Violet und Ozone von Franck Boclet hatte ich mir gestern angesehen und bin von dem Veilchen immer noch ausgesprochen angetan. Musc und Vanille stehen heute auf dem Speiseplan.
Schluck Milch in der Kurve
Musc trägt zwar den Moschus im Namen, aber ganz so simpel ist der Gute glücklicherweise nicht gestrickt. Wer es nur sauber und moschusweich mag, der hat ja mit Muscio Biancho von Acca Kappa oder den Sauberdüften von Clean schon genug zu tun. Hier finden sich übrigens auch die Herznoten, die im Text von „Violet“ fälschlicherweise angegeben wurden. Hier ist irgendetwas gehörig durcheinandergekommen. Im Netz finden sich zu dem Duft noch ganz andere Noten wie Leder, Milch, Iris, Rose. Wie dem auch sei, wir haben es hier mit einem würzigen, pfeffrigen Start zu tun, ob es nun der genannte Ingwer ist oder der Schwarze Pfeffer von „Violet“, ich weiß es nicht genau, sei’s drum. Ich bekomme also Gewürze heraus und auch Hölzer, eine grüne Note und tatsächlich etwas Milchiges.
Moschus, wo bist Du? Hölzer nehme ich wahr, auch eine gewisse Weichheit, aber eine ausgeprägte Moschusnote rieche ich nicht. Wurde ich über Nacht mit einer Moschusgeruchsblindheit geschlagen? Aber auch die Gattin riecht ihn nicht. Irgendwie komme ich mit dem Duft nicht klar. Er wirkt merkwürdig unentschlossen, ziellos. Tut mir leid, nicht mein Ding. Ich habe den Vertrieb angeschrieben und werde hier berichten, wenn ich weitere Infos bekomme.
Die Duftnoten (unter Vorbehalt)
Kopfnote: Limette, Feigenblätter, Ingwer
Herznote: Mandel, Pfirsich, Zedernholz
Basisnote: Tonkabohne, Sandelholz, Perubalsam
Leuchtvanille
Aber lieber Franck Boclet! Da muss man sich doch nicht die Haare raufen. Ich sehe bei Vanille zumindest keinen Grund dafür. Ein Gourmand ist er, keine Frage, aber mit einem herrlich frischen Zitrustopping, dass es wahre eine Freude ist. Limette, Grapefruit und Kardamom verbreiten eine zitrische, fast minzige Kühle. Diese steht im Kontrast zu dick aufgetragener Vanille und süßem, zähem, auf der Zunge schmelzendem Karamell. Passt das zusammen? Sehr viel besser, als es sich vielleicht anhören mag.
Die Duftkomposition
Kopfnote: Limette, Grapefruit, Kardamom
Herznote: Ingwer, Karamell, Blüten
Basisnote: Vanille, Zedernholz, Moschus
Ein bisschen Zitronentörtchen ja, das ist nicht von der Hand zu weisen, aber dann doch durch Moschus und Zedernholz ein wenig abgelenkt vom allzu süßen Pfade der Naschereien.
Fazit zu den Neuen von Franck Boclet
Sieger des Quartetts bleibt für mich Violet, gefolgt von Vanille, ja, tatsächlich finde ich diese Vanille-Interpretation spannend. Die beiden anderen – das ist reine Geschmackssache – bleiben ein bisschen zu farblos. Was meint Ihr zu Franck Boclet? Welche Düfte kennt Ihr?
Liebe Grüße
Harmen
Lieber Harmen,
Danke für Deine Berichte mit Deinen Erfahrungen bei den Düften von Franck Boclet.
Auch meine Favoriten sind Violet, gefolgt von Vanille. Violet stelle ich mir schön vor in kalten Monaten, da er mich wärmt, stark ist, aber keinesfalls aufdringlich.
Die Sillage von Franck Boclets Düften erweist sich auf meiner Haut als sehr beeindruckend.
Hier in der Toskana Deutschlands, dem Markgräflerland: ist die heat on, mit Temperaturen über 30 Grad. Da mag ich nicht viel Duft, wenn überhaupt, nur ganz Feines, Zartes, nicht unbedingt Hesperiden lastiges.
Mit Sonne und blauem Himmel satt gefüllte Grüsse sendet Dir und Steffi sowie dem duften Team, Geniesst die späten Sommertage.
Ute
Liebe Ute,
schön, dass Du die Düfte auch schon getestet hast und wir sogar einer Meinung sind bezüglich der Favoriten! 🙂
Komm gut durch die Hitze, hier im Schwabenland sind wir auch schon morgens stark Richtung 30 °C unterwegs.
Liebe Grüße
Harmen