… lautete der erstaunte Ausruf jener Bande verfilzter und befellter Nordmänner in dem Film „Der 13. Krieger“, als Antonio Banderas, dunkelerotisch wie eh und je, in der gleichnamigen Rolle als arabischer Diplomat unter Wikingern mit seinem Araberpferd über ein monströses Hinternis jagt. Zu abwegig fanden es die nordischen Hünen, daß ein derart kleines, graziles Tierchen dermaßen hoch springen, schnell flitzen und dabei so verdammt gut aussehen kann.
Zugegeben, im ansonsten nur semiguten Film ist Banderas mit seinem schmucken Araberhengst ein Highlight und somit eine rühmliche Ausnahme – ob jene Ästhetik den Film rettet mag ich nun nicht beurteilen, das bleibt jedem selbst überlassen…
Aber jetzt sind wir auch schon dort angekommen wo ich eigentlich hinwollte: Beim Araberpferd. Neben dem Friesen, dem wir gestern bereits mit Ispazon huldigten, natürlich auch immer ein Kindheitstraum von mir: Ach so ein schöner „Gaul“ – so edel, so stolz und so schön, eine Physiognomie wie eine Statue, vielleicht eine Skulptur von Michelangelo… Wie habe ich meine Eltern bekniet bei den vielen Besuchen im nahen Arabergestüt in Marbach – im Garten wäre ja vielleicht ein kleines Plätzchen gewesen… Überflüssig zu erwähnen – ich wurde weder ge- noch erhört. Egal, vielleicht später oder im nächsten Leben.

Der Shagya-Araber, der früher oft als Offiziers- und Kutschpferd diente und zu Zuchtzwecken in die ganze Welt exportiert wurde, gilt und dient heute als absoluter Allrounder: Ob als Dressur-, Spring-, Freizeit- oder Zuchtpferd – aufgrund seiner Intelligenz, seines lernwilligen, leistungsfreudigen und ausgeglichenen Charakters, seiner Unkompliziertheit und seinen physischen Eigenschaften erfreut er sich großer Beliebtheit.
Nun aber zum Duft – die Ingredienzen: Kopfnote: Limette, Bergamotte, Rosa Pfeffer; Herznote: Geranium, Zedernholz, Adlerholz (Oud); Basisnote: Vetiver, Guajakholz, Papyrus, Moschus.


Eigentlich finde ich die ganze Kollektion sehr ansprechend: Für mich eher an Männern vorstellbar, schätze ich deren leises Auftreten, deren vornehme Distanz. Olfaktorisches Understatement, das dennoch Präsenz zeigt – unter anderem aufgrund der nicht zu überriechenden komplexen Qualität der Düfte. Gerade bei Männerdüften finde ich so etwas oft sehr viel wirkungsvoller als einen hau-drauf-auf-Teufel-komm-raus-doppelt-maskulinen Geruch… und ihr? Wie seht ihr das?
Damit beschließe ich die Pferdeträumereien für diese Woche und wünsche Euch einen wundervollen Tag –
liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Liebe Uli,
nachdem ich nun die Gelegenheit hatte, alle 4 Pferdchen zu testen, hier mein Urteil:
Shagya: Ist sehr fein, hat für mich als einzigster (wohl durch das Oud) den typischen Pferdestall-Geruch. Kutschperd war von Dir passend gewählt.
Ispazon: Erinnert mich an einen Duft, weiß nicht welchen, aber ja, ein Duft eher für Mann als für Frau zu tragen. englischer Landadel.
Darley: Auch ein schöner (Herren)-Duft. Polo im Promi-Kitzbühel (oder war das St. Moritz?)
Lippizan: Sehr ausgewogen und fein, für Frauen auf jeden Fall tragbar. Bekommt auf meiner Haut einen Frisch-mit-Seife-gewaschen-Effekt. Ja, feines Logenpublikum in der Wiener Hofreitschule.
Schönen Abend und LG,
Margot
Hallo liebe Margot,
ja, gell, die Pferdis sind ne edle Truppe 🙂 Ich mag sie sehr gerne – habe aber leider (noch?) nicht den Mann dazu, an/auf den ich sie sprühen kann 😉
Aber was nicht ist… Du weißt schon 😉
Liebe Grüße,
die Uli.