Einmal blind hineingegriffen …

… habe ich in meine Probenschublade – fast … Diverse Düfte harren noch meiner Rezension, deshalb heute kurz und knackig zwei Kandidaten, die ich selbstredend doch ein wenig vorselektiert habe – und zwar betreffs ihrer Tauglichkeit hinsichtlich der derzeitigen Temperaturen. Sommer, Sonnenschein und 30 Grad, plus, minus. Vorhang auf für The Essence of Central Park von Carthusia und Pomélo Paradis von Atelier Cologne!

Beginnen wir mit der Essenz des Central Parks, den ich noch nie betreten habe, dafür so gut wie jede Ecke von ihm kenne – von meiner NY-begeisterten Freundin, die mehrfach im Jahr im Big Apple weilt und irgendwann vermutlich den Rückweg nicht mehr findet, nicht mehr finden mag …

ecp„80 % aller Amerikaner die nach Capri reisen, kommen aus New York. Einer dieser Besucher war ein führender Angestellter der zuständigen Aufsichtsbehörde des Central Parks, die in diesem Jahr ihr 35. Jubiläum feiert. Er besichtigte das Labor von Carthusia auf Capri und schnell war die Idee für „The Essence of Central Park“ geboren.

Capri und der Central Park im blühenden Frühling – zwei sagenumwobene und inspirierende Welten harmonieren hier miteinander. Eine sorgfältige Auswahl an Ingredienzen zeigt die jeweils grüne Seite dieser beiden „Inseln“.“

Central Park meets Capri – eine interessante Mischung, vor allem, wenn sie duftend umgesetzt wird: Die Lässigkeit, Modernität und der Zeitgeist des Melting Pots New York und das Laissez-Faire der Nobel-Hippies und Haute-Couture tragenden Diven der sagenumwobenen italienischen Insel.

Capri hillsideDiana Robinson „Capri Hillside“ via Flickr – CC BY-ND 2.0 New York

www.GlynLowe.com „New York“ via Flickr – CC BY 2.0

Werfen wir einen Blick auf die Ingredienzen: Kopfnote: Bergamotte, Zitrone, Mandarine, Wermut, Lavendel, Aquatische Noten; Herznote: Magnolie, Neroli, Maiglöckchen, Geranium, Rosa Pfeffer, Nelke; Basisnote: Vetiver, Ambra, Elemiharz, Vanille, Tonkabohne, Weißer Moschus. … und ich finde in der Tat beides darin: Klassische italienische Eleganz und jede Menge Dolce Vita genauso wie die Coolness und das Trendgespür einer Stadt, in der die Uhren schneller ticken als anderswo. Hesperiden, zitrisch-prickelnd, begleitet und untermalt von krautig-grünen Noten sowie aquatischer Weichheit, welche im Herzen von sauberen, ein wenig seifig anmutenden Anklängen von Maiglöckchen und Moschus aufgegriffen und verstärkt werden. Ein Quentchen Pfeffer sorgt für Akzente, während … ja, was begrüßt mich da? Ein blühender Garten, vielmehr – Park. Ein wenig Moos, Gräser, grün, taubenetzt und vor allem zarte Blümchen und ein Hauch saftige Orange. Wässrige Magnolie und zart-krausig-grüne Nelke, getragen von einer watteweichen Moschuswolke, von einer sanften Vanillecreme geküsst.

The Essence of Central Park ist – unisex, definitiv. Zwar vielleicht mit einem kleinen Wink in Richtung der Damenwelt, aber ich kann ihn mir genauso gut an einem modischen „Herrn“ vorstellen. Und sehe in ihm, wenn ich mich schon für eine Tendenz entscheiden muss, die trendigere Outgoing-Schwester von der einsamen schönen Ninfeo Mio von Goutal. Und … neugierig geworden?

Capri

Elisabetta_Monaco „Capri – Villa San Michele in Anacapri“ via Flickr – CC BY-Sa 2.0

New York Sunset - HDR

Jerry Ferguson: „New York Sunset from Rockefeller Center – HDR“ via Flickr – CC BY 2.0 Clouds Over Capri

Diana Robinson „Clouds over Capri“ via Flickr – CC BY-ND 2.0

New YorkAltug Karakoc „New York“ via Flickr – CC BY-ND 2.0 Nach all den schönen Bildchen weiß ich gar nicht, wonach es mich gelüstet: Stadturlaub, eintauchen in den Strudel der Großstadt – oder Sonnenbaden auf Capri? Beides wäre schön, oder nicht? Apropos Urlaub: Was, wer, wo, meine Lieben?! Was nicht unerwähnt bleiben soll im Falle von Carthusias Hommage an den Central Park:

„Die Central Park Conservancy, die zuständige Behörde für den Central Park, bietet die Möglichkeit, Bänke im Central Park zu „adoptieren“. Carthusia hat eine solche Patenschaft übernommen, um somit zu dem Erhalt des Parks und der Bänke beizusteuern. Aus dem Erlös eines jeden Flakons von „The Essence of Central Park“ geht ein kleiner Betrag an dieses Projekt, um diese grüne Insel inmitten New Yorks zu erhalten.“

Mit jedem Sprüherchen rückt man also der „eigenen“ Bank im Park näher – das muss ich gleich meiner Freundin berichten 🙂 Central Park

Cliff „Central Park, 1934, oil on canvas by Carl Gustaf Nelson“ via Flickr – CC BY 2.0

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T. Cowart „P1010211“ via Flickr – CC BY 2.0

Pomélo Paradis ist in jedem Falle ebenfalls ein Kandidat, der hervorragend zu wärmeren Temperaturen passt, um nicht zu sagen: Ein Parfum, das man richtiger Hitze entgegensetzen kann!

pomelo_paradis„War er verrückt, die ganze Nacht zu fahren, nur um sie möglicherweise zu sehen? Vielleicht war es das Adrenalin oder der Schlafmangel, aber als er an ihre gemeinsamen Augenblicke dachte, blieb das Wort ‚Schicksal‘ in seinem Kopf hängen. Der rote Sonnenaufgang leuchtete hell und er fuhr schneller. Es gab keine Wahl, er musste sie sehen.“

Glühende Leidenschaft – die will mitunter abgekühlt, vielmehr: gestillt werden. Unser Pampelmusenparadies ist dafür genau der richtige Duft! Aber, wie immer, zuerst die Zutaten: Kopfnote: Pampelmuse, Mandarine, Schwarze Johannisbeere; Herznote: Orangenblüte, Bulgarische Rose, Minze; Basisnote: Vetiver, Iris, Ambra.

acPoméloParadis

Grapefruit Section

Sam McCutchan „Grapefruit Section“ via Flickr – CC BY-SA 2.0 Eine herrliche Pampelmuse, die ich nur selten von einer Grapefruit unterscheiden kann, säuerlich, herb, spritzig, frisch, prickelnd wie eisgekühlter Schaumwein, in herrlicher Kombination mit Cassis – das lässt mir das Wasser buchstäblich im Munde zusammenlaufen: Ein schöner Sekt- oder Champagner-Cocktail, so heiter und leicht wie ein Sommerabend, erfrischend und lebensfroh, dynamisch. Ein Blättchen Minze, fruchtig-jugendliches Rosenwasser und ein paar nektarsüß-neckische Orangenblüten. Ein Hauch Salz auf meiner Haut wie ein paar wässrige Perlen des köstlichen Getränks, die nicht auf dem Glas, sondern auf dem Handgelenk gelandet sind. Iris erdet und Ambra wärmt verhalten – was will man mehr? Für mich ist Pomélo Paradis einer der Düfte des Sommers, wenn nicht gar der Duft! Der muss her, keine Frage. Und die Sillage ist dank der 15%igen Konzentration auch ganz hervorragend für einen Hesperidenduft. Champagne Cocktail

Peter „Champagne Cocktail“ via Flickr – CC BY 2.0

Ganz nebenbei: Euer (neuer) Duft des Sommers?

Ich habe mir als allerletztes noch einen Klassiker zugelegt – das gute alte Eau Sauvage von Dior. Mir war danach 😉

Viele herzliche Grüße,

Eure Ulrike.

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

2 Kommentare

  1. Harmen Biró
    5. August 2015
    Antworten

    Der Pomélo ist der Knaller, saftig, frisch, fruchtig. ein Träumchen!

  2. Margot
    6. August 2015
    Antworten

    Hallo Uli,
    der Sommer hat mich zu einem Spontankauf verführt. Aus einer Eigenmarke, die in manchen Parfümerien vertrieben wird: Parfums d’Orphee – Genesis. Ist so eine zitronige Molecule-Iso-E-Super Komposition: Limette, Baie Rose, Kardamon, Ebenholz, Tonkabohne, Amber, Wird bei einem der großen Duftherstellern fabriziert, welche Nase dahinter steckt oder ob es am Computer programmiert wurde, weiß ich leider nicht. Würde mich aber brennend interessieren.
    Mein ständiger Begleiter bei diesem Wetter ist allerdings Eau Thermale in der Sprühdose von Vichy oder Avene 😀 bei diesem Wetter hilft mir nicht mal die beste Grapefruit.
    Viele Grüße, Margot

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