Ulrike goes Gardening Teil II: Blüten und Kräuter …

… im Garten zu haben, die nicht nur adrett aussehen, sondern auch wohlriechend sind, gerne STARK wohlriechend – diesem Thema widme ich mich dieser Tage. Warum? Weil ich bald stolze Gartenbesitzerin bin – und selbstredend auf der Suche nach duftender Zier für eben jenen. Vorgestern hatte ich bereits über meine ersten Recherchen berichtet und vor allem über Duftrosen, von denen es viele, viele gibt in einer unfassbaren Breite an unterschiedlichen Aromen.

Rosen sind meistens die ersten Blumen, an die man denkt, wenn es um starken Duft geht in unseren Breitengraden – nichtsdestoweniger gibt es noch diverse andere Möglichkeiten, seinen Garten nicht nur optisch, sondern auch olfaktorisch aufzupeppen. Eine kleine Auswahl habe ich Euch heute hier zusammengestellt.

Die üblichen Verdächtigen – Duftende Diven

Wir kennen sie alle, die Blumen, die auch für Parfums verwendet werden oder zumindest in Düften „nachgestellt“ werden. Je nach Region, Bodenbeschaffenheit und Klima lassen sich etliche davon auch bei uns anpflanzen. Zu nennen sind hier unter anderem:

  • Jasmin: Lässt sich im Kübel oder auch im Boden pflanzen, braucht natürlich Sonne und duftet stark. Eine Pflanz- und Pflegeanleitung findet Ihr hier.
  • Tuberose: Braucht sehr viel Sonne, eigentlich – Hitze. Bekommt sie die nicht, ist sie einjährig bzw. wird im zweiten, dritten Jahr, insofern sie drinnen überwintert wird, nur spärlich wieder austreiben. Kübel oder Beet möglich.
Tuberose
  • Hyazinthe: Beet, Kübel, Topf – hier ist alles möglich. Achtung – giftig, vor allem auch für Tiere. Eine Pflegeanleitung findet Ihr hier.
  • Iris: Hier gibt es unzählige Sorten, die im Beet und auch in Töpfen gehalten werden können. Standort, Temperatur und gewünschte Überwinterung sollte man in die Auswahl einfließen lassen. Allgemeine Pflanz- und Pflegehinweise finden sich hier, hier und hier.
  • Azalee: Sollte im Garten gepflanzt werden – sehr viele Sorten, auf Winterhärte achten bei der Auswahl. Weitere Infos z.B. hier.
  • Pfingstrose: Ganz klar – die müssen her, was mein Beet angeht 😉 … da sollte sie auch gepflanzt werden, im Kübel gedeiht sie nur durch ein Wunder (die gibt es, allerdings logischerweise wenige). Tipps und Tricks finden sich etliche, unter anderem hier und  hier.
Pfingstrose
  • Gardenie: Als Topfpflanze ist nur eine Art geeignet, Gardenia jasminoides – und so sollte sie auch gehalten werden, da sie nicht winterfest ist. Darüber hinaus ist sie ansonsten auch ein wenig anspruchsvoll, womit sie für mich leider für den Anfang ausfällt, belohnt aber kompetente grüne Daumen mit tollen Blüten.
  • Narzisse: Herrlich duftend, aber giftig für Kinder und Tiere.
  • Amaryllis: Wunderschön, mehrjährig, Beet, Kübel, Topf, alles ist möglich. Aber – giftig!
  • Schneeball (Viburnum): Zahlreiche Sorten gibt es von diesem schönen Strauch, auch einige, die im Winter blühen, obschon der Name nicht davon abstammt, sondern von den Blütendolden, deren Form. Hier eine Übersicht und Anleitung.
Schneeball

Flieder und Magnolie an dieser Stelle zu erwähnen ist Pflicht, oder nicht?

Das duftende Beet

  • Phlox: Wunderschön, zahlreiche Arten und Farben zu haben. Viele blühen nachts. Infos findet Ihr unter anderem hier.
  • Duftsteinrich: Bezaubernder Bodendecker mit unzähligen kleinen weißen Blüten, die betörend nach Honig und Nektar duften. Infos z.B. hier.
  • Seifenkraut (Saponaria): Mehrjährige robuste Staudenpflanze für Beet oder Steingarten, betörend süßer Duft.
  • Duftveilchen: Fühlt sich in Beet oder Kübel wohl.
  • Indianernessel: Viele Namen – unter anderem Bienenbalsam, Pferdeminze, Wilde Bergamotte oder Goldmelisse – und genauso viele Arten. Eignet sich als Tee- odeer Würzpflanze, darüber hinaus auch als Heilpflanze oder Schnittblume, winterhart. Übersicht als auch Pflanz- und Pflegeanleitung siehe hier und hier.
Monarda Didyma – Indianernessel

Carpe Noctem – die Nachtschwärmer

In der Nacht laufen folgende Pflanzen zu Hochformen auf – aber Achtung, viele davon sind Nachtschattengewächse und somit giftig, vor allem auch für Haustiere:

  • Engelstrompete (Brugmansia): Wunderschön, aber – giftig. Und zwar richtig. Vermutlich auch eine gute Option für Parfums Quartanas Les Potions Fatales weitere Drogen-Variationen 😉 Nicht winterhart, muss im Haus überwintern, wächst dafür richtig gut im Kübel.
Brugmansia – Engelstrompete
  • Gartengeißblatt (Lonicera caprifolium): Mehrjährig und winterfest, Kletterpflanze.
  • Wunderblume (Mirabilis jalapa): Duftet ähnlich wie Tabak, sehr intensiv, wunderschön blühend. Braucht Platz und sollte am besten drinnen überwintert werden, wobei sich die Knollen einfach ausbuddeln lassen. Blüht auch nur nachts 🙂
  • Tabak: Ziertabak ist wunderschön und duftet betörend, kann aber in unseren Breitengraden nicht draußen überwintern. Es gibt etliche verschiedene Sorten und vor allem auch Farben.
Ziertabak

Sweets for my Sweet …

Es gibt sie, die Blumen, die nach Desserts duften – dagegen kann wohl keiner etwas einzuwenden haben, oder? Hier geht ein Nachschlag immer 😉

Die Vanilleblume kennen wir alle, ihr zweiter Name ist Sonnenwende, der lateinische Name ist … Heliotropium, spätestens jetzt klingelt es, oder nicht? Sie ist hier wohl noch nicht allzu verbreitet, obschon sie eine violette üppig blühende Schönheit ist, deren Duft in der Tat betört, wie wir wissen. Sie ist mehrjährig, wird oftmals aber nur einjährig im Balkonkasten gepflanzt, weil sie nicht frosthart ist. Sie kommt zwar ursprünglich aus den peruanischen Anden, wächst dort aber nicht in den klimatisch „härteren“ Regionen, weswegen man sie wohl im Winter ins Haus holen sollte. Nach allem, was man über sie liest, scheint sie allerdings ein recht einfacher Pflegling zu sein, insofern sie genügend Wasser bekommt und Nährstoffe – kein Wunder, bei einem solch fleißigen Blüher.

Heliotropium

Als ich neulich in Dresden war, habe ich auf dem dortigen Markt noch eine andere Blume entdeckt und umgehend eingekauft, die ich auch pflanzen möchte: Die Schokoblume, Berlandiera lyrata. Der aus Südamerika stammende Korbblütler, der zu den Asternartigen zählt, blüht zwar nicht allzu lang, dafür duftet sie umso intensiver, und zwar nach Vollmilchschokolade. Winter-/frosthart ist sie nur bedingt, dafür auch mehrjährig und gedeiht sowohl in Beeten als auch im Kübel. Gerne mit ihr verwechselt wird die Schokoladen-Kosmee, Cosmos atrosanguineus

Berlandiera lyrata by Melburnian (Own work (digital photograph by author)) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons
Cosmos atrosanguineus

Zwei weitere Pflanzen für Naschkatzen sind die Spanische Schwarzwurzel, Scorzonera hispanica, die optisch ein wenig dem Löwenzahn ähnelt und nach heißem Kakao duftet, sowie die Iris barbata, die sowohl nach Kakao als auch zart nach Vanille riecht. 

Iris barbata

Ein Kräutlein für alle Fälle …

Als allererstes fällt mir natürlich Lavendel ein …

Darüber hinaus sind natürlich auch viele andere Kräuter spannend – viele davon duften erst intensiv, wenn man an den Blättern reibt, lassen sich aber perfekt auch in der Küche verwenden, zum Kochen, Würzen, für Tees oder auch für die mittlerweile sehr beliebten Kräuter- oder Fruchtwasser.

  • Salbei: Ich liebe ihn ja, nicht nur für Tee – eines meiner schnellsten und liebsten Gerichte ist Pasta mit (veganer) Salbeibutter. Einfach Salbeiblätter in Butter oder alternativ in Alsan (perfekte vegane Alternative mit tollem Buttergeschmack) anbraten/rösten und Pasta dazu servieren, fertig.
  • Thymian: Hier gibt es auch spezielle Duftsorten wie beispielsweise Rosenduftthymian
  • Rosmarin
  • Anis
  • Zitronenverbene
  • Zitronenmelisse
  • Waldmeister
  • Mädesüß: Einheimisch und gar nicht mal so bekannt, duftet zart und betörend nach Honig und Vanille. Hoher Anteil an Salicylsäure, was den Einsatz als Heilpflanze erklärt.
  • Kamille: Römische Kamille eignet sich auch als Rasenersatz und duftet himmlisch zart nach Apfel
  • Pfefferminze: Auch hier gibt es mittlerweile diverse tolle neue Züchtungen und überhaupt eine ganze Menge tolle Sorten. Nanaminze brauche ich persönlich natürlich, deren Tee liebe ich nämlich ganz besonders.
  • Eberraute: Gehört zu den Artemisien – auch Colastrauch genannt, gibt es einige Sorten, die, ja, nach Cola duften, andere wiederum duften zitrisch oder harzig.
  • Ysop: Mittelmeergewürzkraut, dass oft nach Thymian, Bohnenkraut riecht, darüber hinaus auch stark kampferartig
  • Aztekisches Süßkraut (Lippia dulcis): Mexikanisches Heilkraut, Infos siehe z.B. hier. Wird oft als Zucker-/Stevia-Ersatz verwendet und duftet nach Minze und Vanille.

Mein schöner Garten zeigt tolle Ideen für das Anlegen einer kleinen Duftkräuterecke im Garten bzw. das Anpflanzen in hängender Form oder in Hochbeeten.

Zwei weitere Übersichten über duftende Pflanzen finden sich auf diesen beiden Seiten: Hochbeetkaufen.de und vor allem auch Heimwerker.de, wo diese nach spannenden Themen sortiert (Winterblüher, Nachtblüher, Zitronenduft usw.).

Ein Aspekt, den duftende Pflanzen natürlich mit sich bringen, ist, dass sie perfekt sind für Bienen und Insekten. Beide sind bedroht, weswegen mittlerweile diverse Natur- und Tierschutzorganisationen empfehlen, dass man sie unterstützt, ähnlich wie unsere deutschen Vögel, die man mittlerweile durch das ganze Jahr hindurch (abgestimmt) füttern sollte.

Eine tolle Idee, um Bienen eine Möglichkeit zum trinken zu geben – oftmals ein Problem, weil sie in normalen Teichen oder größeren Pfützen häufig ertrinken -, ist es, mit Murmeln befüllte Schalen mit Wasser aufzustellen, sogenannte Bienentränken. Auf den Murmeln können die Brummerchen gut landen und von dort aus gefahrlos trinken. Für Insekten generell gibt es mittlerweile etliche DIY-Ideen für Insektenhotels, darüber hinaus allerdings auch schon etliche tolle fertige Insektenhotels für wenig Geld, die man einfach im Garten aufstellen oder aufhängen kann.

Ich bin sehr gespannt, was letztendlich in meinem Gärtchen seinen Platz finden wird – und noch mehr, was ich bei Euch so finden würde! Habt Ihr Garten, Terrasse oder Balkon? Und was wächst und blüht dort?

Ein schönes Wochenende wünscht Euch

Eure Ulrike

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

2 Kommentare

  1. Christiane
    24. Mai 2018
    Antworten

    Ich bin ja „nur“ Balkonbesitzer, aber schon an Duftpflanzen interessiert. Mein alter Kater hat aber mit Vorliebe in den Balkonkätzen geruht, und das ist den Pflanzen jetzt nicht so gut bekommen 🙂

    Hast Du Erfahrungen, was auch Katzen problemlos genießen dürfen, wenn sie es nicht nur plattliegen sondern auch mal dran knabbern? Ich bin da sehr ängstlich in Bezug auf mögliche Vergiftungen.

  2. Avatar photo
    Ulrike Knöll
    25. Mai 2018
    Antworten

    Huhuu liebe Christiane,

    jaa, das ist bei Katzen keine so einfache Kiste mit den Pflanzen! Mich regt das schon immer auf, wenn Katzenhalter ihren Katzen unhinterfragt alles Mögliche an Hausmittelchen und Phytomedizin etc. verabreichen, weil „ist ja Natur, kann ja nicht schaden“. Ganz im Gegenteil! Katzen sind wirklich sehr empfindlich und viele pflanzliche Wirkstoffe sind für sie giftig – da erzähle ich Dir ja nichts Neues.

    Meine Mupfen dürfen erst einmal nicht in den Freigang, für nächstes Jahr (dieses Jahr schaffe ich das einfach nicht mehr …) ist ein eingezäunter Freigang geplant. Ich habe ja auch eine behinderte Madame dabei, einige etwas scheue Tiere, deshalb. Dort werde ich sehr genau drauf achten, was geeignet ist.

    Mal abgesehen von den ganzen Seiten im Netz, die fast alle nicht vollständig sind, gibt es eine exzellente Quelle, wo man nachsehen kann: http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?tak/clinidoc.htm?inhalt_c.htm

    Zuallererst lassen sich dort zu normalen Arzneimitteln für diverse Tiere Erkundigungen einziehen – wann wird es eingesetzt, wie wirkt es, welche potentiellen Nebenwirkungen, wann darf es nicht angewendet werden, welche Dosierung, alles mit Literaturquellen. Es ist für Tierärzte gemacht, deshalb … Leider musste ich die Erfahrung machen, dass viele Tierärzte, die ich hier konsultierte, schludern, sich mit etwas nicht auskennen usw. – ich kontrolliere demgemäß alles, habe mich aber vor Jahren ohnehin schon sehr dezidiert in einige Bereiche eingearbeitet, habe deshalb auch diverse Vet-Med-Standardwerke hier rumstehen. Aber das ist ein anderes Thema …

    Weiter unten auf der Seite findest Du Clinitox: http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_x.htm
    Eine Übersicht von Giftpflanzen, die ständig erweitert wird und gerade auch für Laien bzw. Halter erstellt wurde. Wenn etwas dort NICHT angegeben ist, kann man die Uni auch anschreiben, sie antworten in der Regel schnell, kompetent und freundlich, darüber hinaus sogar kostenlos.

    Ein schönes Wochenende!

    Viele liebe Grüße

    Uli

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