l’eau ensoleillée de Rose und un bain de soleil avec Marius von Rose et Marius – Von der Sonne geküsst

Die Kollektion von Rose et Marius besteht aktuell aus sieben Duftkompositionen. Die ersten beiden une flânerie sous l’oratoire und un matin à l’orangerie haben wir uns gestern bereits näher angeschaut (nachzulesen hier), heute geht es weiter mit un bain de soleil avec Marius und l’eau ensoleillée de Rose.

Rose et Marius – l’eau ensoleillée de Rose
l’eau ensoleillée de Rose von Facebook

Beide heute rezensierten Kreationen beinhalten im Namen einen Bestandteil des Duftlabelnamens Marius und Rose. Rose ist die Großmutter von Magali Fleurquin-Bonnard. Auf wen sich der Marius bezieht, konnte ich bislang nicht gesichert herausfinden. Eventuell handelt es sich bei besagtem Marius um den Sohn Magalis. Vielleicht auch um einen Freund aus Kindheitstagen oder den Großvater? Wer hierzu nähere Informationen hat, darf diese gerne an mich weiterleiten. 🙂

Es gibt noch etwas, was mir an beiden heute rezensierten Duftkompositionen auffällt. Beide beinhalten das Wort „soleil“, also Sonne. l’eau ensoleillée de Rose würde ich mit meinem bruchstückhaften Schulfranzösisch als „sonniges Rosenwasser“ übersetzen – der Pressetext gibt mir hier übrigens recht –, während mit un bain de soleil avec Marius ganz klar „ein Sonnenbad mit Marius“ gemeint ist.

l’eau ensoleillée de Rose – Rose et Marius

Das sonnige Rosenwasser beinhaltet die Duftnoten Orangenblüte, Minze, Galbanum, Jasmin, Patchouli, Türkische Rose, Bourbon-Vanille, Tonkabohne, Vetiver, Weißer Moschus und Zedernholz. Welcher Szene sich die Kreation im Speziellen widmet, verrät uns Rose et Marius nicht, doch könnte l’eau ensoleillée de Rose einen Spaziergang durch den Rosengarten der Großmutter darstellen, unter der südfranzösischen Sonne.

Rose et Marius – l’eau ensoleillée de Rose
l’eau ensoleillée de Rose von Facebook

Sonniges Rosenwasser

l’eau ensoleillée de Rose startet von Beginn an mit einem Statement: für mehr Blüten, für Üppigkeit und Wonne. Ein Bouquet aus Orangenblüte, Jasmin und Rose verwöhnt die Nase bereits im Auftakt mit cremigen und lieblich-betörenden Blütennoten.

Dieser Blumenstrauß – als Sträußlein kann man ihn ob seiner Intensität nicht bezeichnen – wird von der grünlichen Frische von Minze und den würzig-balsamischen Nuancen des Galbanums akzentuiert. Hell ist die Kreation von Rose et Marius. Hell und strahlend wie die Sonne, die ein Meer an unterschiedlichen Blüten erwärmt und ihren Duft durch eben diese Wärme intensiviert. Doch trotz aller Üppigkeit, wohnt l’eau ensoleillée de Rose auch eine gewisse Zerbrechlichkeit, Leichtigkeit und Transparenz inne.

Auch würde ich Orangenblüte und Jasmin eine dominantere Rolle zuweisen, denn der Türkischen Rose. Die Noten der beiden Weißblüher zeigen sich im Duftverlauf deutlicher als die der Rose, die eher untermalend wirkt. Im Ausklang gesellen sich die lieblichen Nuancen von Bourbon-Vanille und Tonkabohne hinzu, die von feinem Moschuspuder und hellem Zedernholz unterlegt werden.

Rose et Marius – l’eau ensoleillée de Rose

l’eau ensoleillée de Rose ist ein weiterer freundlicher, heller und femininer Duft in der Kollektion von Rose et Marius und geht damit in gewisser Weise Hand in Hand mit un matin à l’orangerie. Auch wenn unser heutiger Kandidat den Fokus auf Blüten legt und nicht – wie der gestrige Duft – auf Hesperiden, so ist die Grundstimmung doch ähnlich. Die olfaktorische DNA von Rose et Marius ist eindeutig identifizierbar. Wer also weiße Blüten liebt, dem lege ich das Eau de Parfum l’eau ensoleillée de Rose unbedingt ans Herz.

un bain de soleil avec Marius – olfaktorisches Sonnenbad

Das Sonnenbad mit Marius, über dessen reale Existenz wir nach wie vor nichts wissen, birgt interessante Noten in sich. Paprika, Muskatellersalbei, Rosa Pfeffer, Bitterorange, Zimt, Muskatnuss, Frangipani, Kardamom, Veilchen, Jasmin, Rose, Vetiver, Tonkabohne sowie Zedernholz sind die Zutaten des Eau de Parfum aus dem Hause Rose et Marius.

Insbesondere die Duftnote Paprika lässt mich aufhorchen, denn die oftmals fälschlicherweise als Schote bezeichnete Frucht – bei der es sich in Wirklichkeit um eine (Trocken-)Beere handelt – ist nun wahrlich ein seltener Gast in Parfumkreationen. Das klingt auf jeden Fall spannend. Die blaue Farbe der Duftkomposition lässt spontan an einen Aquaten denken, doch hier sind wir vermutlich auf dem Holzweg. Die Ingredienzien sprechen eigentlich eine andere Sprache.

Rose et Marius – un bain de soleil avec Marius
un bain de soleil avec Marius von Facebook

Die Sonne genießen mit Rose et Marius

Ein Mix aus Gewürzen trifft auf die das krautige Grün des Muskatellersalbeis und an Wasser erinnernde Blütennuancen. Gewisse Aquatenakzente nehme ich in un bain de soleil avec Marius sehr wohl wahr, auch wenn ich das ursprünglich ausgeschlossen hatte.

Dafür ist die fruchtige Schärfe der Paprika deutlich zu erschnuppern, die sich mit den Blüten, den Gewürzen und dem Salbei zu einer spannenden und ungewöhnlichen Melange vereinen. Nach und nach tauchen auch die dunkleren Noten des Vetivers auf, die von den warmen Holznuancen des Zederholzes untermalt werden.

Mit einer zart-cremigen und sanft-holzigen Wärme klingt un bain de soleil avec Marius ganz allmählich aus.

Rose et Marius – un bain de soleil avec Marius

Die blaue Farbe hat in un bain de soleil avec Marius also doch nicht getrügt. Das Eau de Parfum ist ein aquatischer Blüten-Gewürzduft mit holzigen Untertönen. Eine Duftkomposition mit Ecken und Kanten, die eine ganz eigene Aura besitzt. Einen besonderen Charakter, der sicherlich nicht allen gefallen mag. Doch das ist auch gar nicht das Bestreben von un bain de soleil avec Marius. Die Kreation ist eine duftgewordene Erinnerung Magali Fleurquin-Bonnards an ihre Kindheit in Südfrankreich. Das alleine genügt schon, um das „Sonnenbad mit Marius“ zu etwas ganz Besonderem zu machen. 🙂

Seid Ihr neugierig geworden? Hier kommt Ihr direkt zu den beiden heute vorgestellten Duftkompositionen:

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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