… heißt jener Brunnen, der inmitten Roms als eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt gilt: Ein monumentales Bauwerk aus Carrara-Marmor und Tivoli-Travertin, das nicht nur der größte Brunnen Italiens ist, sondern auch als einer der bekanntesten der Welt gilt. Entworfen im 18. Jahrhundert und erbaut im spätbarocken, im Übergang zum klassizistischen begriffenen Stil stellt er verschiedene Meeresgestalten dar, welche auf einer imposanten Felslandschaft thronen: Oceanus, der Meeresgott samt unterschiedlichster Fabelwesen, Meerespferde, Tritonen und andere.
Meinereiner war zwar leider noch nie in Rom – eine Schande, ich weiß – aber wie die Touristenführer sagen (und mir ein paar Freunde bestätigten) ist der Platz um den Brunnen noch heute ein beliebter Treffpunkt, unter anderem natürlich für Dates – it is so romantic 😉 Da darf natürlich auch ein Münzritual nicht fehlen: Wem eine bessere Hälfte noch fehlt, wirft einfach ein paar Eurocent in den Brunnen und hofft auf dessen heilende Was-auch-immer und darauf, daß ihm bald der passende Partner über den Weg läuft… oder auch in den Brunnen fällt wie Sirene Anita Ekberg in Fellinis Meisterwerk La Dolce Vita (1960) Legendär die Szene, in der sie zum nächtlichen Bad in den Trevi-Brunnen steigt, das vergessen nicht nur die Italiener nicht so schnell…

Mit Fontana di Trevis Nummer 12 fängt es schon an – mein persönlicher, und wie häufig: unerwarteter Liebling der Kollektion. Dessen Ingredienzen: Kopfnote: Bergamotte, Magnolienblätter Limette, Orangenblüte; Herznote: Weiße Blüten, Jasmin; Basisnote: Weißer Moschus.

Mit der No. 14 erwartet uns ein ganz anderes Kaliber, was bereits die Ingredienzen erahnen lassen:
Kopfnote: Bergamotte, Limette, Birne; Herznote: Rose, Ambra, Mandel; Basisnote: Sandelholz, Patchouli, Vetiver, Vanille, Moschus.
Ein typischer Italiener schießt es mir gleich durch den Kopf, als ich des duftigen Auftakts gewahr werde: Ambra und Patchouli satt, auf meiner Haut noch dichter als auf dem Teststreifen. Wärme & harzig-rauchige Süße kompakt samt einer an tiefdunklen Kakao gemahnenden Pudrigkeit – ich fühle mich kurz, ganz kurz an Serge Lutens genialen Borneo 1834 erinnert. Fruchtig-mehlige Birnennoten schimmern hindurch, die ich natürlich besonders mag, gehört die Birne wieder zu jenen seltenen Früchten, die man viel häufiger in Parfums verwenden könnte… Bittersüßes Mandelmarzipan senkt sich über das Geschehen und eine zarte Rosenhelligkeit erscheint am Horizont, während die holzig-warme samtige Basis unter allem ruht.
Wer Laboratorio Olfattivos Ambradüfte mag und Etros Ambra, der dürfte an diesem Duft sicher Gefallen finden – diejenigen, die sich bereits von den Ingredienzen, prioritär Ambra und Patchouli angezogen fühlen, werden sehr wahrscheinlich ebensowenig enttäuscht werden: Ein wirklich schöner, samtiger und typisch italienischer Ambra-Patchouli-Kuschler.
Morgen folgen die restlichen zwei Düftchen der Kollektion – bis dahin wünsche Ich Euch einen guten Start in die Woche und sende Euch viele liebe Grüße,
Eure Ulrike.
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