Ein Hauch von Luxus – Giglio di Firenze

Zum Abschluss unserer Pineider-Rezensionen möchte ich Euch heute noch den letzten Duft des Schreibwarenunternehmens vorstellen: Giglio di Firenze. Als Krone der Kollektionsschöpfung ist dieses Eau de Parfum extrême der adligen Italienierin Caterina de’ Medici gewidmet. Diese stammt – der Name lässt es schon erahnen – aus der mächtigen und bekannten florentinischen Familie der Medici. Durch die Heirat mit Heinrich II. wurde sie Königin von Frankreich und nach dessen Tod zur Regentin, denn ihre Söhne waren zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig. Eng verbunden ist ihr Name mit der Bartholomäusnacht, in der 1572 Tausende von Hugenotten massakriert wurden. Keine ganz unumstrittene Persönlichkeit also, die sich das italienische Traditionsunternehmen da als Inspirationsquelle ausgesucht hat.

Giglio di Firenze

Doch spricht laut Pineider auch einiges für ihre Wahl:

Sie war für ihre außergewöhnliche Persönlichkeit und ihren Charme bekannt und galt als bestparfümierte Frau der Renaissance. Ein edles Parfum für eine elegante und raffinierte Frau. Als sie nach Frankreich kam, brachte sie ihre florentinischen Parfums mit. „Giglio di Firenze“ (Die Lilie von Florenz) war ihr Lieblingsduft und er wurde ein besonderer Erfolg. Inspiriert von diesem Parfum kreierte Caterina ein anderes mit ihrer Identität: „Acqua della Regine“. Selbst heute noch nimmt das Stadtwappen von Florenz „Giglio di Firenze“ viele Bedeutungen an.

Pineider – Giglio di Firenze

Die Bezeichnung Eau de Parfum extrême klingt momentan noch ein bisschen wie eine Drohung. Doch bin ich mir sicher, dass Luca Maffei mit diesem letzten Duft aus dem Hause Pineider auch wieder eine äußerst harmonische und fein ausbalancierte Kreation geschaffen hat. Giglio di Firenze dreht sich – wie der Name schon verrät – um die Lilie, die Iris.

Wenn die Iris in der Sprache der Blumen mit positiven Empfindungen bezüglich der Weiblichkeit bedacht wird, ist sie in der Traumsprache ein Symbol für Treue bei Männern und Reinheit bei Frauen. Die „Giglio di Firenze“ führt zu Reichtum, genauso wie die Rohstoffe kostbar sind, aus denen der Duft besteht. „Giglio di Firenze“ ist eine ideale Blume, die man einer stolzen Frau schenkt, die anspruchsvoll und elegant ist und die wir als unsere Königin ansehen.

Ein feiner Duft für eine elegante und kultivierte Frau, die sich peu à peu offenbart und Sie für immer verzaubert. Die Lust der prächtigen Zitrusnoten aus Bergamotte und gelber Mandarine wird von den grünen und würzigen Noten von Calamus und Neroli bereichert. Die Melodie des floralen Herzens wird von der Lilie von Florenz, der Iris, emporgehoben und von einer originellen Verbindung aus Orangenblüte und Heliotrop abgerundet. Die Basisnote besteht aus einer perfekten Alchemie aus Patschuli, Moschus und Virginia-Zeder, vollendet von einem Hauch Bourbon-Vanille aus Madagaskar.

Giglio di Firenze

Aus den Duftnoten Bergamotte, Mandarine, Kalmus, Neroli, Iris, Orangenblüte, Heliotrop, Patchouli, Virginia-Zedernolz, Vanille und Moschus zauberte Luca Maffei nun also den Duft der Königin aus dem Hause Medici. Giglio di Firenze zeigt sich direkt nach dem Aufsprühen mit einer angenehmen und pudrig untermalten Hesperidennote, der eine gewisse grüne Herbe innewohnt. Rasch übernimmt die Protagonistin das Ruder und versprüht ihre charakteristischen butterweichen und cremigen Irisnoten. Diese machen den Duft watteweich und fast schon skinnig. Giglio di Firenze verschmilzt förmlich mit der Haut.

Zarte Holznoten und ein Hauch von Vanille untermalen die Cremigkeit der Iris und sorgen für weitere Wohlfühlmomente. Wieder einmal schaffen es Luca Maffei und Pineider einen wirklich tollen Duft zu kreieren, der trotz seiner unaufdringlichen Zartheit eine unglaubliche Haltbarkeit besitzt – Eau de Parfum extrême eben. Erst nach vielen vielen Stunden zeigt sich die Basis, in der Patchouli, Zedernholz und Moschus ein balsamisch-warmes Stelldichein geben und den Duft unendlich sanft und sinnlich ausklingen lassen. Giglio di Firenze ist wahrhaftig eine Hommage an die Iris, die sich hier so ganz ohne Ablenkung und in aller Seelenruhe duftmäßig austoben kann. Ein Irisduft ohne viel Drumherumgeplänkel, ohne Smalltalk, ohne Schnickschnack. Du willst Iris? Hier bekommst Du sie. 🙂 Für alle Liebhaber von Irisdüften ist dieser Kandidat auf jeden Fall ein Must-try, wenn nicht gar ein Must-have.

Der Teststreifen offenbart übrigens ein deutlich anderes Duftbild. Hier ist Giglio di Firenze direkt nach dem Aufsprühen intensiv zitrisch-floral, wobei die Betonung auf der Blütennote liegt. Nach und nach entwickelt sich hier ein sehr schriller, in meiner Nase fast schon beißender Duft mit deutlich hefigen Nuancen. Ganz ehrlich? Nicht schön! Ein Hauttest ist hier unabdingbar. 😉

Giglio di Firenze

Edel gewandet – Die Verpackung

Erwähnenswert ist bei Giglio di Firenze, der ja als Luxusedition angeboten wird, auf jeden Fall noch der Flakon und seine Umverpackung. Der Flakon selbst ist in der charakteristischen hohen und schlanken Form gehalten, doch ziert ihn nicht nur ein vergoldetes Aluminiumemblem, auch die Verschlusskappe ist mit einer Kombination aus weißem Leder und Gold äußerst ansprechend und hochwertig gestaltet. Geliefert wird der Flakon in einer mit schwarzem Samt ausgekleideten weißen Holzschatulle, auf deren Vorderseite ein goldenes Etikett aus Metall angebracht ist. Durch seitlich angebrachte Scharniere lässt sich das „Schmuckkästchen“ mittig aufklappen. Auf der Oberseite der Schatulle befindet sich noch ein rotes Garantiesiegel, das an die alten Briefsiegel längst vergangener Zeiten erinnert. Einfach schön! 🙂

Damit verabschiede ich mich von der Kollektion aus dem Hause Pineider und für heute von Euch, liebe Leser!

Ich wünsche Euch eine schöne Woche und bis bald!

Liebe Grüße,
Steffi

 

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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