Sela und Areia Salgada von Comporta Perfumes – Am Strand zu Hause

Unser dritter Blogartikel zum Thema Comporta Perfumes dreht sich um die Düfte Sela und Areia Salgada, die der Parfümeur Daniel Josier 2017 kreierte. In meinen letzten beiden Rezensionen haben wir uns bereits die Duftkompositionen Muda und Palafítico von Luca Maffei (nachzulesen hier) sowie Mosquito und Mosquito Man von Béatrice Aguilar (nachzulesen hier) näher angesehen. Wie wir bereits erfahren haben, widmen sich alle Kreationen – ebenso wie die Marke selbst – der kleinen Stadt Comporta, die südlich von Sétubal direkt am Flussdelta des Sado liegt und dem Duftlabel seinen Namen gab.

Pferd am Strand
Bild von Facebook

Kurz und bündig: Daniel Josier

Vorab noch ein paar Worte zum Parfümeur unserer beiden heutigen Duftstars. Daniel Josier stammt aus Madrid und arbeitet seit Ende der 1990er in der Parfumbranche. Insbesondere bei Haarmann & Reimer (heute Symrise), wo er eng mit Jean-Claude Ellena zusammenarbeitete. Seit nunmehr etwa zehn Jahren besitzt er außerdem ein eigenes Nischenduftlabel, mit dem er unter seinem eigenen Namen einige Düfte lancierte.

Nebenbei ist er natürlich auch noch für andere Unternehmen und Marken tätig. So kam er unter anderem auch zur Kreation der beiden heute vorgestellten Eaux de Parfum Sela und Areia Salgada für Comporta Perfumes.

Sela – fest im Sattel

Mit Sela versuchen Comporta Perfumes und Daniel Josier das Bild eines abendlichen Ausritts am Strand von Südwestportugals olfaktorisch festzuhalten. In flottem Galopp, den Wind im Gesicht und den Duft von Meerwasser und Sattelleder in der Nase. Die Ingredienzien Thymian, Safran, Himbeere, Weihrauch, Jasmin, Leder, Wildleder, Hölzer sowie Ambra sind die olfaktorischen Zutaten unseres berittenen Tagesausklangs am Strand von Comporta.

Comporta Perfumes – Sela
Sela von Facebook

Ein Pferderitt entfernt von der Ortschaft Comporta, vorbei an den Reisfeldern, Dünen und Kiefern. Zum Abschluss noch ein Galopp zum Meer. Natur, Pferde und Strand in einer Lederversion.

Hoch zu Ross mit Sela

Die aromatische Kräuterschärfe des Thymians vereint sich im Auftakt von Sela mit den dunkel-würzigen Nuancen des Safrans. Im Hintergrund schillert eine gewisse säuerliche Note, die ich der Himbeere zuschreiben würde. Weihrauch spendet weitere dunkle Momente und verleiht der Kreation eine trockene Rauchigkeit. Rau und eher grob zeigt sich das Leder und evoziert damit wunderbar das Bild eines gerne genutzten Pferdesattels. Oder auch eines alten Ledersofas in einer Bibliothek, in der noch der feine Duft von Zigarrenrauch in der Luft hängt.

Langsam schiebt sich cremiger Jasmin ins Duftgemenge. Er vereint sich mit dem dunklen Sattelleder und verwandelt es in geschmeidiges und sanft-weiches Wildleder. Hölzer und Ambra bringen schließlich einen Hauch von Wärme und balsamischer Süße mit in die Kreation von Comporta Perfumes und sorgen so für einen sanften und stimmungsvollen Ausklang.

Comporta Perfumes – Sela

Sela von Comporta Perfumes ist ein rauchig-würziger Lederduft, den ich persönlich eher in der kühleren Jahreszeit verorten würde. Eine gewisse Herbe und Kühle besitzt die Kreation, die durchaus maskuline Züge trägt. Doch im Ausklang besänftigt sich das Leder, wird etwas wärmer und sanfter, wodurch ich das Eau de Parfum prinzipiell als Unisex einstufen würde. Eine transparente, elegante und fein abgestimmte Duftkomposition, die modern und klassisch zugleich ist. 🙂

Areia Salgada – Salz und Sand

Am Strand von Comporta gibt es die ein oder andere Strandbar, an der sich der sonnenhungrige Strandbesucher leckere Getränke und andere Köstlichkeiten einverleiben kann. Vom Eis über Snacks bis hin zu einem leckeren Tinto de verano, einem Longdrink oder Cocktail, an den Chiringuito genannten Strandbars bleiben fast keine Wünsche offen. Eine dieser Lokalitäten inspirierte Comporta Perfumes zu der Kreation von Areia Salgada.

Daniel Josier vereinte für seine Hommage an eine entspannte Zeit am Strand Portugals die Ingredienzien Elemiharz, Apfel, Thymian, Bergamotte, Zypresse, Zedernholz, Jasmin, Maiglöckchen, Ambra, Leder sowie Patchouli.

Strandleben
Bild von Facebook

So duftet das reine Glück, wenn wir an diesen wundervollen, langen, weißen Sandstränden entlanggehen. Von einer sanften Brise umweht und noch besser mit einem Gin Tonic in der Hand, der von einer Zitronenscheibe gekrönt wird. Der Abschluss eines Tages an einem „chiringuito“, einer Strandbar, von Comporta. Auf dem wundervollen Areia Salgada, dem salzigen Sand.

Saúde!

Mit der prickelnden und spritzigen Frische von Zitrusfrüchten startet Areia Salgada in den Duftverlauf. Bald schon stoßen pudriges und dezent aquatisch anmutendes Maiglöckchen sowie grünlich-waldige und süß-säuerliche Apfelnoten hinzu. Thymian erzeugt leicht salzige Kräuterakzente, die sich mit den zitrisch-koniferigen Nadelholznuancen der Zypresse vereinen und so sanfte Meeresmomente evozieren.

Helle Holznoten sorgen im Folgenden für Stabilität und Bodenhaftung dieser doch sehr leichten und luftigen Kreation. Ihr wohnt ein würziges Strahlen und eine aromatisch-herbe Frische inne. Nach und nach zeigt Areia Salgada auch wärmere Aspekte. Patchouli, Leder und Ambra vereinen sich zu einem Duftakkord, der für mich einen Hauch von Mineralischem in sich trägt und somit die Noten sonnenerwärmten Sandes widerspiegeln.

Comporta Perfumes – Areia Salgada

Areia Salgada ist ein frisch-krautiger Holzduft mit grün-zitrischen Nuancen und einem wohltemperierten Ausklang. Mich überrscht die Haltbarkeit des an und für sich eher transparenten und leichten Eau de Parfum. Selbst nach über zwölf Stunden ist Areia Salgada noch als krautig-holziger Hauch wahrnehmbar. Es ist eine Duftkomposition, die ich als ganzjährig tragbar einstufen würde, mit minimaler Präferenz auf die wärmere Jahreszeit. Darüber hinaus ist die Kreation ein Allrounder, der nicht an bestimmte Gelegenheiten, Geschlechter oder ein gewisses Alter gebunden ist. 🙂

Seid Ihr neugierig geworden? Hier kommt Ihr direkt zu den heute vorgstellten Duftkompositionen:

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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