Juniper Jazz und Flora Luminare von Molton Brown – Von Wacholder und Weißen Blüten

Mit Molton Brown und den Düften Juniper Jazz und Flora Luminare werden wir heute in wacholderbeerige Weichnachtsstimmung versetzt und reisen gleichzeitig in tropische Gefilde. Die beiden Duftkreationen des englischen Kultlabels Molton Brown, das neben Düften auch eine umfangreiche Serie an Hautpflegeprodukten in seinem Portfolio führt, stammen aus den Jahren 2019 (Flora Luminare) und 2020 (Juniper Jazz). Letzterer ist eine Limited Edition, ist also nur begrenzt erhältlich.

Juniper Jazz und Flora Luminare von Molton Brown

Juniper Jazz von Molton Brown

Auch wenn wir noch nicht einmal Halloween hinter uns gebracht haben, wird es heute schon weihnachtlich und auch ein bisschen festlich. Juniper Jazz aus dem Hause Molton Brown huldigt dem Wacholder, dem daraus gebrauten Gin und den Roaring Twenties gleichermaßen. Denn als „Bright Young Things“ wurde von der britischen Boulevardpresse eine Gruppe von feierwütigen jungen Aristokraten, Künstlern und Prominenten genannt, die im London der 1920er den Bohème-Lebenstil pflegten und sich (nicht nur) mit Gin-haltigen Getränken den Tag versüßten.

Die Senior-Parfümeurin Nathalie Koobus ließ sich vom britischen Charakter der Gin-Cocktails inspirieren, die von den „Bright Young Things“ so geliebt wurden. Da Gin seinen unverwechselbaren Geschmack von Wacholderbeeren erhält, wurde die frische, belebende Eigenschaft dieser Hauptzutat mit wärmeren, beruhigenden Holznoten ausbalanciert, um die Kontraste der Jahreszeit widerzuspiegeln.

„Weihnachten ist die feierlichste Zeit des Jahres, in der Sie Ihre Fantasie spielen lassen können. Ich wollte den Duft eines verträumten und festlichen, mit Gin getränkten Cocktails nachstellen. Mein Ziel war es, sowohl die Wärme als auch die Kälte zu vermitteln, die für diese Feiertage typisch ist, indem ich Wacholderbeeren und metallische Noten mit reichen und beruhigenden Hölzern wie Sandelholz mischte. Möge die Party beginnen.“ – Nathalie Koobus, Senior-Parfümeurin

Juniper Jazz und Flora Luminare von Molton Brown

Juniper Jazz vereint die Ingredienzien Wacholderbeeren, Metallische Noten, Minze, Iris, Hölzer, Guajakholz, Sandelholz, Moschus und Patchouli. Typisch für Molton Brown kann man sich mit Juniper Jazz allumfassend beduften: Neben dem hier rezensierten Eau de Toilette gibt es noch ein Bath & Shower Gel, eine Body Lotion sowie eine Duftkerze.

Wie winterlich ist Juniper Jazz?

Mit intensiven Wacholdernoten eröffnet Juniper Jazz standes- und pressetextgemäß. Eine erfrischende grüne Minznote erhellt den Duft und erfrischt ihn. Vielleicht eine Reminiszenz an die beim einen eher berühmte, beim anderen eher berüchtigte Minzsauce, die in England gerne zu Gerichten gereicht wird? Iris und Hölzer beruhigen die intensive Wacholdernote des Auftakts und lenken Juniper Jazz in gemäßigte Bahnen.

Pudrig und hell-holzig zeigt sich der Duft des Londoner Labels Molton Brown im weiteren Duftverlauf. Metallische Noten sorgen für eine stählerne Kühle, die im Hintergrund der Duftkomposition mitschwingt. Sandelholz, Guajakholz  und Patchouli verleihen Juniper Jazz gleichzeitig eine dezent erdige, holzige und beinahe florale Wärme, die von einer gewissen Süße durchzogen ist. Als watteweicher Puffer wirkt Moschus, der mit seinen typischen Noten den Ausklang der Kreation bestimmt.

Juniper Jazz von Molton Brown

Sanft, warm und hautnah ist Juniper Jazz von Molton Brown. Der jüngste Spross des Londoner Hautpflege- und Duftlabels ist sicherlich kein Weihnachtsduft wie ich ihn mir vorgestellt habe. Von Gewürzen und Gourmandnoten fehlt hier jede Spur. Auch Tannenbaumnuancen sucht man vergeblich. Aber Molton Brown wollte ja nun auch keinen wirklichen Weihnachtsduft kreieren, sondern einen Duft, der die festlichen Augenblicke der Weihnachtszeit einfängt und diese mit köstlichen Gin-Noten untermalt. Und dies ist definitiv gelungen. Denn was macht das Gezanke der Kinder und der Verwandtschaft über die Feiertage auch erträglicher als ein festlicher Gin Tonic? Höchstens noch ein Glas Rotwein oder eine Elchtasse voller Eggnog. 😉

Molton Brown – Flora Luminare – Tahiti, wir kommen

Raus aus dem Winter- und Weihnachtsmodus und hinein ins tropische Vergnügen. Statt Fernreise im Realen, die dieses Jahr aus bekanntem Anlass ja vermutlich nicht stattfinden kann, schickt uns Molton Brown mit Flora Luminare auf eine olfaktorische Reise in die Südsee. Hier ist es – zugegebenermaßen jahreszeitlich adäquat – regnerisch, dunkel und grau, daher habe ich gegen einen spontanen Kurztrip ans andere Ende der Welt absolut nichts einzuwenden.

Das märchenhafte Versprechen eines scheinbar endlosen Tages. Warmes Sonnenlicht tanzt mit den Schatten von Palmenwedeln auf weißem Korallensand. Eine Blütenpracht alabasterweißer Tiaréblüten lädt zum Verweilen ein. Bringen Sie mit einem blühenden Paradies Ihre innere Seite zum Strahlen. Utopisch. Strahlend. Sonnig.

Flora Luminare von Molton Brown

„Ich war leidenschaftlich darum bemüht, das leuchtende, blühende Wesen der weißen Blüten auszudrücken. Ich wollte die seltene, cremige Tahiti-Tiaréblüte ehren, die in einem funkelnden Duett mit Mandarine und Birne hell leuchtet.“ – Maïa Lernout, Senior-Parfümeurin

Maïa Lernout wählte für Ihre olfaktorische Umsetzung weißer Blüten die Ingredienzien Orangenblüte, Mandarine, Ylang-Ylang, Tiaré, Frangipani, Jasmin, Rose, Vanille, Zedernholz und Moschus.

Take me to paradise

Madame Lernout hat nicht zu viel versprochen: Flora Luminare ist ein Traum aus weißen Blüten. Hell, strahlend und betörend ist der Auftakt dieser Duftkomposition von Molton Brown. Sehr intensive Blütennoten mit deutlichen Bubblegum-Nuancen duften mir entgegen und versetzen mich augenblicklich in Sommerstimmung.

Flora Luminare

Hesperiden untermalen das Blütenbouquet auf fruchtig-zarte Art und Weise. Was ich – angesichts der generell doch sonst eher dominierenden Attitüde der hier verwendeten Weißblüher – erstaunlich finde, ist, dass die hellen Blüten in Flora Luminare sehr harmonisch, sehr umsichtig miteinander umgehen.

Es gibt kein Gerangel um den ersten Platz, kein Geschubse und Gedränge. Hand in Hand beschreiten Orangenblüte, Ylang-Ylang (die ist zugegebenermaßen gelb, duftet aber wie ein Weißblüher), Tiaré, Jasmin und Frangipani ihren gemeinsamen Weg durch den Duftverlauf. Mit einer unwiderstehlichen Cremigkeit und einem betörenden Strahlen, das fesselt und fasziniert.

Vanille akzentuiert das intensiv duftende Quintett in dieser Duftkreation von Molton Brown durch ihre charakteristischen süßlich-blumigen Noten, während Zedernholz und Moschus im Ausklang für eine wärmende Holzigkeit und sanfte Kuschelnoten sorgen.

Flora Luminare

Flora Luminare versetzt uns mit einer Kombination aus allerlei tropischer Blüten in Südseestimmung und kommt dabei ganz ohne die üblichen Exotik-Verdächtigen wie etwa Kokosnuss und Ananas aus. Molton Brown hat hier eine Kreation geschaffen, die überaus intensiv ist, überaus floral und betörend. Wer weiße Blüten mag, dürfte an Flora Luminare seine wahre Freude haben. Und natürlich gibt es im Sortiment von Molton Brown auch zu dieser Duftkomposition auch noch ein passendes Bath & Shower Gel und eine Body Lotion.

Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Euch noch eine schöne Restwoche!

Liebe Grüße,
Julia

 

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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