Kardamom, Ingwer, Geranium, schwarzer Pfeffer, Kumin; Basisnote: Patchouli, Ambra, Zedernholz, Vetiver, Sandelholz.


Das allerdings war noch längst nicht alles – morgen geht es locker-flockig weiter mit mehr Neuem. Bis dahin einen guten Start in die Woche und liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Liebe Uli,
vielen Dank auch wieder für Dein „locker flockig“ 🙁
Hier sind es „nur“ drei Düfte, die mich zum Testen locken:
Der Zizonia, Floris und Creed mit meiner neu geweckten Vorliebe für alles, was Iris enthält. Der Sartorial klingt lecker, hat aber Bienenwachs in der Beschreibung und ich glaube, davon ist mir einmal ganz komisch geworden. Damit bin ich glücklicherweise schon „schnupperreduziert“ puuuh, Glück gehabt 😉
LG, Margot
„Nur“ drei ist doch schon mal gut 😉 Was meinst Du wie es mir immer geht? Ich könnte mir mein Gehalt hier oft auch gut und gerne gleich in „Naturalien“ auszahlen lassen, vor allem immer im Herbst mit der Flut an Neuerscheinungen 😉
Liebe Grüße – Uli, ebenfalls dufttestsüchtig.