Noch immer naht der Herbst – Teil II der Corona-Trends …

… ist heute an der Reihe, nachdem ich mich gestern bereits diesem Thema gewidmet hatte – lest hier. Ein kunterbunter Mix trabt(e) einem auf den Laufstegen und virtuell entgegen, zumeist eher casual gehalten, aber nicht ausschließlich. Und, einige Besonderheiten, so unter anderem die gestern erwähnten neuen kantigen Schultern (der Welt die kalte Schulter zeigen, durchboxen und so), die Renaissance des Pullunders sowie des Gummistiefels (yep). Heute folgt ein weiteres neues altes Kleidungsstück, das sich derzeit großer Beliebtheit erfreut und eigentlich überall zu sehen ist …

Gewappnet für alle Eventualitäten – „Combat“ Boots für den Alltag

Oben Maske, unten Kampfstiefel“ wählte Gunda Windmüller als Überschrift zu ihrem Artikel, der sich um Stiefel dreht, „klobige Stiefel“. Oftmals auch bekannt als Combat Boots, Kampf-, Springerstiefel. Da werden natürlich Erinnerungen wach an die verschwendete Jugend, die eigene 😉

Rangers und Doc Martens hatte ich selbstredend an in Teenagerzeiten, nicht nur, aber auch – insofern berührt mich dieser Trend ähnlich seltsam-nostalgisch und ein bisschen unentschlossen wie vor einigen Jahren die Renaissance der Chucks – gleiches Spiel, gleiche Erinnerung(en) 😉

https://www.pexels.com/photo/person-wearing-black-leather-boots-4786126/

Windmüller merkt an, dass zu Beginn des Social Distancings die Prio Schuhe waren, die den Spaziergang überlebten beziehungsweise einen diesen überleben ließen (Blasen und so), und Zuhause dank Zoom-Konferenz bis zur Mitte der Brust Schuhwerk ziemlich wumpe war. Im Sommer folgte dann das neue alte Universaltalent für viele – Birkenstocks, ebenfalls lauftauglich für die gewohnte Runde ins Grüne. Jetzt kommen sie erneut wieder, die Boots:

„Derbe Schnürstiefel oder Chelsea Boots mit dicker Sohle und einem Profil so massiv wie Traktorreifen sind jetzt Trend“, die Vorreiter stammen einmal mehr von Bottega Veneta und hören auf die knackigen Namen Lug, Coat und Tire, unter anderem.

Seine „Massigkeit“ wirkt laut Windmüller, „als würde man mit nur einem Tritt etliche Louboutins zermalmen können.“ Ein Statement und Symbol für unsere Zeit, auf eine Art postapokalyptisch wie Mad Max. Martialisch und somit passend hinsichtlich unserer aktuellen Gefühlslage, auf eine Weise „Teil der neuen Uniform: oben Maske, unten Kampfstiefel“. Die dicken Sohlen, die dämpfen – wenn man sich denn schon rauswagen muss in die bisweilen doch mitunter chaotisch anmutende Welt.

Darüber hinaus entdeckt Windmüller noch eine andere Facette am derb-rustikalen, androgynen Kampfstiefel, sie sieht in ihm eine Art „Ausdruck eines gesellschaftlichen Wandels“, des Überwindens von „Genderkonventionen“, ein Statement für Emanzipation, ironischerweise. Was anfing mit flachem Schuhwerk für Frauen als Gegenentwurf, damals in den Zwanzigerjahren ein Affront, ging irgendwann über in High Heels als Form des weiblichen Empowerments – und jetzt eben wieder zurück oder nach vorne, je nach dem, in jedem Fall aber bequem!

„Wenn nun also der Funktionsstiefel den High Heel überholt, ist das auch eine Reaktion auf die Dekadenz der letzten Jahrzehnte. Einen Schuhschrank voller Stilettos und glänzender Gelegenheitsschuhe deutet eine Frivolität an, derer sich eigentlich niemand mehr so richtig beschuldigen lassen will – Nachhaltigkeit ist die Losung und ein Modell für alle Anlässe die logische Konsequenz.

Der derbe Stiefel vereint in seiner Symbolkraft also nicht nur klimatechnische Rücksichtnahme, Nächstenliebe, Weltbewusstsein, sondern auch den Abgesang auf die Bereitschaft zum modischen Leid: Mit diesem Schuh braucht man keinen Arm zum Festklammern mehr.“

… und? Ist irgendein Trend für Euch dabei von gestern oder heute? Stricklayering, Pulloverkleid, Statement-Schultern oder oder oder?

… und was taugt noch so auf den Herbst hin?

My Home is my Castle

Ich bin mir fast sicher, dass die Welle des Zuhause-Werkelns weiter anhalten wird – wenn es zu kalt für den Garten wird, verlagert es sich halt nach drinnen, denke ich. Dort hatte man ja im Frühjahr schon mal angefangen, zumeist mit Entrümpeln und ähnlichen Tätigkeiten, vielleicht ganz im Sinne oder Stil von Marie Kondo. In der Zeit – wie ihr mittlerweile wisst eines meiner Lieblingsmedien – gab es neulich einen schönen Artikel darüber, wie sich Kreative aus aller Welt die Zeit während der Pandemie inklusive Lock- oder Shotdown vertrieben haben, seht hier.

https://www.pexels.com/photo/green-leafed-plants-potted-on-pots-2466486/

https://www.pexels.com/photo/plants-in-pot-on-wall-2431830/

Zum Nachmachen animiert darin der vertikale Indoor-Garten von Chen Mo. Wand- bzw. vertikale Gärten sind ja per se nichts Neues – ob nun Outdoor im (Innen)Hof, fast-Indoor auf dem Balkon oder ganz innerhalb der eigenen vier Wände. Beispielsweise bei Schöner Wohnen finden sich zahlreiche adrette Beispiele. Im Netz kursieren generell ganz zauberhafte Anleitungen, siehe beispielsweise unter anderem diese hier:

Gut geplant ist halb gewonnen (und fast schon aufgebaut – oder so …) – Planungsbeispiele und weitere Ideen für die Theorie findet man viele, so auch diese hier:

Darüber hinaus ist natürlich Amazon immer eine Fundgrube – sowohl für Bücher, Bildbände als auch Produkte (einfach suchen nach: Vertikaler Garten bzw. gärtnern, Vertical Gardening, Wandgarten Singular und Plural, Grüne Wände usw.), Etsy und ebay lohnen sich erwartungsgemäß ebenfalls. Tolles gibt es da, das mitunter fast schon japanisch anmutet im Sinne einer halben (Kunst)Installation 🙂

Habt Ihr Euch auch mit DIY-Projekten die Zeit vertrieben die letzten Monate? Wenn ja – mit welchen? Und sind noch welche geplant, wenn die Tage kürzer werden?

Wenn ja kuschelt man sich gerne abends auf’s Sofa. Wenn nein – … auch 😉 Dafür gibt es dieser Tage ein nettes neues Fernsehprogramm – die dritte Staffel von Babylon Berlin, jener Krimiserie zu der Bestseller-(Krimi)Romanreihe von Volker Kutscher um den Kommissar Gereon Rath, die im Berlin der Goldenen Zwanzigerjahre spielt. Sowohl Buch als auch Verfilmung sind eine echte Empfehlung – und in der ARD Mediathek kann man derzeit alle drei Staffeln gratis ansehen, seht hier.

Mich begleitet derzeit anlässlich der frösteligen Temperaturen abends immer ein Tässchen Tee oder ein Single Malt – und die ersten Duftkerzen haben wieder ihren Platz auf dem Coffee Table gefunden.

Meine derzeitigen Favoriten:

https://www.ausliebezumduft.de/diptyque-john-galliano-essence-of-j-g-duftkerze.html

Was erfüllt Eure vier Wände zu Hause mit Duft, außer Ihr selbst?

Ich bin gespannt, meine Lieben!

Herzlichst

Eure Ulrike

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

2 Kommentare

  1. 26. Oktober 2020
    Antworten

    Hej, liebe ULRİKE KNÖLL,
    Schöne Post, in diesen unruhigen Tagen. Dankeschön. Auch fing ich an, mich um die Gartenarbeit zu kümmern.

  2. Avatar photo
    Ulrike Knöll
    7. Januar 2021
    Antworten

    Huhuu liebe Angela,

    tut mir leid für die späte Antwort, ich war länger krank …
    Jaja, der Garten und die Arbeit darin – das hat schon was 🙂
    Was hat Dich denn im heimischen Grün umgetrieben bzw. was hast Du dort so gepflanzt und gewerkelt?
    Dauert ja noch ein Weilchen, bis man wieder raus kann, leider …

    Viele herzliche Grüße

    Ulrike

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