wie die Blumen die köstlichen Düfte versenden
und grübelst
wie aus so winzigem Ort dieser Duftstrom mag kommen –
und begreifst:
dass in solcher Mitte
die Ewigkeit ihre unvergänglichen Tore öffnet.
Die Düfte von Pflanzen verzauberten William Blake (1757-1827), jenen großen englischen Dichter und Maler des späten 18., frühen 19. Jahrhunderts, genauso wie sie es auch heute noch mit uns tun. Um der Vergänglichkeit von Düften in ihrer botanischen Hülle entgegenzuwirken, wurden diverse Methoden entwickelt, von denen wir einige schon kennengelernt haben.


Eine Variante der Extraktion ist die Destraktion – eine Mischung aus Destillation und Extraktion. Hierunter versteht man eine Fluidextraktion mit Gasen im überkritischen Zustand. Aha, überkritischer Zustand… Nun, in dem befinde ich mich auch des Öfteren 😉
Doch da nicht ich das Thema unseres Artikels bin, möchte ich es in Bezug auf die Duftstoffgewinnung stark vereinfachen: Es ist so, dass Stoffe bei einem bestimmten Druck und einer bestimmten Temperatur sowohl Eigenschaften von Gasen als auch von Flüssigkeiten besitzen – und damit ist sozusagen alles ganz geschmeidig und in Lösung.
Die Destraktion läuft bei einem relativ hohen Druck ab. Als Lösungsmittel wird besonders gern Kohlendioxid verwendet, auch deshalb weil es bei Normaldruck einfach verdampft. Das garantiert die Lösungsmittelfreiheit der so gewonnenen ätherischen Öle. Leider, leider ist die Destraktion ein sehr aufwendiges Verfahren mit kleinen Produktionsmengen, was die gewonnenen ätherischen Öle recht kostspielig macht. Dafür ist der Duft der Öle aber auch besonders authentisch, sprich kommt dem jeweiligen Ausgangsprodukt geruchlich am nächsten.
Kleine Info am Rande: Die Destraktion wird auch ganz ulkig Zoselverfahren genannt, da sie in den 1960ern von einem Herrn Zosel am Max-Planck-Institut in Mülheim an der Ruhr entwickelt wurde. Eine weitere Anwendung findet sie bei der Entkoffeinierung von Kaffee und Tee. Aber wer will das schon…
Nun denn, genug der trockenen Methodik! Weiter geht es nächste Woche mit anderen spannenden Themen.
Ein schönes Wochenende wünscht Euch
Eure Stephanie
es wird frühling. ich spüre nicht nur die blumen. ich spüre auch den sommer, weiter so.
Ich hoffe, wir spüren ihn in Zukunft noch mehr – rein wettertechnisch war es doch zumindest mal ein Anfang dieser Tage 🙂
Liebe Grüße,
Ulrike.
Interessante Infos – einige Details waren mir neu -, und schön geschrieben! Vielen Dank! LG, fredi
Da siehste mal Frau Fredi 😉 Auch DIR kann man noch was über Düfte erzählen 😉 😉
Ganz viele liebe Grüße, – Uli.