Unsere Top 3 Nischendüfte für ihn – Liebe und Leidenschaft zum Valentinstag

Gestern erst habe ich Euch im Beitrag Unwiderstehliche Nischendüfte für sie – Unsere Top 3 zum Valentinstag drei wunderbar feminine Duftgeschenke zum Tag der Liebe und der Verliebten präsentiert. Heute stelle ich Euch drei Kreationen vor, die für mich hervorragend zu Männern passen bzw. zu allen, die eher maskuline oder herbere Parfums bevorzugen.

Die klassische Einteilung in Herren- und Damendüfte ist ja mittlerweile für viele von uns hinfällig und jeder kann, darf und soll da bitte nach eigenem Gusto agieren. 😊 Allen, die noch nach einem passenden Geschenk zum Valentinstag suchen und hier im Bereich der Nischendüfte fündig werden möchten, empfehle ich folgende drei Eau de Parfum, die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind.

B683 – Marc-Antoine Barrois

Im April 2021 habe ich Euch das Eau de Parfum B683 des französischen Luxus-Couturiers Marc-Antoine Barrois hier im Duft-Tagebuch vorgestellt (nachzulesen hier) und Euch zeitgleich auch das dazugehörige B683 Extrait präsentiert, welches damals neu lanciert wurde. Daher wundert Euch bitte nicht, wenn ich in meinem unten angeführten Zitat über meine Eindrücke der Kreation immer wieder Vergleiche zum Extrait ziehe. 😊

Der Duft wurde – wie alle Kreationen von Marc-Antoine Barrois – vom Parfümeur Quentin Bisch entwickelt, der hierfür die Ingredienzien schwarzer Pfeffer, Safran, Chiliblätter, Muskatnuss, Veilchenblätter, Ambra, Labdanum (Zistrose), Moschus, Patchouli, Sandelholz, Eichenmoos und Ambroxan verwendete. Das Eau de Parfum erhielt seinen Namen in Anlehnung an die Erzählung „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry, in welchem der Asteroid B612 vorkommt. Die Zahlenfolge in B683 bezieht sich auch Marc-Antoine Barrois’ Geburtsmonat- und jahr.

Marc-Antoine Barrois – B683

Mit einer hellen Fruchtnote eröffnet B683, die alsbald Gesellschaft von cremigen und weichen Nuancen erhält. Das Ambroxan lässt in B683 nicht lange auf sich warten. Eine sanfte Pfefferschärfe akzentuiert diese bisher erstaunlich helle Kreation. Sanfte Ledernoten tauchen ganz allmählich in der Kreation von Marc-Antoine Barrois auf, gepaart mit würzigen Akzenten, wärmender Zistrose und Ambra. Das Eau de Parfum B683 ist deutlich heller, wärmer und leichter als das Extrait. Die Ledernoten erinnern mich eher an geschmeidiges hellbraunes Wildleder als an das tiefschwarze Glattleder des Extraits. B683 umhüllt mich wie ein wohliger und geschmeidiger Kaschmirschal. Zwar besitzt das Eau de Parfum durchaus Präsenz und Kraft, doch gegen die geballte Wucht des Extraits wirkt B683 wie ein zahmer Tiger. Wunderschön, aber doch gefälliger als sein jüngerer und hochkonzentrierter Bruder. Im Ausklang zeigen sich rauchige Akzente. Die Duftkomposition wird intensiver und reichhaltiger, doch bleibt die Kreation nach wie vor deutlich heller als unser erster Kandidat heute.

The Blazing Mr. Sam – Penhaligon’s

Wer hier schon seit Längerem oder regelmäßig mitliest, wird wissen, dass ich ein großer Fan der Portraits-Düfte von Penhaligon’s bin. Ein Fan erster Stunde möchte man sagen. Denn die unterhaltsamen Geschichten rund um die britische Adelsfamilie mit all ihren Intrigen, Abgründen und Affären sind einfach nur genial. Dazu ist jede Portraits-Kreation nicht nur optisch, sondern auch storymäßig ein echter Charakterkopf, was mir ungemein gefällt. Die Düfte sind darüber hinaus allesamt wunderschön, was das Gesamtpaket dieser einzigartigen Kollektion des britischen Nobeldufthauses perfekt abrundet.

Parfümeur Christophe Raynaud war für die kreative Umsetzung von The Blazing Mr. Sam zuständig und nutzte hierfür die Duftnoten Zimt, Safran, Vanille, Patchouli, Tabak und Zedernholz. Der Stierkopf auf dem Flakon lässt es bereits erahnen, wir haben es mit einem aufbrausenden, draufgängerischen Mr. Sam zu tun und dies schlägt sich auch im Duftverlauf nieder.

Penhaligon's – The Blazing Mr. Sam

The Blazing Mister Sam startet wahrlich laut und mit viel Bling-Bling: Kostbarer Safran poltert im Auftakt zur Dufttür herein, medizinisch angehaucht, kalt und warm zugleich. Zimt sorgt mit seinen charakteristischen Noten für eine scharfe Würze, die ganz hervorragend mit den typischen Safrannuancen harmoniert. Zu dieser köstlich-frivolen Gewürzkombi gesellen sich die dunklen und feuchten Noten von Patchouli. Süßlicher Honigtabak unterstreicht das gewürzige Ensemble und verstärkt es. Im Hintergrund schillern Zedernholz und Vanille, die The Blazing Mister Sam eine liebliche Gourmandigkeit und warme Holzigkeit verleihen. Der Amerikaner unter den feinen Briten ist eine Wuchtbrumme: Der 12. Portraitsduft ist präsent, beharrlich, laut und dabei wunderschön warm und gewürzig. The Blazing Mister Sam ist nicht nur namentlich und flakonmäßig ein glühender Stier: Eine Gewürzbombe vom Feinsten! Sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber das will der draufgängerische Amerikaner The Blazing Mister Sam auch gar nicht sein.

#004 Lifeguard – HUNQ

#004 Lifeguard und alle anderen bis dato lancierten Kreationen von HUNQ habe ich Euch im November 2021 vorgestellt (nachzulesen hier) und die Nummer 4 ist mir derart in Erinnerung geblieben, dass ich sie direkt in diese Liste der Top 3 Nischendüfte für ihn packen muss.

Denn #004 Lifeguard ist ein olfaktorisch anderes Kaliber als die beiden bereits genannten Kompositionen. Der Name lässt es bereits erahnen, es hat etwas mit Wasser bzw. Meer zu tun. Die Duftnoten sind aquatische Noten, Bergamotte, Weihrauch, Labdanum (Zistrose) und Kardamom, die sich zu einem herrlich pudrig-warmen Meeresduft verbinden, der perfekt zu allen passt, die eher leichtere und frischere Duftkompositionen bevorzugen.

HUNQ – #004 Lifeguard

Mit einer zitrischen Meeresbrise eröffnet #004 Lifeguard, die von einer würzig-floralen Süße untermalt ist. Sanft pudrig umhüllt Ambroxan von Beginn an den Duft und verleiht ihm eine behagliche Weichheit. Kardamom streut eine Prise grünliche Frische hinzu, während Hedion die Komposition mit cremigen und hellen Blütennuancen untermalt. Auch #004 Lifeguard zeichnet sich durch eine luzide Transparenz aus sowie eine gewisse und nicht zu verachtende synthetische Note, die sicherlich den letztgenannten Ingredienzien zugeordnet werden kann. Warm und skinnig ist die Kreation, von einer dezenten Salzigkeit durchzogen, die an Meer, an Strand, an Sommer erinnert.

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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