Voyages en Orient – Comptoir Sud Pacifique KOMPAKT …

… gibt es heute – nachdem in letzter Zeit diverse neue und alte Düfte der Marke bei uns im Shop gelandet sind, von denen ich auch schon einige hier vorgestellt hatte, folgt heute erneut eine Sammelrezension. Sonst habe ich ja keine Chance, Euch die Düfte vorzustellen, soviel Neues, wie hier noch auf Euch wartet 🙂

Heute beschäftigen wir uns also mit der Voyages en Orient-Kollektion von Comptoir Sud Pacifique, die folgende Düfte umfasst: Bois Royal, Épices Sultanes, Jasmin Poudré, Oud Intense und Oud Sensuel sowie Jardin Néroli, den wir allerdings (noch?) nicht führen.

Zur Kollektion lässt man Folgendes verlauten:

„Vom Geheimnis und der Anziehungskraft des Adlerholzes und orientalischen Träumen.

Adlerholz – Oud – hat schon viele Kreateure und Parfümeure wegen seiner fantastischen mächtigen Anziehungskraft inspiriert. In der Parfümerie ist das Adlerholz seit 2002 durch M7 von Yves Saint Laurent beliebt … In der Nischenparfümerie war Oud ein exotisches Schlüsselelement in den letzten Jahren in vielen westlichen Interpretationen. Comptoir Sud Pacifique hat deswegen sogar zwei orientalische Düfte in dieser Linie: zwei Parfums, die sich besonders um das Oud drehen. Alle anderen verströmen auf ihre ganz besondere Art und Weise den Zauber des Orients – erleben Sie es selbst!

Als Teil einer originellen Nischenkollektion legte man besonderen Wert auf die Qualität der Produkte. Die Düfte sind äußerst lang anhaltend, auch wegen ihrer hohen Parfumkonzentration von mehr als 20 %. Die Verpackung wurde von der osmanischen Kunst inspiriert.“

Bois Royal macht den Anfang:

„Unterwegs … in den Libanon. Ein Spaziergang durch die Zedernwälder … ein Parfum, so lebendig durch die Lebhaftigkeit und das Grün der aromatischen Cedrat-Kopfnoten, die von einem fast animalischen Kumin gewärmt werden, veredelt von einem alles einhüllenden Patschuli in den Herznoten. Die Basisnote von Zedernholz und Vetiver verleiht der Kreation eine diskrete Eleganz neben der geheimnisvollen Intensität.“

Die Zitronatzitrone, ein Hybrid aus Bitterorange und Zitrone, passt perfekt zu dem hellen und raumgreifenden Holz, Holz, HOLZ, dass uns Bois Royal, wie der Name verspricht, präsentiert. Oh, ich mag das, den ich liebe Holzdüfte. Bois Royal ist ein Vollbluthölzchen, klar und rein, was nicht weiter verwunderlich ist, zelebriert der Duft doch die Zeder, die im Libanon beheimatet ist. Vetiver passt natürlich hervorragend zu der Zitrusfrucht, grasig und salzig, ergo genau so, wie man es von dem Gras kennt, wie man es an dem Gras liebt. Die Zeder ist ernst, sauber und klar, kontemplativ und im absolut positiven Sinne hölzern. Warm allerdings ist Bois Royal auf meiner Haut nicht, auf dem Teststreifen erkenne ich ein Quentchen, das auf mich sonnenwarm wirkt. Ich bin allerdings auch so ganz glücklich mit dem Duft, mir reicht das Holz, das hier ohne Schnörkel von seiner allerbesten Seite in sehr gelungener Art offeriert wird, was auch an den beiden perfekt ausgewählten Begleitern liegt.

Mit Épices Sultanes geht es weiter:

„Epices Sultanes ist mehr als ein Parfum, es nimmt Sie auf einen herrlichen Spaziergang über den „Grand Bazaar“ von Istanbul mit. Zuerst versetzen Sie die bunten Facetten getrockneter Früchte in eine Gourmandatmosphäre, die mit Gewürzen und Rosen versehen wurde: geschmeidige Noten, die in musikalischer Harmonie auf einer warmen Basis aus Vanille, Ambra, Sandelholz und Oud schweben. Ein orientalisches und süchtig machendes Parfum.“

Die Gewürze des Sultans, was erwartet uns hier, gar ein Duft in alter Lutens-Manier? Gar nicht so weit weg davon, allerdings fehlt Épices Sultanes die Lutens-typische dichte Schwere von dessen Frühwerken. Dafür schwingt hier eine beschwipst-likörige Note mit, die in Verbindung mit Trockenfrüchten und einer samtigen, oudgeküssten Rose eine gar köstliche Melange auf meiner Haut hinterlässt. Ein moderner Orientale mit Schuss, der mich ein wenig an die Opulenz der Frapinschen Düfte denken lässt, aber tageslichttauglicher ist. Sehr fein!

Jasmin Poudré ist unser nächster Kandidat:

„Am Fluss Euphrat … die aquatischen Noten von Kalmus und fruchtigem Osmanthus ziehen Sie hinein in eine herrliche Explosion aus Ylang-Ylang und Jasminblüten, die wiederum von der Eleganz florentinischer Iris gezügelt werden. Der lang anhaltende Duft dieses zarten und doch anspruchsvollen Parfums vermischt sich mit dem sinnlichen Genuss der geheimnisvollen Basisnote aus Moschus und Ambra.“

Jasmin Poudré ist keinesfalls ein Männerfresser-Weißblüher, wie ich zu sagen pflege: Unsere Blume hier hält sich im Zaum, lebt die sanften und sachten Seiten ihres Charakters, weswegen der Duft auch für Weiße-Blüten-Anfänger geeignet ist. Eine frische, mehr ozonig-luftige als aquatische Brise umweht meine Nase, wässrig und auf eine Art erfrischend, was wiederum einen Gegenpol zu dem eigentlichen Naturell des Duftes bildet, der Pudrigkeit. Denn Jasmin Poudré ist in erster Linie ein Puderduft, ein moderner, hell strahlend, der ein überschaubares und zartes Bouquet von verhalten cremigem Jasmin und Iris auf einem Moschustellerchen präsentiert.

Modern, universell einsetzbar, feminin, sinnlich und allzeitbereit – Jasmin Poudré ist ein echter Immergeher in Nude-Tönen, allerdings nur für die Damenwelt. An einem Mann kann ich mir diesen Duft nur schwerlich vorstellen.

Auch wenn hier Männer zu sehen sind – Jasmin Poudré ist nicht herrentauglich! Dafür war das das einzig schöne Foto vom Euphrat 😉

Oud Intense ist nun an der Reihe, der erste von zwei Oud-Düften:

„Eine Reise ins Herz der arabischen Geheimnisse: Dieses reichhaltige und subtile Parfum wurde aus zarten Blütendüften komponiert und mit Oud, indonesischem Patschuli und Ambra-Basisnoten vermischt. Ein fesselndes, kraftvolles und unvergessliches Parfum.“

Die gelisteten Ingredienzen, die leicht abweichenden: Kopfnote: Schwarze Johannisbeere, Zitrone, Patchouli, Ambra, Zedernholz, Pinie (Kiefer), Moschus

Auch wenn mir gerade nicht nach Oud ist bei den derzeitigen Temperaturen – ich mag Oud Intense. Zwar nehme ich lediglich ein klitzekleines Quentchen Oud wahr, vielmehr diejenigen Facetten, die Oud in der europäischen Parfumkunst ausmachen – Rauchschwaden, ein Fitzelchen Tier, balsamische Würzigkeit und Holznoten, die wiederum von kräftigen Pinienanklängen betont und vertieft werden. Zeder gesellt sich hier dazu, ernsthaft und majestätisch, feucht-holzig. Dieser mehr holzige als oudgeschwängerte Grundton des Duftes wird mit schwarzen Johannisbeeren kontrastiert, was mir persönlich überaus gut gefällt. Ein Quentchen Zitrone für erfrischende, zitrische Herbheit und ein paar ambrierte Sonnenstrahlen, Wärme spendend – Oud Intense ist kein ausgesprochener Oudduft, dafür aber ein überaus schöner Holzduft, der mit seiner ausgeprägten Cassisnote eine echte Innovation darstellt. I like, Daumen nach oben!

Das macht mich neugierig auf Oudduft Nummer Zwei, den letzten CSP-Kandidaten für heute – Oud Sensuel:

„Eine Reise in eine persische Fantasie … die Spur von „Oudh Sensuel“ entführt Sie in die Atmosphäre arabischer Nächte. In den Kopfnoten entfaltet eine kraftvolle samtige Rose das gewürzige Herz dieses Parfums; Safran und Oud wurden hinzugegeben und Sie sorgen für Tiefe, Komplexität und Originalität dieses unvergesslichen Dufts. Der Safran verweilt und verflicht sich mit dem Moschus, um sich perfekt mit den Basisnoten zu vermischen. Dieser fesselnde Duft wird Ihre Sinne mit seiner Sinnlichkeit in Versuchung führen.“

Oud Sensuel ist … eine Oudrose. Verzeiht mir, ich bin bei dem Thema mittlerweile etwas raus, es gibt einfach zu viele Oudrosen. Oud Sensuel macht nichts falsch, aber auch nicht viel anders als andere, und da ich selbst schon einige Exemplare hier stehen habe … Eine fruchtig-samtige und sehr opulente Rose in leuchtendem Rot bis Dunkelrot mit einem Pinkanteil, holzig-medizinisches Oud, ein paar metallische Anklänge und eine winzige Prise Safran, die auf meiner Haut in Verbindung mit dem Oud seltsam kokelige Noten hervorbringt. Frischer als andere, weniger dunkel, die zuletzt beschriebenen Noten allerdings entwickeln sich auf meiner Haut zu einem echten Störfaktor. Auf dem Teststreifen kann ich sie nicht wirklich entdecken, mag sein, dass es die Hautchemie ist – im Bedarfsfall empfiehlt sich ja ohnehin ein Test auf der eigenen Haut.

Und, ist etwas für Euch dabei? Was tragt Ihr denn gerade überhaupt bei den Temperaturen? Seid Ihr in Parfumtestlaune oder wird das auf kühlere Tage verschoben?

Ein schönes Wochenende und viele liebe Grüße,

Eure Ulrike

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

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