Im Rauschen des virtuellen Blätterwaldes …

… gab es Diverses zum Thema Düfte zu entdecken in der letzten Zeit – deshalb ist einmal wieder Zeit für eine kleine Presserundschau, rechtzeitig zum Wochenende. Viel Freude beim Stöbern und Lesen!

Bois Doré aus der Collection Extraordinaire von Van Cleef & Arpels ist zwar von letztem Jahr, wurde aber scheinbar von dem Standard jetzt erst entdeckt – die Rezension ist kurz, haarscharf am Duft vorbei, aber sehr launig zu lesen, „Sex trifft altes Geld“ – seht hier.

Nicht wirklich um Düfte dreht sich der Artikel in der FAZ, der sich dem mexikanischen Dia de los Muertos widmet, dem Tag der Toten, der dort ein Grund zum Feiern ist. Dennoch ist er interessant zu lesen und sehr ästhetisch bebildert – und da dieser Totentag mit seiner Farbenpracht, den Kostümierungen und Masken bzw. der Schminke dermaßen stilprägend und inspirierend auf Mode, Kunst und vieles mehr wirkte und wirkt in den letzten Jahren musste dieser Hinweis einfach mit hier hinein 😉

Arizona heißt der erste Duft des Designerduos Proenza Schouler, der soeben erschienen ist und sich der Wüste verpflichtet sieht, Kakteenblüten und einiges mehr zitierend. In der Vogue erschien gerade ein Artikel dazu – seht hier. Von dort aus kann man gleich weiter blättern und zwei weitere Artikel entdecken: „Vier außergewöhnliche Parfum-Designer, die man noch nicht kennt“ – wir kennen sie natürlich, es handelt sich um MiN New York, Krigler, Phuong Dang und Christopher Chong von Amouage. „Auf Duftreise mit Jacopo Etro“ ist eine kleine Layering-Einführung, eine sehr persönliche, des Mannes hinter Etro.

„Warum wir Gerüche schlecht beschreiben können“ erklärt uns die NZZ auf gewohnt wissenschaftlichem Niveau in ihrem soeben erschienen Artikel.

Artverwandt: „Schluss mit dem hochtrabenden Geschwafel!“ – im Managermagazin beschäftigt sich der Spitzensommelier Hendrik Thoma mit Weinlyrik, mit der Beschreibung von Weinen. Ein Thema, das man durchaus auch auf Düfte übertragen kann 😉

„Der Duft der Bücher“ – Hisako Inoues „Bibliothek der Gerüche“, eine Ausstellung in der Münchner Villa Stuck, ist soeben beendet worden, in der Süddeutschen war ein schöner Artikel dazu zu lesen. Der Artikel „Das Parfum der Bücher“ aus der Zeit klingt zwar ähnlich, beschäftigt sich aber mit einem ganz anderen Thema: „In London erforschen zwei Wissenschaftler die Gerüche einer Bibliothek. Sie wollen die alten Werke vor dem Verfall retten – und deren Duft vor dem Verschwinden.“ Ich bin also nicht alleine mit meiner Liebe zu dem Duft von (alten) Büchern.

Vielleicht erinnert Ihr Euch daran, dass ich mich letztes Jahr einmal mit dem Thema Duftpflanzen beschäftigt hatte, weil ich demnächst zu den Gartenbesitzern gehöre? Der Artikel „Duftgarten – Ein Genuss für alle Sinne“ dreht sich genau darum und macht sogar einen konkreten Gestaltungsvorschlag.

„Der Duft nach einem Molekül“ – Ihr ahnt es schon: Thomas Klug hat sich mit diesem Artikel, den der Deutschlandfunk auf seiner Internetseite veröffentlichte, einem Porträt von Geza Schön gewidmet. Und wenn wir schon bei Herrn Schön sind, geht es gleich weiter mit dem „Duft zur Frauenbewegung“, einem neuen Projekt des Parfumeurs, dem sich die Welt mit ihrem Artikel widmete.

„Warum das beste Argument für Beauty manchmal das Packaging ist“ – nein, Ihr müsst nicht die Stirn runzeln, in dem Artikel von Jana Ackermann für Harper’s Bazaar wird das sogleich relativiert: “ Zum Glück können einige Beauty-Produkte beides vorweisen: ästhetisches Packaging und eine verschönernde Wirkung.“ Zehn der ihrer Meinung schönsten stellt sie vor – und wir kennen und lieben einen Großteil davon. Ein etwas älterer Artikel im Harper’s Bazaar, der bereits im Herbst erschien, ist ebenfalls einen Blick wert. Er befasst sich mit dem neuesten Duft von Aesop, Hwyll, der in Japans Wälder entführt.

Der Guardian hat dem „All Ages“-Model (womit hier gemeint ist, dass die Dame älter ist, in diesem Falle) Sylviane Degunst als großen Feigenfan Feigendüfte testen lassen, ihren Favoriten liebe ich auch … – lest hier.

Der Spiegel stromerte dieser Tage über die CES in Las Vegas und entdeckte Nota Nota, eine Parfummaschine, mit der man sich selbst per App Parfums kreieren kann. Ausprobiert hat es der Reporter natürlich auch – und seine ersten Eindrücke beschrieben, lest hier. Unsere Facebook-Freunde haben den Artikel vielleicht schon gelesen, dort hatten wir ihn verlinkt: Unter dem Motto „Dufte Düfte“ beschäftigte sich der Spiegel im Dezember mit Nischendüften – und hat Harmen aus dem Blog zitiert:

„Einer der größten Anbieter für Nischendüfte in Deutschland befindet sich im beschaulichen Bruchsal: Aus Liebe zum Duft, der Versandhändler bietet Kleinstauflagen genauso an wie die Bestseller der Branche. Was sollte der Nicht-Kenner unbedingt ausprobieren, um sich selbst zu überzeugen, dass „Niche Perfume“ mehr ist als ein Marketingschlagwort? Neben Molecule 01 empfiehlt Harmen Biró, der PR-Fachmann des Unternehmens, Parfüms mit vielsagenden Namen wie Aether oder Black Afgano. Seine Assoziationen zu Letzterem hat er unter der Überschrift „Sich Haschisch spritzen“ zusammengefasst. Klassischer Werbesprech gerät bei manchem „Konzept- oder Kunstduft“, wie Biró die Nische definiert, an seine Grenzen.“

Les Parfums Salvador Dalí hatte ich Euch bereits vorgestellt hier im Blog, seitdem die Firma gehobenere Nische(ndüfte) herstellt. Dem historischen Hintergrund der Marke und der Beteiligung Dalís widmet sich die Welt in einem spannenden Artikel.

The Bridge, die aus Brooklyn berichtet, hat den dortigen Indieparfumeuren einen schönen Artikel gewidmet – seht hier.

Jo Malone hat ihre Firma schon lange verlassen, die gleichnamige – verkauft damals als eines der ersten Nischenhäuser, das an eine Branchengröße ging, und zwar an Estée Lauder. Und sie bereut es wohl, wie sie vor kurzem in einer Rede erklärte – lest hier. Jo Loves, Malones jetzige Marke, hat einen Duftpinsel im Sortiment, wusstet Ihr das? Hier eine aktuelle Rezension dazu.

Mit der Welt geht es weiter, auf deren Webseite man noch so einiges zum Thema Düfte findet: Einen Artikel über Mathilde Laurent, die Chefparfumeurin von Cartier, sowie über Zarko Ahlmann Pavlov, den Mann hinter Zarkoperfume. Warum sich nicht mal mit Beton-Geruch besprühen?“ widmet sich, ganz klar, Concrete, dem neuesten Streich von Comme des Garçons und streift selbstredend auch den Werdegang von Rei Kawakubo und ihrem ikonischen Label. Überhaupt scheint die Welt die Nischendüfte jetzt vollends entdeckt zu haben, empfohl sie doch zu Weihnachten diverse ebensolche und adelte sie mit den folgenden Worten: „Diese Düfte sind kein Verlegenheitsgeschenk.“

„Was verrät das Badezimmer über seinen Besitzer?“ – dieser Frage geht das soeben veröffentlichte Buch „The Bathroom Chronicles“ nach und porträtiert 100 Badezimmer und somit auch deren Besitzer. Die Buchrezension ist hübsch bebildert und lässt schmunzeln.

Andere Länder, andere Sitten: „China’s fragrance market: a learning curve for businesses and consumers“, erschienen in der South China Morning Post, gibt interessante Einblicke in die Duftgewohnheiten der Chinesen.

„We Asked Fragrance Experts To Tell Us What Sex Smells Like…“ – ich glaube, zu diesem Artikel bei TheDebrief muss man nicht viel sagen, oder? 😉

Brandneu: Kooperation von Byredo mit Virgil Abloh? Lest hier. Weiterer Gossip: Macht Hedi Slimane demnächst einen Duft für Céline? Die Vogue orakelt hier.

Zum Schluss möchte ich noch auf etwas Besonderes hinweisen: Mehrfach in den Medien erwähnt wurde in letzter Zeit Herbalind. Herbalind ist ein gemeinnütziges Integrationsunternehmen, in dem Menschen mit und ohne Behinderung zusammen arbeiten, und das unter anderem von der Aktion Mensch unterstützt wird – siehe hier. Man kann in deren Shop zahlreiche spezielle Kissen (und auch separat deren Füllstoffe) erwerben, unter anderem Wärmekissen, Keilkissen, Lesekissen, Yogakissen und … Duftkissen sowie  Zirbenkissen (Kennt Ihr die Zirbe, auch Arbe oder Arve genannt? Die Zirbelkiefer wächst in den Alpen und den Karpaten, ihr Duft ist wunderwunderschön!). Derlei braucht man selbst immer wieder (ich zumindest) und es eignet sich auch hervorragend als Mitbringsel. Das Schöne daran ist, dass man in diesem Fall ein gemeinnütziges Projekt unterstützt.

Ein schönes Wochenende Euch und viele liebe Grüße

Eure Ulrike

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

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