3 Kommentare

  1. Tom
    3.Dez 2020
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    Hallo Ulrike,
    habe VETIRIS seit gestern probeweise auf der Haut und stimme Deiner Beschreibung vollkommen zu. Sehr schöner Duft, sehr belebend, aber schon auf der herberen Seite. Hatte zwischenzeitlich damit gerechnet bzw. eher gehofft, dass der Duft am Ende mehr ins Warme driftet, aber er behält tatsächlich die leicht krautige Herbheit. Für meinen Geschmack daher eher ein maskuliner Duft. Ich suche aber einen für Frauen…..Hesperiden verwoben mit samtener Wärme wie bei BIGARADE CONCENTREE von F. Malle. Bin durch Deine Beschreibungen neugierig geworden auf BERGAMOTE von different company oder auch Histoire d’Orangiers von L’Artisan…. Könnte das was sein ?

  2. Ulrike Knöll
    Ulrike Knöll
    7.Jan 2021
    Antworten

    Hallo lieber Tom,

    bitte entschuldige die späte Antwort – ich war länger krank.
    Gerne helfe ich Dir bei Deiner Suche, sie ist hoffentlich noch aktuell?
    Es soll also vorrangig ein Hesperidengeselle sein, ein eher wärmerer? Nicht notwendigerweise Vetiver, korrekt? Und vor allem auch nicht unbedingt in Richtung klassisches (Unisex)Cologne gehend, wenn ich Dich richtig verstehe. Darüber hinaus: (eher) Zitrusfrüchte, nicht vorrangig deren Blüten, oder?

    Bergamote von TDC könnte ein Kandidat sein, auch wenn er von doch eher geradlinigerer Natur ist. Allzu viel Wärme oder gar Gourmandanklänge darfst Du nicht erwarten.

    Hier könnte beispielsweise Acqua di Parmas Arancia di Capri ein Kandidat sein mit seinen sonnengereiften Orangen und dem karamelligen Schimmer. In jedem Fall solltest Du Dir auch einige von Mecheris Hesperiden-Kollektion, so sie noch erhältlich sind, ansehen. Mulholland ist toll, eine Hippie-Orange auf eine Weise mit dezenten Gourmandanklängen. Letztere sind sehr viel ausgeprägter in Taormine, ferner könnte auch Lunea etwas sein, der aber in der Tat ein Love-it-or-Hate-it-Duft ist, weil er einen sehr speziellen Charakter hat. Eine kunterbunte Mischung an unterschiedlichen Noten, die man zwei Mal schnuppern muss, um ihn lieben zu lernen – so ging es zumindest mir. Dennoch spaltet er. Dringend empfehlen für einen Test kann ich Dir darüber hinaus auch Olfactive Studios Still Life (den ursprünglichen, ergo ohne Rio), CdG Daphne, BOIS 1920 Oro Rosso und Casamoratis Lira aus dem Hause Xerjoff sowie Mandarina Corsica von L’Artisan Parfumeur. (Fast?) Alle hier im Dufttagebuch rezensiert, falls Du Du nachlesen magst 🙂

    Was fällt mir sonst noch ein? Diese hier, allesamt als Rezensionen hier vorhanden, wenn nicht anders angegeben bzw. mit Sternchen* gekennzeichnet – die Sortierung ist zufällig:
    – 19-69 Capri (Mandarine, clean, ohne clean zu sein, ein Hauch Mandel, geht in Richtung von TDC Bergamote, L’Artisan Parfumeur Mandarine Tout Simplement)
    – Korres Bellflower/Tangerine/Pink Pepper (keine Ahnung, ob er mittlerweile discontinued ist – Mandarine und pudrige Iris vor allen Dingen)
    – Lubin Jardin Rouge Mandarino (ein Stelldichein diverser Zitrusfrüchte nebst Sandelholzwärme und einem Quentchen Moschus-Sommer-Sonnenwärme)
    – Perris Monte Carlo Mandarino di Sicilia (Mandarine, saftige und sonnengereifte, dazu Jasmin und wärmende Ambra)
    – einige Düfte von Robert Piguet, so z. B. Mademoiselle Piguet (mandelig-marzipanig und tonkageküsste Bergamotte) und Notes (eher Unisex, Zitrusfrüchte in Kombination mit einer Prise Eichenmoos, Wärme sowie krautig-grünen Anklängen als auch Puder)
    – Profumum Roma Dulcis in Fundo (sehr süß-zuckrige Zitrusfrüchtchen) *

    Wenn es noch ein bisschen winterlich-weihnachtlich sein darf, bitte hier entlang – würzig-gewürzige, warme Zitrusfrüchtchen:
    – Frédéric Malle Noir Epices *
    – Etat Libre d’Orange Noël au Balcon
    – Jo Malone Orange Bitters (nicht vom Namen irreführen lassen!) *
    – Weihnachts-Cologne von Diptyque, falls es so etwas geben sollte: L’Eau de Tarocco
    – falls Du ihn bei Gelegenheit noch finden solltest: der wunderschöne und leider vergriffene Baume du Doge von Eau d’Italie

    Ferner in Frage kommen könnte:
    – BOHOBOCO Sandalwood Neroli (komplexer, kein reiner Zitrusfrüchteduft, aber dennoch ordentlich vorhanden darin)
    – Parfums MDCI Les Indes Galantes (Zitrusfrüchte, eingebettet in einen genialen gourmandig-florientalischen Vertreter) sowie eventuell auch Le Rivage des Syrtes (fruchtiger Florientale) *
    – Parfums de Marly Safanad und Ramon Monegal Entre Naranjos (allerdings sind in beiden nicht nur Orangen, sondern auch viele von ihren Blüten enthalten, die perfekte Überleitung —>)

    Histoire d’Orangers von L’Artisan Parfumeur ist ein Neroliduft, ergo Blüten – falls Dich solche interessieren sollten, …
    … teste ihn gerne, davor oder dazu aber auch noch Séville à l’Aube * von derselben Marke 🙂
    … kann ich Dir gerne noch ein paar nennen, allen voran beispielsweise Houbigants Orangers en Fleurs, dann natürlich die beiden Klassiker von Serge Lutens, Fleurs d’Oranger * als auch Fleurs de Citronnier * (ich persönlich mag ersteren deutlich lieber – beide sind allerdings fast schon florientalischer Ausprägung, sprich: floral-orientalischer Natur mit der Hitze der „alten“ Lutens-Düfte, ordentlich Weißblüheranteil, Gewürzen usw.), MFK APOM pour Homme * (wichtig, nicht die Damenvariante; weiß allerdings nicht, ob er nicht discontinued ist).

    An Mainstreamern solltest Du Dich in jedem Fall mal durch die Merveilles-Düfte von Hermès durchschnuppern und schauen, ob Du noch einen Elie Saab (Orangenblüte, aber was für eine) ergattern kannst, den ursprünglichen Signature (ich meine, er sei eingestellt worden). Und, Oldie but Goldie zum Neu-und/oder-erneut-Verlieben – Gaultier Classique, eine Orangenblütenikone, genauso wie Jil Sander Sun.

    Hilft das ein bisschen? Sonst frag ruhig weiter bzw. nochmals 🙂

    Herzliche Grüße und alles Liebe

    Ulrike

  3. Ulrike Knöll
    Ulrike Knöll
    7.Jan 2021
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    … und, ganz vergessen: last but not least – 19 Louanges Profanes von Pierre Guillaume, früher Parfumerie Générale. Ein Meer von Neroliblüten, Honig, Samtweiche, eine zarte, pudrige Lilie und ordentlich balsamisch-süßes Benzoeharz. Sehr sehr schön!

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