Den vorerst letzten Tag…

… beschäftigen wir uns heute mit Neela Vermeires Créations: Ashoka ist Duft Nr. 4 und ein brandneuer Schönling, den wir uns gemeinsam zu Gemüte führen. Ob er meinen Liebling Bombay Bling toppt? Wir werden sehen…

Maurya Dynasty in 265 BCE

Ashoka sieht sich inspiriert vom gleichnamigen Herrscher, dem Madame Vermeire mit ihrer Kreation Tribut und Respekt zollt. Ashoka lebte von 304 bis 232 vor Christus und war ein Herrscher der altindischen Dynastie der Marya. Sein Opa hatte dort schon durchschlagende Erfolge als Herrscher – er war der „Dynastiegründers Chandragupta Maurya, der im nordostindischen Reich Magadha (Gebiet des heutigen Bihar) und Kernland des frühen Buddhismus die Grundlagen für das größte Reich der indischen „Antike“ gelegt hatte.“ Quelle ist Wikipedia, das uns noch mehr über Ashoka verrät, der für seine Zeit wirklich erstaunlich fortschrittliche Ansichten hatte – ich habe Euch einen Teil des Artikels kopiert, da es mir wohl ähnlich geht wie Neela Vermeire angesichts der respektablen Leistungen dieses frühen Herrschers:

„Chandragupta herrschte von ca. 317 bis ca. 293 v. Chr. Sein Nachfolger war sein Sohn Bindusara. Ihm folgte wiederum, nach heutigem Forschungsstand im Jahr 268 v. Chr., sein Sohn Ashoka als dritter Herrscher der Maurya-Dynastie. Bevor Ashoka die Herrschaft antrat, war er Statthalter seines Vaters in der Stadt Taxila im Nordwesten des Reiches. Zunächst war Ashoka damit befasst, das wachsende Großreich durch neue Eroberungen zu erweitern, wobei er teils mit äußerster Härte vorging. Die letzte Etappe auf diesem Weg bildete die Einnahme Kalingas im Osten Indiens (Gebiet des heutigen Orissa) 261 v. Chr. Nach der blutigen und verlustreichen Unterwerfung Kalingas wurde Ashoka angesichts des Leids und Elends, die seine Eroberungszüge mit sich brachten, von einer psychischen Krise erfasst. Quelle dafür ist ein Selbstzeugnis: Eine Felsinschrift, die vier Jahre später angefertigt wurde; demnach sei ein militärischer Sieg sinnlos, bedeutend sei nur der Sieg des Dhamma [Dhamma oder auch Dharma ist ein zentraler Begriff sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismus, der religionsabhängig unterschiedliche Bedeutungen hat. Er beinhaltet Gesetz, Recht und Sitte, ethische und religiöse Verpflichtungen. Das im Englischen oft einengend mit Religion übersetzte Wort steht auch für Ethik und Moral.)

Asokanpillar1

Ashoka scheint kurz darauf – auf dem Höhepunkt seiner Macht um 258 v. Chr. – zum Buddhismus konvertiert zu sein und beschloss, auf weitere Eroberungen zu verzichten und das Reich zu konsolidieren. Möglicherweise sah er, dass die Eroberung der großen „weißen Flächen“ Zentral- und Südindiens die Ressourcen des Reichs überstrapazieren und es in weitere Kriege wie den um Kalinga stürzen würde. Fortan widmete sich Kaiser Ashoka als buddhistischer Laienanhänger gezielt der Friedensförderung und der sozialen Wohlfahrt. Er verbot die Kriegsführung und ermahnte seine Untertanen, auf Gewaltanwendung zu verzichten (unter anderem durch Verbot der blutigen Tieropfer und Propagierung des Vegetariertums). Jede Aggression ablehnend, strebte er fortan nach freundschaftlichen Beziehungen mit seinen Nachbarn wie den Seleukiden und den Griechen in Baktrien. Allerdings scheint Ashoka keine grundlegende Reform der indischen Gesellschaft, verbunden mit einer klaren Zielvorstellung, betrieben zu haben; vielmehr ging es wohl um die Festlegung eines Standards von sozialem Verhalten.

In seinem Reich unterstellte er die Verwaltung der staatlichen Kontrolle, beendete die steuerliche Willkür, förderte die gerechte Verteilung von Landbesitz, errichtete Schulen und Krankenhäuser (auch Tierhospitäler) und ließ die Prinzipien seiner auf den Lehren des Buddhismus – möglicherweise auch auf älteren jainistischen Einflüssen – beruhenden Politik im ganzen Land verbreiten (durch die so genannten Säulen-Edikte des Ashoka).“

Asoka's Queen

Und weiter:

„Historisch gilt Ashoka als einer der größten Herrscher der indischen Antike und als erster indischer Herrscher, der unbestritten ethische Anliegen in die Politik einbrachte. In Indien wird er bis heute als herausragendes Beispiel einer gerechten und friedfertigen Politik verehrt.“

Natürlich war Ashoka ganz nebenbei auch noch sehr bedeutend für die Verbreitung des Buddhismus. Und eine Frau hatte er auch – die seht Ihr auf dem Bild 😉

Irgendwie wünsche ich mir aus aktuellem Anlass heraus auch mal wieder überzeugende und fähige (Real)Politiker – nachdem meine letzte Wahlentscheidung schlussendlich auch in der Wahlkabine noch keine sichere war… Sei es drum. Die Geschichte von Ashoka finde ich dermaßen imponierend, dass ich mir das mal auf die innere Merkliste setze – es gibt sicher irgendwo eine gute Dokumentation dazu.

Nun – mit was für einem Duft setzt man so einem Mann ein Denkmal?

„Ashokas eigene Entwicklung vom skrupellosen Eroberer zum wohltätigen Kaiser findet sich in der Duftentwicklung von Ashoka wieder. Von der stürmischen Eröffnung über das florale Herz, hin zu einer reichhaltigen und komplexen Basis“ – so lässt die Duftbeschreibung verlauten. Und Madame Vermeire, vielmehr: Bertrand Duchaufour hat das mit folgenden Ingredienzen umgesetzt: Kopfnote: Feigenblätter, Lotosblüte, Rose, Hyazinthe, Krautige Noten; Herznote: Osmanthus, Cassia (süße Akazie), Iris, Weihrauch, Jasmin, Feige, Geranium, Ylang-Ylang; Basisnote: Fichtenbalsam, Myrrhe, Zedernholz, Sandelholz, Vanille, Ambra, Birke, Vetiver, Leder, Styraxharz, Heliotrop.

… „Yes“ durchfährt es mich schon beim ersten Schnuppern – genau so, ganz genau so… Und doch – bei diesem Schönling, diesem kleinen olfaktorischen Wunderwerk fällt es mir sehr schwer, Euch auseinanderzupflücken, was mir in die Nase kommt… Im Auftakt ist es ein wundervolles Grün mit leisen Fruchtanklängen, die Feigenblätter, untermalt von einer wässrigen Blütenfrische. Eine Handvoll Krautiges, darüber hinaus Süß-Fruchtig-Nektariges und – Iris, eine erdig-pudrig-samtene Schönheit, die Ledernoten mit sich bringt, Wildleder um ganz genau zu sein, mit dem sie fortwährend kokettiert. Mal lässt sich dieses Paar von zartem Rauch umwallen, mal harzt es ein wenig drumherum, holzt und cremt seidig – letztendlich sind es aber die beiden, die sowohl auf meiner Haut als auch auf dem Teststreifen dominieren, von zartem Pfirsichosmanthus umschwärmt.

Ich bin mir sehr sicher, dass Ashoka einige von Euch sehr beeindrucken wird – und zwar ganz gleichgültig welchen Geschlechts 😉

Wenn Ihr getestet habt bin ich sehr gespannt auf Eure Rückmeldungen!

Ein schönes Wochenende und viele liebe Grüße,

Eure Ulrike.

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

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