Kimono Vert und Gin & Tonic Cologne von Art de Parfum – Asiatisches Grün und spritzige Longdrinks

Mit Kimono Vert und Gin & Tonic Cologne stürzen wir uns in den zweiten Teil unserer Rezensionsserie zum Nischenduftlabel Art de Parfum, das seit Kurzem das Sortiment von Aus Liebe zum Duft erweitert. Gestern bereits habe ich Euch die Marke selbst und das Extrait de Parfum Excentrique Moi vorgestellt (nachzulesen hier), einen überaus facettenreichen Duft, der meinen Spannungspegel für diesen Beitrag heute schon einmal richtig weit oben hält. 🙂

Art de Parfum – Discovery Set
Discovery Set – Art de Parfum von Facebook

Allen Interessierten möchte ich auch das Discovery Set des 2015 von Ruta Degutyte gegründeten Dufthauses empfehlen, das alle bisher lancierten Kreationen der Marke enthält und einen wunderschöne und hochwertige Optik und Haptik besitzt.

Kimono Vert – Asiatisch grün

Erst dieses Jahr wurde Kimono Vert lanciert, der uns nach Japan entführt. Zu diesem Land und zu Kimonos hat die Markengründerin Ruta Degutyte eine ganz besondere Beziehung. Ihre Eltern reisten beruflich viel und von einer dieser Reisen nach Asien brachten sie einen kostbaren und außergewöhnlich schönen Kimono mit. Die junge Ruta hätte diesen so gerne einmal an sich gesehen, jedoch verbat dies die Mutter, da das asiatische Kleidungsstück so edel und fein war. Erst Jahre später, als Ruta selbst nach Japan reiste, wurde dieser Wunsch Wirklichkeit und sie erwarb selbst einen Kimono, der ganz ihr gehörte und den sie tragen konnte, ganz so wie sie wollte.

Kimono Vert ist der 8. Duft von Art de Parfum und als floral-grüner Vertreter der bisher blumigste Duft – dennoch ist er nicht übertrieben feminin; er soll Männer und Frauen gleichermaßen ansprechen. Die Zahl 8 ist ein Symbol für Gleichgewicht und Harmonie und steht in Japan auch für Wohlstand und Wachstum.

Die Duftnoten sprechen eine eindeutige Sprache: Es wird grün, fruchtig, floral! Bergamotte, Pflaume, Eukalyptus, Pfefferminze, Veilchenblätter, Metallische Noten, Aquatische Noten, Grüntee, Geranium, Iris, Magnolie, Moos, Patchouli und Zedernholz.

Ein Duft wie Seide – Kimono Vert

Kühl und fließend wie Seide eröffnet Kimono Vert von Art de Parfum. Die frischen Noten von herber Bergamotte treffen auf einen nicht allzu kampherigen, aber doch kühlen Eukalyptus und grünliche Pfefferminze. Ein Hauch von Metall blitzt auf, silbern und glänzend, gefolgt von sanften Wasserakzenten, die wie ein asiatischer Springbrunnen leise vor sich hinplätschern. Sehr ruhig, gelassen und gleichzeitig unglaublich belebend wirkt Kimono Vert auf mich.

Die aquatischen Noten gehen langsam in grünlichen und herben Grüntee über, nach wie vor akzentuiert von spritziger Bergamotte und einer schwer greifbaren Kühle. In der Basis etwas weniger ätherisch werdend dank heller Holznuancen und sanft-erdigem Moos, klingt das Extrait de Parfum langsam mit nach wie vor grünlich-aquatischen Noten aus.

Art de Parfum – Kimono Vert

Ein Duft wie eine Mischung aus Zen-Garten, aus Jade und Seidenkimono … asiatisch, grünlich, entspannt und dennoch unglaublich vitalisierend dank frischer und kühler Wassernoten, die sich in die Melange aus Kräutern, Hesperiden und Blüten ergießen. Freunde Asiens sowie grünlicher Düfte dürfte Kimono Vert aus dem Hause Art de Parfum hervorragend gefallen. Eher sommerlich, aber für Büro und Alltag absolut geeignet.

Gin & Tonic Cologne – Cheers!

Och, gegen einen leckeren Gin Tonic hätte ich nichts einzuwenden. Gut, die frühe Uhrzeit mag nicht unbedingt passend sein, aber so generell gesprochen, wäre es vielleicht mal wieder an der Zeit für ein Gläschen des erfrischend-prickelnden Longdrinks. Dies dachte sich wohl auch Ruta Degutyte und entschloss sich, dem britischen Klassiker ein olfaktorisches Denkmal zu setzen.

Gin-Düfte gibt es ja nicht allzu viele … Penhaligon’s Juniper Sling fällt mir da ein, ebenso wie Gin Fizz von Lubin. Doch auch FR / 2018 von A.N. OTHER oder 004 von Bon Parfumeur, L’Humaniste von Frapin … welche fallen Euch noch ein? Art de Parfum jedenfalls setzen in ihrem persönlichen Gin-Duft namens Gin & Tonic Cologne auf die Ingredienzien Wacholderbeeren, Grapefruit, Zitronenschale, Gurke, Gin, Ambra, Zedernholz, Vetiver und Weißer Moschus.

Na also! Lust auf einen G&T? Gab es jemals etwas Englischeres als einen guten alten Gin Tonic? Tupfen Sie einen Tropfen dieses fabelhaften Extraits auf – übrigens trotz des Namens kein Cologne, sondern ein hochkonzentriertes, reines Parfüm – und lassen Sie sich in die erste Reihe von Wimbledon entführen, wo Sie Roger Federer beim mühelosen Sieg gegen Rafael Nadal beobachten. Es ist ein warmer, sonniger Tag, und Sie sind in kühles weißes Leinen gekleidet. Auf der einen Seite steht ein eisgekühlter Gin Tonic, von dessen Glas Wasserperlen tropfen, auf der anderen ein Teller mit zarten Gurkensandwiches – ohne Kruste, bitte.

Chin-chin mit Gin & Tonic Cologne

Mit spritzigen Zitrusnuancen und prickelnden Wacholderbeeren startet Gin & Tonic Cologne in den Duftverlauf und evoziert so in meinen Augen sehr schöne und authentische Gin-Tonic-Nuancen. Sehr frisch, dezent herb und von einer feinen Zitronennote durchzogen ist das Extrait de Parfum, der luftig und leicht, aber dennoch mit einer guten Präsenz ausgestattet.

Nach und nach wird der Duft etwas wärmer, ruhiger und sanfter. Helle Hölzer und Moschus gesellen sich zu den zitrisch-frischen Noten von herben Hesperiden und Wacholdergin und runden diese auf wunderschöne Art und Weise ab.

Art de Parfum – Gin & Tonic Cologne

Gin & Tonic Cologne von Art de Parfum ist ein sommerlicher und sonniger Duft, der durchaus mediterrane Züge trägt, aber auch very british erscheint. Trotz seines Cologne-artigen Charakters besitzt die Kreation die Extrait-typischen Merkmale wie eine ausgezeichnete Präsenz, Ausdrucksstärke und Haltbarkeit. Dabei ist die Komposition stets leicht, dynamisch und energiegeladen wie der erfrischende Longdrink, der dem Duft seinen Namen gab. 🙂

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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