3 Kommentare

  1. Waltraud Seemann
    4.Apr 2013
    Antworten

    Liebe Ulrike, leider bin ich bisher noch nicht so eine Liebhaberin von Raumdüften. Wenn, dann will ich selber duften. Ich liebe allerdings ein wenig die „Räucherei“, was jedoch in Räumen so eine Sache ist. Ein bisschen Weihrauch, Myrrhe und Copal, och ja. Es kann jedoch daran liegen, dass ich bisher noch nie wriklich kostbare Raumdüfte hatte. Als Kerze und geschenkt würde ich sie nicht im Schrank verstauben lassen. Und als Blüten, künstlich und beduftet? Es kommt auf den Raum an. Es gibt Räume, da wären ein paar schöne duftende Kunstblumen nur schön. Ansonsten bin ich doch ein Ikebana-Lehrling. Wenn ich zum Kurs gehe benutze ich nicht mal einen Duft damit ich die Düfte der Blumen und Pflanzen wahrnehmen kann. Das ist eine eigenartige Duftmischung, wenn wir da zum mehreren mit Blättern, Blumen, Zweigen, Wasser, Kies werkeln, die Blumen in Form bringen, die Blätter zuschneiden wie die kleine Raupe Nimmersatt und die Blattschneideameisen oder wie die Pflanzenesser abrupfen, wenn das der Ästhetik dient. Ich lese jeden Tag das Dufttagebuch und verfolge gespannt Deine Berichte von der Esxence. Was mich beruhigt ist, dass es Dich genauso angestrent hat wie es mich anstrengen würde. Ich dachte, dass ich schon zu alt werde für solche Messen und Ausstellungen. Schön, dass wir daran teilhaben können,
    herzliche Grüße, Waltraud

  2. Ulrike Knöll
    Ulrike
    5.Apr 2013
    Antworten

    Huhuu liebe Waltraud,

    haach ja, Räuchern… das habe ich auch gerne gemacht, obgleich man, wie Du schon angedeutet hast, ein wenig vorsichtig sein muss mit geschlossenen Räumen, vor allem wenn sie nicht allzu groß sind. Bei mir geht es leider gar nicht mehr – meine Katze hat Asthma und kippt mir aus den Latschen, wenn ich hier mit irgendetwas zündele. Selbst Räucherstäbchen, japanische, die ich immer so gerne mochte, gehen nur noch sehr bedingt. Dafür gehen Kerzen und Diffusoren – und ich mag es wirklich sehr gerne, seit Jahren schon. Bei mir hat es aber auch ein bisschen gebraucht, bis ich mich dem Thema angenähert habe.

    Ikebana? Das würde ich auch gerne mal machen. Allerdings bin ich schon vor Jahren bei meinen Bonsai-Versuchen gescheitert, da ich etwas ganz Wichtiges nicht bedacht hatte: Mir mangelt an dem, was man dazu am meisten braucht – Geduld 😉

    Wo machst Du das denn, diesen Kurs?

    Und ja, natürlich ist so eine Messe anstrengend – ich denke, das ist nahezu altersunabhängig 😉 Den ganzen Tag Stehen und Laufen, viele neue Eindrücke, Gespräche in allen möglichen Sprachen, Testen, Testen, Testen, etc. – es macht wahnsinnig viel Spaß, aber nach den paar Tagen brauchte ich dann, wieder zu Hause, auch erst einmal eine Auszeit 🙂

    Aber es freut mich, wenn ich mit meinen Berichten ein wenig Messe-Feeling weitergeben kann, das man ganz entspannt zu Hause mit einem Tässchen Irgendwas genießen kann 😉

    Viele liebe Grüße,

    Ulrike.

  3. Waltraud Seemann
    10.Apr 2013
    Antworten

    Liebe Ulrike,
    danke für Deine Anwort. Ja, Deine Berichte habe ich jeden Tag mit Vergnügen gelesen und mir vorgestellt, wie schwer sich meine Beine abends anfühlen würden und doch, rückblickend ist es immer wieder eine Bereicherung. Da konntest Du mal wieder ausgiebig Deine Sprachen anwenden. Während meine allmählich verdunsten…
    Bonsai? Das ist etwas ganz anderes als Ikebana. Bonsai: Einmal nicht aufgepasst und schon ist das teure Bäumchen dahin. Also stelle in die schönen Schalen ein kleines passendes Gefäß mit einem Kenzan, etwas Kies und schon hast Du schöne Ikebanaschalen. Bonsai ist nichts für Berufstätige.
    Ich habe Ikebana-Unterricht im Ikenobo-Style von einer Meisterin, die ihre Diplome in Japan gemacht hat.
    Geduld ist nicht das Ding und nicht Voraussetzung, man muss sehr viel lernen. Und man muss sich in die Systeme eindenken und sich „fügen“: Shin, Soe, Thai: Himmel, Mensch und Erde etc. Einen Formensinn haben oder noch entwickeln. Und das von allen vorausgesetzte „Meditieren“ besteht darin, dass man vor dem Gefäß und den Blumen, die sie mitgebracht hat und dem Arrangement, was man nun anordnen soll sitzt und nachdenken muss, wie das gehen soll: Huch, kann ich nicht, wie muss das nun und nein: raus damit, sieht doof aus.
    Dann, nach 2 Stunden hat man aus ein paar Ästen und zwei Blumen und so was zusammengestellt, dann kommt die Werkschau der Meisterin mit der Schere und schnippi-schnappi bringt sie das mal eben in Form, schmeißt auch mal alles raus und macht es „richtig“. Manche ärgern sich, ich finde das eher witzig. Und beim Arrangieren schwatzen, lachen wir, es ist lebhaft und gar nicht „andächtig“. Man tauscht Blüten aus: Wer hat einen anderen Kenzan, noch ein Stück Kubari (Hölzchen für Vasen um die innen einzuklemmen und mit Drähten Arretierungen für Pflanzen zu schaffen oder diese darin einzuklemmen. Wir haben alle ein beachtliches Arsenal an Werkzeugen, Drähten, speziellen Tapes, Pflastern (echt, gibt solche, die gut an Blätterunterseiten kleben). Und es gibt einige Tricks, z. B. dünne Blütenstängel mit Abschnitten von dicken Blütenstängeln unten zu verstärken, nicht bloß mit Draht. Aber man nimmt ja ein vergängliches Kunstwerk mit nach Hause. Manchmal hält es drei Wochen, dann wieder nur 2 Tage, manchmal kann man frische Blüten oder Blätter ergänzen. Wir machen auch Trockenarrangements, weihnachtliche und auch moderne mit nonfloralen Elementen. Ikebana ist eine Männerkunst, kannst Du im Wiki nachgucken. Das haben bis ins 19. Jahrhundert nur Männer gemacht. Ikenobo ist die älteste Schule, seit 800 n.Chr. und sehr minimalistisch. Ich erkenne sofort, wenn ein Arrangement im Ikenobo-Style ist. Es war ursprünglich ein Blumenopfer und wurde es von Mönchen weiterentwickelt. Ein Samurai musste natürlich für Besucher ein Arrangement anordnen, dass den Blick des Besucher, Kontrahenten auf sich zog. Mir fehlt noch die Kühnheit! aber man hat ja alle Zeit der Welt und was man zu Hause macht, ist dann ja noch was anderes…Ikebana schließt die Freude an einen üppigen Blumenboquet nicht aus. Das sind verschieden Dinge.
    Wenn Du mal meine Gestecke sehen willst, gucke man in Pafumo, so Du Zeit hast, unter Seerose, da habe ich welche im Fotoalbum. Die kannst Du Dir rauskopieren, wenn Du Lust hast, sie sind meine und frei. Leider, die Arrangements haben einen strengen Fokus und so kommt die Räumlichkeit auf Fotos häufig nicht zur Geltung.
    Also, wenn Du kannst, gehe ruhig in so einen Kurs oder so einen Club. Aber vielleicht schaue Dir erstmal Ausstellungen an und lasse Dir das erklären, wenn Du Zeit findest.
    Wir haben viele Berufstätige in unserer Gruppe, die machen das schon sehr lange. Es entspannt.
    Mit Ikebana kannst Du Dein „Bonsaitrauma“ getrost vergessen. Und Dich weiterhin Deinen Düften in erforderlicher Intensität widmen. Dann steht an der Stelle eben mal eine Weile nichts oder ein gewöhnlicher Strauß oder Blumenpott. Ganz liebe Grüße, Waltraud

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert