Balma Venitia – Aus dem Herzen der Provence

Die Marke Balma Venitia stammt aus dem Süden Frankreichs, denn genau dort ist das Zuhause des Labelgründers und Designers Thierry Lemahieu: im kleinen Örtchen Beaumes-de-Venise, nordöstlich von der Stadt Avignon gelegen und zu Füßen der Gebirgskette Dentelles de Montmirail mit ihren charakteristischen und beeindruckenden Bergkämmen, die spitz, steil und felsig in die Höhe ragen.

Dentelles de Montmirail
Foto von Sébastien Goldberg auf Unsplash

Im Süden Frankreichs zu Hause

Die Gegend um Beaumes-de-Venise ist nicht nur für seine Landschaft bekannt, sondern auch für den hervorragenden Wein, der in der Region angebaut wird. Die Aromen ziehen die Trauben aus dem von Felsen durchzogenen Boden und der Wärme der Sonne, denn die Lage von Beaumes-de-Venise ist perfekt geeignet für den Anbau von erstklassigen Weintrauben mit vollmundigem Geschmack.

Thierry Lemahieu liebt seine Heimatstadt ebenso wie Parfums. Der Designer traf irgendwann auf die Parfümeurin Marie Duchêne – wie genau diese Begegnung zustande kam, bleibt offen – und infolgedessen entstanden die drei Eaux de Parfum White Wood, Chanvre Sauvage und L’Eau de L’Âme. In Beaumes-de-Venise gibt es übrigens ein Weingut namens Vigneron Balma Venitia, namentlich sicher an den Ort angelehnt, aber ob es hier einen Bezug zu Thierry Lemahieu gibt, konnte ich in meiner Recherche leider nicht herausfinden.

Ich teile mein Leben und meine Zeit zwischen meinen beiden Leidenschaften auf, der Kunst und dem Parfüm. (…) Eine Begegnung mit Marie Duchêne, Parfümeurin in Grasse, verwandelte meine Inspirationsquellen zusammen mit den schönsten Ingredienzen zu edlen Düften aus natürlichen Formeln. Italienische Zitrone, Java-Vetiver und Nagarmotha verkünden ihre Schönheit in einem Duft, der mit seiner Sillage verweilt. Die aromatische Signatur von Balma Venitia Parfums.

White Wood – weißes Holz

Der Name wirkt recht einfach und doch passt er hervorragend zu der Optik der wunderschön gestalteten Umverpackungen und den klassisch-eleganten und doch minimalistischen Flakons, allesamt in den Farben Weiß, Schwarz und Gold gehalten. Die Duftnoten klingen verlockend, wenn ich auch auf den ersten Blick den Bezug zur Provence nicht erkennen kann: Birne, Aprikose, Feigenblätter, Grüne Noten, Sandelholz, Feigenholz, Patchouli, Hölzer, Tonkabohne, Ambra und Weißer Moschus. Am ehesten sehe ich noch einen Zusammenhang zu dem im südfranzösischen Beaumes-de-Venise angebauten Wein Muscat, einem süßlich-fruchtigen Likörwein, der geschmacklich mit so mancher der oben genannten Noten spielen soll.

Balma Venitia – White Wood

White Wood von Balma Venitia offenbart gleich zu Beginn herrlich-fruchtige und liebliche Nuancen von saftiger Birne und grünlicher Feige. Die Aprikose erzeugt samtige Akzente, die von warmem Sandelholz untermalt werden. Helle Hölzer geben der Kreation nicht nur den Namen, sondern verleihen ihr auch Haltbarkeit und Volumen, ehe die Kreation mit pudrig-weichen Facetten langsam ausklingt. Transparent, frühlingshaft und wunderbar unbeschwert erinnert mich das Eau de Parfum an Petite Chérie von Goutal, eine frische, jugendliche Ode an die warme Jahreszeit. Ein Gute-Laune-Duft durch und durch. Perfekt für Fans von Birne, Feige und wunderschönen Kompositionen.

Chanvre Sauvage – wilder Hanf

Mit Chanvre Sauvage widmet sich Balma Venitia der provenzialischen Landschaft, denn die Komposition „versetzt uns in die Hügel des Mont Ventoux, wo Hanf und Salbei wachsen. Eine Offenbarung der reinen Natur. Chanvre Sauvage ist das emotionale Abbild der wilden Landschaft mit ihren roten Felsen, die von goldenem Sonnenlicht beleuchtet werden.“ Marie Duchêne nutzt für das Eau de Parfum die Ingredienzien Mandarine, Zitrone, Cannabis, Muskatellersalbei, Vetiver, Zedernholz, Patchouli, Ambra, Hölzer, Nagarmotha und Weihrauch.

Balma Venitia – Chanvre Sauvage

Chanvre Sauvage von Balma Venitia zeigt sich im Auftakt krautig, herb, von einer zitrischen Frische durchzogen und von satten Cannabisnuancen sowie grünlichem Muskatellersalbei geprägt. Markant und als eher maskulin würde ich den Duft einstufen, mit Barbershop-Anklängen. Eine subtile Rauchigkeit vereint sich mit dunklen, erdig anmutenden Nuancen, aromatischen Hölzern und in sanften Wölkchen zieht eine feine Weihrauchkühle durch die Komposition. Ein krautig-rauchiger und grünlicher Duft, frisch und herb, von mittlerer Präsenz und guter Haltbarkeit, den ich eher in der wärmeren Jahreszeit sehe. Büro- und alltagstauglich.

L’Eau de L’Âme – Wasser der Seele

Auch L’Eau de L’Âme dreht sich um die Provence, die Heimat von Balma Venitia. Es ist eine Kreation, über die die Marke Folgendes schreibt: „Die Seele der Provence, ein Spaziergang durch die Weinberge am Fuße der Dentelles de Montmirail, wo die Aromen von Rosmarin und sonnengereifter Bergamotte die Luft erfüllen. Das intensiv-blumige L‘Eau de L’Âme ist eine köstliche Interpretation der Traubenblüte. Ein Duft, der noch lange anhält, auch wenn der Sommer zu Ende geht.“ Diese besondere Stimmung fängt die Parfümeurin Marie Duchêne mit den Duftnoten Bergamotte, Wermut, Cannabis, Rosmarin, Weinblüte, Lavendel, Patchouli, Eiche, Hölzer, Eichenmoos, Moschus und Ambra.

Balma Venitia – L’Eau de L’Âme

Das Opening von L’Eau de L’Âme ist grünlich-fruchtig, zitrisch-frisch, cremig und süß dank feiner Zitrusfrüchte und Kräuter. Die Weinblüte zeigt sich von ihrer schönsten Seite und schlägt zeitgleich einen Bogen zur Weinregion im Süden Frankreichs. Helle Hölzer nehme ich wahr, die der Kreation einen Rahmen und Tiefe schenken, ohne die cremig-fruchtige Blütensüße in irgendeiner Art zu beschränken. In der Basis lassen pudrig-warme und subtil erdige Nuancen den Duft auf sehr harmonische Art und Weise ausklingen. Eine fein ausbalancierte und wunderschön komponierte Komposition, die ganzjährig und zu jedem Anlass verzaubert. Eher transparent, von mittlerer Präsenz und mit einer guten Haltbarkeit versehen. Richtig toll!

Für die Bereitstellung eines Discovery Sets und eines Flakons von White Wood für ein Unboxing-Reel auf unserem Instagram-Account möchte ich mich recht herzlich bei Herrn Spies von ISIS Parfums bedanken.

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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