Nicolaïs „Amber Oud“ und „Rose Oud“ – Oud geht auch im Sommer

Zwei nicht mehr ganz brandneue, aber dennoch äußerst riechenswerte Kreationen von Patricia de Nicolaï sollen heute im Mittelpunkt stehen: „Amber Oud“ und „Rose Oud“. Wegen des guten Bildmaterials erscheinen hier auch die Flakons in voller Pracht! Manch einer mag ja schon übersättigt sein, ich kann ja von Oud gar nicht genug bekommen.

Patricia de Nicolaï – Amber Oud

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„Amber Oud“ – hier haben wir Labdanum in der Herznote, das einen holzig-balsamischen Geruch mit einer leichten Ledernote besitzt. Dies passt durchaus gut. Außerdem findet man hier eine scharfe helle Note, gewürzig und holzig, und ich denke, dass wir Oud als Verursacher ausmachen können, das mit seinen holzig-medizinischen Seiten und zusammen mit der Vanille im Kopf für diesen hellen, fast schon krautig-teeartigen Gewürzton sorgt.

Bei „Amber Oud“ könnte man meinen, dass es sich um einen gewichtigen und üppigen Duft handelt, aber keineswegs. Er ist erstaunlich frisch und angesichts der Hauptdarsteller regelrecht leicht, sodass er ohne Frage auch an einem Frühlings- und Sommertag angenehm zu tragen ist.

Duftkomposition
Kopfnote: Vanille
Herznote: Labdanum (Zistrose)
Basisnote: Adlerholz (Oud), Ambra

Patricia de Nicolaï – Rose Oud

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„Rose Oud“ von Patricia de Nicolaï – wenigstens dieser Duft muss doch ein barocker Schwerenöter sein! Auch hier trifft dies nicht zu. Hier haben wir es mit einer zarten Rose zu tun, deren süße und kräftige Honigaspekte nach einer Weile in den Hintergrund treten und in einem leichten, krautigen und ebenfalls teeinspirierten Ton ausklingen. Leicht chypreartig, aber von der Intensität weit weg von den verwandten Klassikern. Das Oud ist in diesem Fall eher als holzig-balsamische Vertäfelung zu betrachten.

Duftkomposition
Kopfnote: Rose, Fruchtige Note
Herznote: Animalische Noten, Gewürze, Chypre-Akzent
Basisnote: Adlerholz (Oud), Hölzer

Vielleicht ist es die vielbeschworene französische Leichtigkeit dieser Parfums, die diese Düfte auch für wärmere Temperaturen absolut geeignet macht. Wie steht Ihr zu der Einteilung in Jahreszeitenparfums? Mottet Ihr bestimmte Düfte für die warme oder kalte Jahreszeit ein?

Liebe Grüße
Harmen

Neueste Kommentare

Harmen Biró Verfasst von:

Hallo, ich heiße Harmen, war bis vor Kurzem irgendwas­unddreißig und habe immer die Nase im Wind, um Duftschätze für Euch zu finden und hier vorzustellen. Selbst bevorzuge ich feine Lederdüfte oder Gewürzkompositionen, ohne mich da aber festzulegen. Warum auch? Es gibt ständig so viel Neues in der Welt der Düfte zu entdecken. → BIRÓ

2 Kommentare

  1. Margot
    11. Juni 2014
    Antworten

    Hallo Harmen,

    ich bin mir sicher, dass es einige Oud-Düfte gibt, die auch bei 30° im Schatten noch tragbar sind, zumindest abends. Das liegt aber wohl eher an der Zögerlichkeit der Mittel- und Nordeuropäer. Im Süden Europas wird abends auch bei 30° gern oppulent aufgetragen und auch die Araber machen uns dabei etwas vor. Nur wüde ich mich selbst unwohl fühlen, wenn bei uns im Büro die Luft bei 28-30° steht und ich eine Schweiß-Oud-Wolke von mir geben würde. Wenn das im Freien getragen wird, oder in Wind durchwehten Gebäuden ist das dann garantiert ein himmelweiter Unterschied. Vor allem der zusätzliche Umstand, dass in den arabischen Ländern ganz andere Gerüche, Gewürze, in der Luft liegen als bei uns, vor allem durch die weitaus höheren Temperaturen als bei uns.
    Daher reagieren unsere mitteleuropäische Nasen schon eher mal geschockt.

    Und nein, wirklich einmotten und exakt nach Jahreszeiten gestaffelte Düfte habe ich nicht. Es ist wirklich eine Stimmungsgeschichte und das, wie man sich anderen gegenüber präsentieren mag. Natürlich gibt es auch in dieser Hinsicht schmerzfreie Exemplare. Zudem meine ich, dass Oud, das ja aus einem Baum = Holz kommt, besser für die warmen Tage zu kombinieren ist wie z.B. Patchouli. Wenn Du dazu mal eine Geschichte hören magst, frag Georg nach einem einschneidenden Erlebnis in dieser Hinsicht 😀

    Wünsche eine hitze-resistente Woche und LG,
    Margot

  2. Dorothea
    11. Juni 2014
    Antworten

    Ich bekenne mich als ein großer Anhänger des Einmottens! Zum einen, weil manche Düfte einfach zu bestimmten Jahreszeiten für mein Gefühl nicht passen (wie z.B. Ananas Fizz im Winter oder Dzongkha oder ISM im Sommer), aber auch, damit ich in den weniger beliebten Jahreszeiten wenigstens einen Grund zur Freude habe 😉
    Denn die Herbst- und Winterdüfte sind die eigentlichen Highlights in meiner Kollektion.
    Oud kann ich mir allerdings im Sommer sehr gut vorstellen (auch wenn ich persönlich kein Oud-Fan bin).

    LG
    Dorothea

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