Geschöpf und ŌN von Atelier PMP – Wer, wie und was wir sind

Zwei Interviewtage mit Co-Gründer Daniel Plettenberg liegen hinter uns (nachzulesen hier und hier) und heute möchte ich Euch die beiden jüngsten Kreationen Geschöpf und ŌN aus dem Hause Atelier PMP vorstellen, über die uns Daniel im gestrigen Beitrag schon ein wenig berichtet hat. Wie üblich stammen beide heutigen Düfte aus der Feder von Parfümeur Mark Buxton, dessen Kompositionen legendär sind. Nicht nur die für seine eigene Marke, die ganz einfach gehalten seinen Namen trägt, sondern auch jene für Comme des Garçons, für Linari, Kajal oder 27 87 Perfumes.

Atelier PMP – ŌN
ŌN von Facebook

Geschöpf – Atelier PMP

Mit Geschöpf behandelt Atelier PMP unter anderem die Themen Body Positivity und sexuelle Diversität. Ein entschiedener Vorstoß gegen jede Art der Diskiminierung, wie uns Daniel Plettenberg im Interview erklärte. Passend zum Duft gab es eine Kampagne mit dem Berliner Fotografen Florian Hetz, der dem Nischenduftlabel neun Bilder zur Verfügung stellte, auf denen verschiedene Körperteile zu sehen sind (siehe Bild unten).

Parfümeur Mark Buxton verwendete für den Duft von Atelier PMP die Ingredienzien Bergamotte, Mandarine, Zedernblätter, Rosa Pfeffer, Neroli, Weihrauch, Ingwer, Kardamom, Tabak, Feige, Orangenblüte, Sandelholz, Zedernholz, Moschus, Vanille und Ambroxan.

GESCHÖPF ist die zärtliche Definition aller Lebewesen. Jegliche Form der Diskriminierung ergibt daher keinen Sinn. Wir sind unsere eigene Schöpfung. Wir dürfen entscheiden, wer, wie und was wir sind. Unsere Identitäten verändern sich, so wie wir uns als Geschöpfe verändern dürfen.

Geschöpf – Sei wie Du möchtest

Mit herben und zitrischen Noten, pfeffrig untermalt, startet Geschöpf in den Duftverlauf. Weihrauch bringt eine harzige Rauchigkeit mit ins Spiel, während Ingwer die zitrische Schärfe des Auftakts unterstreicht. Allmählich schieben sich wärmere und sanfte Noten in die Kreation. Eine aromatische Tabaksüße vereint sich mit fruchtig-grünlichem Neroli.

Geschöpf gewinnt an Intensität und Volumen, wird reichhaltiger und üppiger. Das Sandelholz bringt mit seinen balsamisch-samtigen Holznuancen eine gewisse Behaglichkeit in die Kreation von Atelier PMP, die von cremiger Orangenblüte, vanilligem Moschus und den watteweichen Akzenten von Ambroxan untermalt wird.

Atelier PMP – Geschöpf

Einem eher herben und zitrisch-scharfen Auftakt folgt in Geschöpf ein warmer, würziger und holziger Duft, der von cremigen Blüten und lieblichen Tabakblättern nuanciert wird. Ein Duft, der Frische, Würze und Süße vereint, der mal grünlich schillert, mal eher spritzig-herb, fast schon bitter anmutet. Dann wieder offenbaren sich überaus üppige Blüten, um anschließend balsamisch-rauchige und holzig-warme Facetten aufzuweisen. Ein Eau de Parfum, das vielerlei verschiedene Duftnoten vereint und diese auf harmonische Art und Weise zusammenbringt. Einfach toll!

ŌN – Alles, was ist

Auch zu ŌN hat uns Daniel Plettenberg im gestrigen Interview einiges verraten. Der Duft von Atelier PMP trägt den Namen einer griechischen Vorsilbe, die die Bedeutung „Alles, was ist“ in sich trägt. Es ist eine Kreation, in der der Parfümeur Mark Buxton zahlreiche Duftnoten vereinte, denen eines gemein ist.

Es sind Duftnoten aus der ganzen Welt, von denen viele dazu verwendet werden, um sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Cannabis, Schwarzer Pfeffer, Basilikum, Schwarze Johannisbeere, Rose, Immortelle (Italienische Strohblume), Mate, Labdanum (Zistrose), Weihrauch, Moschus, Vetiver, Guajakholz, Leder, Patchouli und Ambra sollen für eine meditative und kontemplative Stimmung sorgen.

Atelier PMP – ŌN

ŌN beinhaltet alles was ist, was existiert, aber eben auch alles, was in der Existenz erschaffen wird: alle unsere Träume und Hoffnungen, Ideen und Kreativität. Sein ist Wahrnehmen: Schaut genau hin, immer wieder. Wahrnehmung ist ein geistiger Dauerauftrag!

ŌN – Ganz bei sich sein

Pfeffrig und grün-krautig zeigt sich ŌN von Atelier PMP im Auftakt mit den kantig-scharfen Noten von Cannabis und Basilikum, die auf Schwarzen Pfeffer treffen. Mate bringt zusätzliche grüne Herbe und eine gewisse Bitterkeit mit in die Kreation, was von der ähnlich gearteten, jedoch von einer deutlichen Süße getragenen Immortelle unterstrichen wird.

Ein Hauch von Weihrauch zieht durch den Duftverlauf der nach wie vor sehr Cannabis-lastigen Komposition, in der auch immer wieder die krautigen Sellerienoten der Italienischen Strohblume zu finden sind. In der Basis etwas dunkler, holziger und ledriger werdend klingt ŌN ganz langsam aus.

Atelier PMP – ŌN

ŌN von Atelier PMP ist ein ungewöhnlicher Duft, keine Frage. Grünlich, krautig, mit deutlichen, intensiven und langanhaltenden Cannabisnoten, die auf knarzigen Basilikum und die Selleriesüße von Immortelle treffen. Eine Kreation mit Ecken und Kanten, keineswegs gefällig, die ein Statement setzt und auffällt. Fürs Büro in meinen Augen nur bedingt geeignet, dafür jahreszeitlich flexibel einsetzbar.

Neueste Kommentare

Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert