All the Queen’s Men und Honiara von Fort & Manlé

Im dritten Teil unserer Serie zu Fort & Manlé möchte ich Euch All the Queen’s Men und Honiara vorstellen. Ich freue mich sehr auf die beiden Kreationen, denn die von mir bisher getesteten Harem Rose, Fatih Sultan Mehmed und Amber Absolutely haben mir richtig gut gefallen. Meine zwei vorherigen Rezensionen zu der Marke verlinke ich Euch im Folgenden:

Fort & Manlé – All the Queen’s Men

All the Queen’s Men – das Volk der Königin

Mein erster Gedanke bei All the Queen’s Men war natürlich eine Hommage an die erst kürzlich verstorbene Königin Elizabeth, denn Australien – das bisherige Heimatland von Fort & Manlé – ist ja auch Teil des Commonwealth, des Vereinigten Königreiches und damit war Queen Elizabeth bis zu ihrem Tode das Staatsoberhaupt von Down Under, nun gefolgt von ihrem Sohn King Charles. Doch bin ich mit dieser Annahme komplett auf dem Holzweg, wie ich beim Lesen des Pressetextes schnell feststelle, denn bei der besagten Queen und ihren Men muss es sich um eine Bienenkönigin und ihr Volk handeln.

Sie sind ihrer Majestät geweiht und werden geboren, um ihren Posten zu bekleiden. Sie werden aufgezogen und ernährt, bis sie bereit sind, den Staub der Natur zu sammeln und ihn in flüssiges Gold zu verwandeln. Gestreift und bereit für die vielen Aufgaben, um das Schloss zu sichern, versammeln sie sich und führen ihren Willen aus.

Die Duftnoten des Bienendufts All the Queen’s Men malen ein durchaus appetitliches Bild des Eau de Parfum: Trockenfrüchte, Honig, Rum, Vanille, Zimt, Tannenbalsam und Hölzer.

Summ, summ, summ

„Herrlich“ ist das erste Wort, das mir zu All the Queen’s Men einfällt. Würzige und fruchtige Noten treffen aufeinander. Die Nuancen von Rum schwingen mit. Honig fließt in üppigem Goldgelb hinzu. Vanille und Zimt sorgen für liebliche Gewürzakzente, die von einer subtilen Schärfe durchzogen sind.

Leicht, pudrig, holzig und an Bienenwachs erinnernd ist das Eau de Parfum ein Duft, den man an kühlen Herbst- und kalten Wintertagen braucht. Rum wärmt die Seele, auch wenn er nur olfaktorisch wahrzunehmen ist. In köstliche Gewürze eingelegte Trockenfrüchte tun ihr Übriges. Hinzu kommen die mitunter dunkel anmutenden Nadelholznoten des Tannenbalsams, die der Kreation Tiefe und Bodenhaftung verleihen.

Fort & Manlé – All the Queen’s Men

Beim Bienenvolk von Fort & Manlé scheint gute Stimmung zu herrschen, denn der Duft wartet mit gourmandig-likörigen Noten auf, die von Honig, Gewürzen und Hölzern bestimmt werden. Und von Rum. Einer Menge Rum. Ein goldgelber Duft, der wärmt und tröstet und mich an einen verdösten Nachmittag auf dem Sofa erinnert. Ohne Rum zwar, sondern eher mit einer Tasse Tee, vielleicht auch einer heißen Schokolade, sofern man das lieber mag. Draußen fegt der Sturm ums Haus, Regentropfen prasseln gegen das Fenster. Im Kamin lodert ein Feuer. All the Queen’s Men versüßt mir den Nachmittag wie ein gourmandig-würziger Leckerbissen.

Honiara – Willkommen auf den Solomonen

Nordöstlich des australischen Festlands, im Südpazifik gelegen, befindet sich die Inselgruppe der Salomonen. An die tausend Inseln umfassen diese. Etwas mehr als 0,5 ha groß ist die Hauptinsel Guadalcanal, auf der sich die Hauptstadt Honiara befindet. Auch die Salomonen sind Teil des Commonwealthes, gehören aber seit Ende der 1970er nicht mehr zum United Kingdom.

Dieser unverfälschte Duft sitzt
Wie ein Schatz der Farben
Umgeben von den sattesten Blautönen
Ihre weißen Sandstrände
Laden die Welt zum Innehalten ein
Atme ein und spüre
Das Paradies auf Erden.

Fort & Manlé – Honiara

Ein tropischer Inselstaat ist die Inspirationsquelle, also erwarte ich etwas Exotisches, Maritimes. Rasei Fort vereint in Honiara die Ingredienzien Wacholder, Kiefer, Zitrische Noten, Bergamotte, Ambra, Melone, Frangipani, Eichenmoos, Patchouli und Vanille.

Welcome to paradise

Eine frische Brise durchweht Honiara. Kühl, luftig und zitrisch ist der Auftakt des Eau de Parfum, in dem Wacholder für prickelnde Akzente sorgt. Sauber anmutende Nadelholznuancen mit grünlichen Sprenkeln gesellen sich hinzu. Die Melone sorgt für sanfte und fruchtige Meeresassoziationen dank ihrer dezent aquatischen Noten.

Tropenflair evozieren die cremig-floralen Facetten der Frangipani, während dank Ambra die wärmende Sonne aufgeht. Zarter und weißer Sandstrandpuder trifft auf watteweiche Vanillewolken, die von der leichten Meeresbrise über die Inseln geweht werden. Patchouli und Eichenmoos verleihen der Basis cremig-holzige Noten, die den Duft langsam ausklingen lassen.

Fort & Manlé – Honiara

Honiara tanzt für mich ein bisschen aus der Reihe in der Kollektion von Fort & Manlé, die in den bisherigen Kreationen doch eher mit gourmandig-würzigen und opulent-orientalischen Noten gespielt haben. Die Komposition mit dem Namen der Hauptstadt der Salomonen ist dagegen ein maritim anmutender, frischer und unglaublich luftiger Duft, fruchtig und zitrisch, natürlich auch ein bisschen würzig, aber alles in einem ganz anderen Rahmen als in den letzten vier Eaux de Parfum. Die grüne Farbe des Etiketts ist für mich eine Reminiszenz an die üppigen Wälder der Inselgruppe, die sich über zwei Drittel der Inselflächen erstrecken. Eine eher frühlingshaft-sommerliche Kreation, die aber wie auch alle anderen Düfte von Fort & Manlé absolut büro- und alltagstauglich ist.

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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