Angelys Pear von Patricia de Nicolaï und Sakura Tokyo von Acca Kappa – Von Birnen und Kirschblüten

Große Freude heute bei mir, denn mit Angelys Pear von Patricia de Nicolaï und Sakura Tokyo von Acca Kappa haben wir zwei Düfte, die beide die Zutat Birne enthalten. Einer von beiden die klassische Birne, der andere – thematisch ans Thema Asien angelehnt – die apfelig aussehende Nashi-Birne. Ihre Form ist auch der Grund dafür, dass die der ursprünglich aus China stammenden und zur Birnengattung gehörenden Früchte mitunter wohl auch als Apfel-Birne oder – meines Erachtens wenig schmeichelhaft – als Bapfel bzw. Birpfel bezeichnet werden.

Doch egal, welche Birne nun genau in unseren Pröblingen Angelys Pear und Sakura Tokyo heute verduftet wurde, meine Devise ist: Hauptsache Birne! Das köstliche Obst kommt meines Erachtens viel zu selten in Duftkompositionen vor (wie so viele andere Köstlichkeiten auch). Daher nichts wie ran an die zwei Düfte und die Birnen. 🙂

Angelys Pear – Patricia de Nicolaï

Für ihre Birneninterpretation Angelys Pear wählte Patricia de Nicolaï die Ingredienzien Bergamotte, Zitrone, Gras, Schwarze Johannisbeere, Birne, Rose, Jasmin, Patchouli, Eichenmoos und Moschus.

Frischer Wind kam letzten Herbst bei Nicolaï an, als Patricia de Nicolaï die talentierte Andrea de Lassus an Bord holte und diesen frischen Duft erschuf. Eine saftige Birnennote, die von einem Bouquet aus Rose und Jasmin akzentuiert und von Eichenmoos hervorgehoben wird. Mit der Schönheit des Lichts, der Reinheit der Luft und einer ruhigen Aura veranschaulicht Angelys Pear perfekt die Weichheit des französischen Loiretals. Ein süßer, frischer Duft mit einer intensiven Herznote und einer anhaltenden Sillage, die einen angenehmen Hauch von Chypre offenbart.

Angelys Pear

Saftige Birnengrüße

Schon im Auftakt von Angelys Pear zeigt sich die Protagonistin mit grünlichen und saftigen Noten. Sehr weich und geschmeidig wirkt die Birne und trotz ihrer authentischen Fruchtigkeit relativ unsüß. Nein, die grünlichen Noten dominieren hier und unterstreichen die wunderschönen Nuancen der Birne auf äußerst harmonische Art und Weise.

Dunkle Cassisnoten untermalen die sanfte Birne und verleihen ihr zusätzliches Volumen und Raum. Rose und Jasmin bilden im Hintergrund ein enges Blütengeflecht. Patchouli verleiht dem Duft aus dem Hause Patricia de Nicolaï überraschend helle Holznoten, die von der pudrigen Samtigkeit des Moschus’ gekonnt akzentuiert werden.

Angelys Pears große Liebe bleibt aber die grüne Birne, denn deren saftige und wunderschöne Noten bestimmen den Duftverlauf von Anfang bis zum Ende.

Angelys Pear

Wer Birnen liebt, der sollte Angelys Pear von Patricia de Nicolaï unbedingt testen. Ein toller, moderner, eleganter und absolut bezaubernder Fruchtduft und ein absoluter Allrounder für Büro und Alltag. Ich würde den Duft auch ganzjährig einordnen, weil ich ihn mir nicht nur gut für die warme Jahreszeit vorstellen kann.

Manch einer bevorzugt auch im Herbst und Winter eher leise, nicht zu gewürz- und gourmandlastige Düfte, die fruchtig sein können, aber nicht zu sehr nach Sommer schreien sollten. Angelys Pear von Patricia de Nicolaï könnte da durchaus ein passender Kandidat sein. Am besten testen! 🙂

Sakura Tokyo – Acca Kappa

Vor gefühlt 100 Jahren war ich als Teenager zur Kirschblüte in, nein, nicht in Tokio, aber in Washington D.C., wo jedes Frühjahr tausende Kirschbäume blühen. 3000 waren es genau, die der damalige Bürgermeister von Tokio 1912 der amerikanischen Hauptstadt schenkte. Diese sollten die Freundschaft zwischen Japan und den USA symbolisieren. Ich erinnere mich noch an die zartrosa Pracht, die Washingtons Parkanlage um das Tidal Basin umgab. Es war einfach bezaubernd.

Millionen von Kirschblütenblättern auf den Straßen von Tokio. Die große Stadt und Mutter Natur umarmen einander. All dies ist Sakura Tokyo, die Dufterfahrung von Acca Kappa. Lass das Wunder der Frühlingsblüte ein Teil von dir sein.

Das japanische Wort Hanami bezeichnet in der japanischen Tradition das Bewundern der herrlich blühenden Bäume im Frühling. Bei dieser Sitte ist die symbolträchtigste Blüte die Kirschblüte, die auf Japanisch Sakura genannt wird.

Wer zur Zeit der Sakura-Blüte in Tokio ist, darf eine unvergessliche ästhetische wie auch kulturelle Erfahrung machen. Hier trifft das Treiben der modernen Stadt auf die sanfte Umarmung der Kirschblüten.

Für Sakura Tokyo, die japanische Kirschblütenode samt Birnennuance, verwendete Acca Kappa die Ingredienzien Nashi-Birne, Neroli, Freesie, Nymphea (Seerose), Rose, Kirschblüte, Heliotrop, Sandelholz und Moschus.

Sakura Tokyo

Japanische Kirschblüte

Sakura Tokyo von Acca Kappa startet sanft, zart und pudrig in den Duftverlauf. Die Nashi-Birne streut eine Prise fruchtige Frische ins Duftgeschehen, das eindeutig von Freesie, Neroli, Seerose und Moschus geprägt ist. Auch die Kirschblüte kann sich hinter diesen luftigen, cremigen und pudrig-aquatischen Blütennoten durchaus verstecken.

Heliotrop sorgt für vanillige Akzente im ohnehin schon kuschlig-reinen Puderduft, der durch Sandelholz eine warme Nuance erhält. Sanft und zauberhaft duftet Sakura Tokyo auf meiner Haut und erinnert mich eher an Waschmittel, denn an Kirschblüten, aber was solls? Der Duft ist so wunderschön, dass mir das völlig egal ist. 🙂

Sakura Tokyo

Freunde von Sauberdüften, von reinen und pudrigen Kreationen sollten sich Sakura Tokyo aus dem Hause Acca Kappa unbedingt merken. Denn hier haben wir es mit einem zwar typischen Kandidaten dieser Duftfraktion zu tun, der aber – im Gegensatz zu einigen seiner doch sehr zarten und überaus ätherischen Kollegen – eine gewisse Präsenz und Intensität besitzt. Mein Fazit: Toll!

Damit verabschiede ich mich für heute von Euch und wünsche Euch noch eine schöne Restwoche.

Liebe Grüße,
Julia

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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