Rund um Düfte …

… gibt es eine ganze Menge Dinge, die nicht unmittelbar mit Parfums oder Körperpflege zu tun haben, aber dennoch das Herz eines jeden Duftliebhabers höher schlagen lassen. Einige davon habe ich für Euch in letzter Zeit gesammelt.

Zuallererst sei eine kleine Geschichte erzählt: Ende letzten Jahres war ich mit meiner Cousine auf dem Weihnachtsmarkt in Esslingen. Lange hatten wir uns aus den Augen verloren und uns für unser erneutes Treffen den wunderschönen Mittelalterweihnachtsmarkt in meinem Heimatort Esslingen ausgesucht. Seit Jahren schon mausert sich dieser zu einem begehrten Ausflugsziel, eben weil er sich von „herkömmlichen“ Weihnachtsmärkten deutlich unterscheidet: Die Hälfte bis ein Drittel des Marktes stellen normale Stände, häufiger auch von lokalen Anbietern wie ein paar sehr netten Schnaps- und Likörbrennereien (mjam), der „Rest“ wird von mittelalterlichen Gesellen bevölkert. Von handgesiedeten Seifen über Holz-, Leder-, Woll- und Seidenwaren bis hin zu handgefertigten Kerzen (die man im übrigen, gerne auch mit Kindern, dort vor Ort herstellen kann), Räucherwaren, dicke Socken für Minustemperaturen und vielem mehr gibt es dort allerhand, was man gerne einkauft, ob nun für sich selbst oder als Mitbringsel. Die Verköstigung ist stilecht und vielseitig: Falafelähnliches, gerne auch vegetarisch oder vegan, Stockbrot, Würstchen, Suppen, Lángos und anderes nähren den Hungrigen. Auch für den Durst gibt es einiges: Met in allen erdenklichen Variationen, Schnäpschen und Punsch, ob nun mit Alkohol oder ohne. Darüber hinaus ist das Rahmenprogramm unfassbar schön: Mittelalterliche Bands und Sangeskunst, Stelzenläufer in Fantasy-Kostümen, Gaukler, Feuerspucker, Tiere (natürlich artgerecht untergebracht) und vieles mehr machen den Weihnachtsmarkt zu einem echten Erlebnis für Groß und Klein. Eine echte Empfehlung meinerseits!

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Feuerspiele_auf_dem_Mittelaltermarkt

Bildquelle: Esslinger Stadtmarketing & Tourismus GmbH, mit freundlicher Genehmigung – all rights reserved.

Wie ich bei diesen hochsommerlichen Temperaturen darauf komme? Ganz einfach: Zuallererst wünsche ich mir, wie neulich schon bemerkt, gerade wieder Herbst und Winter herbei. Und dann bin ich dieser Tage wieder über ein sehr nützliches und überdies auch sehr schönes Mitbringsel gestolpert, das ich letztes Jahr dort erworben habe – ein Nackenkissen, allerdings ein ganz besonderes.

Entdeckt habe ich den Stand, an dem ich es kaufte, beim Schlendern: Viele schöne, handgefärbte Stoffe waren dort zu sehen, Seidenschals vor allen Dingen. Als meine Cousine und ich dann am Stand waren, stieg mir ein Duft in die Nase, vielmehr – viele verschiedene. Ich schaute mich um, suchte mit den Augen nach dem Quell desselben – und wurde zuerst nicht fündig. Schals, Stoffe, Kissen, gefüllt mit Kirschkernen und Getreide … und ziemlich genau letztere waren es dann auch, die da dufteten. Das rief förmlich nach einer näheren Begutachtung – und siehe da, die Dame versteht nicht nur etwas von ihrem Schneider- und Färbehandwerk, sondern auch von Düften! Alle Kissen waren – neben den Kernen und Körnern, den obligatorischen – mit schönen Duftmischungen bestückt. Lavendelkissen oder Kissen mit Verbena kenne ich. Auch andere Füllungen sind mir schon untergekommen – aber keine Kissen, die mit zwei, drei, vier optimal aufeinander abgestimmten Duftstoffen brillierten! Und ebenfalls keine, in denen sich Harze befinden, Labdanum oder Weihrauch.

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Natürlich musste ich gleich eines käuflich erwerben: Ein wunderschönes, unregelmäßig blaues Exemplar aus herrlicher handgefärbter Wildseide (siehe Foto), befüllt unter anderem mit Labdanum. Mondkissen genannt, handelt es sich hierbei um ein quasi erweitertes Nackenkissen, das für alles mögliche verwendet werden kann. Ich liebe es zum relaxen auf der Couch, meine Katzen vergöttern es als Nestchen – und wir alle genießen den beruhigenden Duft, den es verströmt.

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Ich hatte ein schönes Gespräch mit der wahnsinnig sympathischen Dame, die die Kissen liebevoll herstellt, in dem sie mir verriet, dass sie sich schon seit Jahren mit Düften und Aromen beschäftigt. Sie ist öfters auf Märkten anzutreffen, hat auch eine kleine Homepage und fertigt, wie sie mir verraten hat, auch sehr gerne auf Bestellung nach besonderem Wunsch. Ich kann ihre Kissen nur empfehlen! Es handelt sich hierbei um Sy Elisabeth Geis und der Name ihres Shops ist Rauch und Farbe. Unter „Traummonde“ findet Ihr die Kissen, die sie unter anderem mit folgenden „Zutaten“ befüllt: „Die Mondkissen sind gefüllt mit Dinkelspelzen aus kontrolliert biologischem Anbau und mit Duftkräutern. Jeder Mond hat eine eigene Duftkomposition. Es spielen mit: Salbei, Wachholder, Holunderblüten, Lindenblüten, aromatische Baumharze, Rosenblüten, Apfelminze, tibetische Kräuter, Zederholz, Zitronenmelisse, Lavendelblüten, Zimtrinde, Orangenblüten, Patchouliblätter, Zistrosenkraut (Labdanum)“. Knöpfe, Stoffe und Stoffwaren sowie Räucherwerk gibt es bei Frau Geis im übrigen auch 🙂

Der diesjährige Esslinger Weihnachtsmarkt findet vom 24.11. bis 22.12. statt und ist, wie schon erwähnt, einen Besuch absolut wert. Ansonsten kann man Frau Geis auch direkt kontaktieren über ihre Webseite.

Weitaus sommerlicher geht es in meiner Wohnung zu: Es herrscht hier die Zeit der Blumen, Schnittblumen, um genau zu sein. Wenn ich nicht Rosen auf dem Wochenmarkt bei „meinem“ Rosenmarkt kaufe, der die schönsten Feldrosen überhaupt hat, dann gehe ich liebend gerne selber pflücken. Und zwar auf den Feldern rund um Stuttgart, meistens auf den Fildern um den Stuttgarter Flughafen. Ich liebe Gladiolen und Zinnien (letztere passen auch durch ihre Knallfarben perfekt zu meiner 60/70er Jahre-Keramikvasensammlung ;)), aber auch Astern und … ja, Ihr seht schon – eigentlich alle Blumen 😉 Auf den Fildern kaufe ich aber ebenfalls sehr gerne bei den kleinen Bauernständen, die am Straßenrand ihre Waren anbieten – und habe dort neulich etwas Himmlisches entdeckt: Duftrosenmarmelade. Habt Ihr das schon einmal genossen? Unglaublich lecker, eine echte Köstlichkeit. Ich habe selbstredend gleich im Internet recherchiert und die Herstellerin dort gefunden – seht hier. Man kann wohl auch bei Ihr bestellen. Auf dem Feld war die Marmelade etwas günstiger als auf der Webseite angegeben – vielleicht sind es ja alte Preise oder größere Gläschen 🙂 Ansonsten habe ich lediglich noch eine Anbieterin bei Dawanda gefunden, die ich wohl mal testen muss. Ist es wirklich so selten, Marmelade aus Duftrosen? Nachdem ich sie probiert habe, hoffe ich, dass ich noch mehr Bezugsquellen finde.

Und wenn wir schon bei Dawanda sind – dort gibt es noch eine ganze Menge mehr duftende Dinge, die ich nur empfehlen kann!

Zuallererst sei die tolle Sirupmanufaktur Si&rup aus Potsdam erwähnt, die ich dort entdeckt habe – selbstgemachter Sirup, selbstverständlich ohne Konservierungsmittel oder Farbstoffe, soweit wie möglich aus regionalen Früchten, Kräutern und Blüten. Sehr sehr lecker – ich habe dort schon viel gekauft und auch Gekauftes verschenkt. Und den Sirup kann man vielfältig verwenden, wie man auch auf deren Webseite nachlesen kann. Ich liebe ihn allerdings im Mineralwasser als kleine Geschmacksbeigabe.

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Bild: Si&rup, all rights reserved.

Weiter geht es mit Tee – ich hatte es schon einmal erwähnt im Blog, nämlich hier in diesem Artikel, ich zitiere mich einmal selbst:

„Trotz allem darf es gerne auch mal ein reiner Kräutertee sein, erst recht, nachdem mich meine Freundin M. – schöne Grüße an dieser Stelle! – letztes Jahr auf den Geschmack gebracht hat: Nur Kräuter und Blüten als Tee – köstlich! Ihr selbstgemachter Tee war schnell dezimiert und getrunken, so musste ich mich nach Ersatz umsehen. Bei Dawanda wurde ich fündig und möchte Euch diese Verkäuferin nur wärmstens empfehlen, von der ich keinerlei Umsatzbeteiligung erhalte ;), deren Tees ich aber selbst liebe und schon häufig verschenkt habe.“

Der Tee ist gerade nicht verfügbar, aber die Verkäuferin verkauft oft über Dawanda, vielleicht ist sie gerade im Urlaub. Anschreiben hilft oft 😉

Ich habe noch eine andere Teequelle bei Dawanda entdeckt, die ich demnächst testen werde, und zwar den Shop von TanteFine: Selbstgemachte Tees, Sirup, Blütenzucker, Kräutersalze, Honig und sogar einige Beauty-/Spa-Produkte. Erwähnenswert ist auch das sehr schöne Design – dort werde ich mich mal demnächst umsehen, was der Haushalt hier noch so brauchen kann 😉

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Bild: TanteFine, all rights reserved.

Vorher hatten wir es schon von den schönen Mondkissen – es gibt natürlich auch Wärme- und Kuschelkissen bei Dawanda. Aufgefallen sind mir vor allem zwei Hersteller, und zwar die Knuddelwerkstatt mit ihren liebenswerten Kuscheltierchen für Kinder, die als Wärmeträger verwendbar sind und Kräuter oder beruhigenden Lavendel enthalten wie beispielsweise die Maus Minna. Und der ukrainische Shop Häuschen von Mutti Flo, wo man sehr schöne Kuschel- und Sammlertiere erwerben kann, aber eben auch Duftendes wie beispielsweise diesen tollen, mit Kaffeeduft ausgestatteten Waschbären.

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Bildrechte liegen bei den oben genannten Herstellern!

Und ein ganz anderes Thema gibt es auch noch, zu dem ich Euch noch einige Tipps geben mag: Seifen. Ich habe Seifen in jeglicher Form zu Hause. Zuallererst Flüssigseifen, hier wirklich viel von Molton Brown als auch von Laboratorio Olfattivo, aber sehr gerne auch feste Seifen, die ich nicht nur zum Händewaschen verwende, sondern auch in meinen Schränken platziere, des Duftes wegen (Pulp von Byredo darf dort nicht fehlen!).

Ich liebe allerdings auch die Seifen von Seifensiedern, von denen es in Deutschland mittlerweile wirklich viele gibt:

  • 1000&1 Seife: Der Seifenshop unseres alten Bekannten Erik Kormann. Hier findet sich solche Schönheiten wie Bella Donna, die Buttermilchcremeseife für Frauen, Tabula Rasa, eine Vetiver-Peelingseife für Männer, die Traumfängerseife und einer meiner Lieblinge, das Erdbeermariechen.
  • Olivia-Seife: Tolle Seifen, unter anderem auch mit Weihrauch und Sandelholz. Seifen für jede Gebrauchsart: die Hände, zum Duschen, für das Gesicht, für unterschiedliche Hauttypen.
  • Waldfussels Seifen: Herz, was begehrst Du mehr? Seifen für alle Gelegenheiten, in so gut wie allen Duftrichtungen. Toll!
  • Pflegeseifen: Neben Waldfussel mein absoluter Lieblingsshop. Die Seite ist etwas unübersichtlich, aber es lohnt sich! Alles, was man sich an Seifen so wünschen kann, dazu noch palmölfrei – und immer tolle Saisonseifen mit passenden Duftnoten zu den Jahreszeiten. Ich liebe vor allen Dingen Here comes the Sun, eine herrliche Rosen-Himbeer-Seife sowie eine Feigenseife, die es momentan wohl nicht gibt.

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Wohlduftend verabschiede ich mich heute von Euch und wünsche Euch einen schönen Tag!

Viele liebe Grüße,

Eure Ulrike.

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

3 Kommentare

  1. Dorothea
    27. August 2015
    Antworten

    Ich mag mittelalterliche Weihnachtsmärkte auch sehr, zum Glück gibt es hier einige davon in der Gegend (und sogar einen mit orientalischen Motiven – drei Könige, Kamele etc.).
    Das sind alles tolle Sachen, die Du uns hier vorstellst, Uli! Und sehr gefährlich für den Geldbeutel 😉
    Ich bin auch ein großer Seifen-Fan, bei Pflegeseifen und Waldfussels bin ich auch Kundin (ich mag auch die aluminiumfreien Deocremes von Waldfussels total gerne, die bringen mich ganz sicher durch die heißesten Tage, sogar noch besser als konventionelles Deo), außerdem mag ich Seifen von El Sapone (hier ist die Duschbutter Tangerine Dream mein Favorit), Wolkenseifen (die Salzseife mit Manuka ist genial fürs Gesicht, auch schöne Deocremes) und Steffis Hexenküche.

    Die Kuscheltiere von Mutti Flo sind einfach herzallerliebst, vor allem der Waschbär…
    Bei Dawanda stöbere ich gerne im Shop von Noriko Handmade, sie bieten ganz tolle selbst genähte Sachen aus japanischen Stoffen.

  2. Dorothea
    27. August 2015
    Antworten

    Huch, da fehlt noch das „an“ 🙂

  3. Avatar photo
    Ulrike Knöll
    7. September 2015
    Antworten

    Jaja, liebe Dorothea, Geldbeutelgefährder vorzustellen kann ich ziemlich gut, gell? Aber ich fixe mich selbst ja immer auch mit an, insofern 😉
    Die Deos habe ich noch nicht versucht von Waldfussel – guter Tipp, danke! Und El sapone muss ich mir demnächst noch näher anschauen, dankeschön!

    Liebe Grüße,

    Uli.

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