Ein Kommentar

  1. Waltraud Seemann
    8.Apr 2013
    Antworten

    Liebe Ulrike, Deinen Wunsch eine bewunderte und angebetete Salondame zu sein, gebildet und geistreiche Gespräche führend mit charmanten Männern, im Romantikerhaus in Jena und auch anderes wo beispielsweise, teile ich.
    Nun habe ich darüber nachgedacht, warum es so etwas nicht mehr gibt. Oder besser, warum solche Frauen, die so etwas machen keine solche Wertschätzung und Bewunderung erfahren wie damals.
    Das ist wohl so, dass damals solche Frauen Ausnahmeerscheinungen waren. Heute sind wir doch sehr viele Frauen, wie Du, genauso! Wir haben Zugang zu Bildung, wir können reden, wissen viel, können viel, sind gewandt, beredt, witzig, charmant. Deswegen bewundert uns niemand mehr. Einen Salon mit Literaturabenden, Musik, geistreichen Gesprächen wie sie als ferner Sensuchtsmythos von einer geistreichen, womögliche schönen Frau geführt wurden gibts fast nur noch von alten Ladies, sowas haben wir hier sogar.
    Aber es hat nicht dieses Ambiente. Es ist f…..trocken und bedrückend. Obwohl die alte Lady sehr gebildet, belesen ist, Dozentin für Germanistik war. Sie bereitet die Abende sehr sorgfältig wie Seminare vor. Aber da ist sie dann, fast blind, alt und faltig, Figur aus dem Leim. Ein wenig altersstarr und sehr auf ihrem Status der dominierenden Wissensinstanz thronend. Der liegt kein Mann zu Füßen, auch nicht die älteren. Und Frauen, nunja, da ist sie dann wählerisch. Solche wie ich nur mit einem FH-Diplom, das geht gar nicht. Es muss eine mit einem Dr.Titel sein. Das sind dann auch nur wieder ältere…
    Aber will ich da mittun? Nein, ich kriege Frieseln und den totalen Depri, wenn ich an deren total vollgestopfen „Salon“ denke, diesen Altfrauengeruch und dann die tüchtig dem Wein zusprechenden Herr- und Frauschaften. Egal welche Titel, sie verstehen oft gar nicht, sagen sie, was die Salonmuse da referiert.
    Wir Frauen in den besten Jahren müssen doch arbeiten. Ulrike, wann und wo hättest Du Zeit dazu?
    Dann also genieße unsere Bewunderung und das Interesse, dass Du hier eher virtuell hast. Gewiß sind nicht nur Frauen Deine Leser.
    Liebe Grüße, Deine Leserin, Waltraud

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