Die Welt Online…

… hat sich dieser Tage Frédéric Malle zur Brust genommen – für ein Interview, siehe hier.

„Interviewer: Sollte man mehrere Parfüms verwenden und wenn ja, wie viele?  Malle: Keinesfalls mehrere, nur ein einziges! Und zwar ein gutes, das sich dem Wesen der Person anpasst. Interviewer: Aber wechseln wird man ja wohl dürfen. Malle: Wechseln sollte man nie! Nun ja, vielleicht ein bis zwei Mal im Leben – höchstens!“

… wie steht Ihr dazu? Für mich wäre ja die Beschränkung auf EIN Parfum – unabhängig davon, wie groß die Liebe und wie hoch die Qualität – vollkommen undenkbar. Und für Euch?

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,

Eure Ulrike.

 

 

Neueste Kommentare

Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

8 Kommentare

  1. frieMo
    5. Mai 2012
    Antworten

    Ich habe mehr als ein Parfum (auch mehr als eines von Herrn Malle). Ich mag die Abwechslung. Selbst einen Duft der mir richtig richtig gut gefällt, den ich so gut wie immer tragen könnte (bspw. „AdP C“), will ich manchmal nicht tragen. Abgesehen davon, dass ich gerne abwechsel, habe ich noch nie einen Duft gefunden, der mich so zufriedenstellt, dass ich keinen anderen tragen möchte (Obwohl „Vétiver Extraordinaire“ dem sehr nahe kommt).

  2. Stefanie
    5. Mai 2012
    Antworten

    Hm, welch eine betörende Idee: nur einen Duft, der immer passt – und sich meiner Person anpasst. Könnte mir vorstellen, dass ich den mit Anfang siebzig gefunden haben werde, dann nämlich, wenn ich hoffentlich auch dieser Person wirklich auf die Schliche gekommen bin. Bis dahin werde ich wechseln, manchmal mit den Jahreszeiten, manchmal auch von heute auf morgen. Und werde genau dadurch vermutlich mehr Persönlichkeit zeigen, als wenn ich mich auf immer die selbe Weise „verströmen“ würde.

  3. Katharina W.
    5. Mai 2012
    Antworten

    Nachdem die durchschnittliche Verweildauer von Düften auf dem Markt heutzutage bei 2 Jahren liegen soll… wird man ein wenig öfter wechseln müssen als Herr Malle empfiehlt.
    Außer man begnügt sich mit einem absoluten Klassiker, den es seit 40 Jahren gibt und noch weitere 100 Jahre und darüber hinaus geben wird… nach unzähligen Reformulierungen und Verschlimmbesserungen.
    Das wird dann ein Duft sein, der schon allein deswegen nicht sehr individuell sein kann, weil ihn so viele Frauen kennen und tragen.

    Ich finde die Vorstellung schön, ein Leben lang mit dem selben Füllfederhalter zu schreiben, die selbe Uhr zu tragen, das selbe Armkettchen,- Dinge, die so so sehr zu einem gehören, daß sie ein Teil von einem sind. Das gibt einem in der Wegwerf-Konsumgesellschaft ein wenig das Gefühl von gelebter Ewigkeit. Und von Individualität.

    Aber Düfte sind doch Spielerei, Stimmung, Jahreszeit. Diese sind nicht immer gleich, MÜSSEN sich auch wandeln. Schon allein deshalb, weil Düfte eben auf dem Markt oft so schnell verflüchtigt sind wie auf der Haut.

    Ich finde, jedes Nachkaufprodukt „darf“ gewechselt werden.
    Daher lebe ich einen Kompromiß: Ich habe ein gewisses Duftrepertoire, ca. 5 Düfte, dem ich absolut treu bin, tweilweise seit meiner frühen Jugend. Und besitze darüber hinaus viele gesammelte Düfte, die ich nach Lust und Laune verwende.

    Liebe Grüße
    Kati

  4. Pierre Ecrévisse
    5. Mai 2012
    Antworten

    Also, diese Meinung Herrn Malles kann ich nicht teilen!
    Für mich gilt: Varietas delectat! Ich möchte jeden Tag,
    wenn mir danach ist, ein anderes Wässerchen auflegen können.
    Ich unterscheide auch nicht Winter und Sommer bei der Beduftung,
    sondern nur nach Lust und Liebe zum Duft!
    Wahrscheinlich ist es bei Monsieur Malle die Beschäftigung
    als Profi, die ihm im Gegensatz zu mir (uns Normalnasen)
    die Beschränkung reizvoll erscheinen läßt

  5. Dorothea
    5. Mai 2012
    Antworten

    Also die Parfums, die ich trage, lassen sich auf ein recht enges Duftspektrum eingrenzen – meist sind es verschiedene Iris-Interpretationen, und zwar eher die „erdigen“ Varianten, nur im Sommer bin ich etwas offener und trage verschiedene hesperidisch-fruchtige Noten, aber nur ein Duft? Nein, das finde ich nicht praktikabel, alleine wegen des Jahreszeiten-Wechsels nicht. Selbst Malle relativiert seine Aussage später im Interview und räumt ein, dass eine Anpassung der Düfte an die Jahreszeiten sinnvoll ist.

    Ich habe zwar jahrelang nur einen Duft, nämlich Hermès Hiris, getragen (mangels entsprechender Alternativen im Mainstream-Bereich), das änderte sich erst als ich die Welt der Nischendüfte entdeckte, aber wirklih glücklich war ich damit nicht. Abgesehen davon, dass Hiris für kälteres Wetter nicht gut geeignet ist, habe ich mich so sehr an den Duft gewöhnt, dass ich ihn fast gar nicht mehr wahrgenommen habe, was zu einem enormen Verbrauch führte. Heute trage ich ihn fast nur im Frühling im Wechsel mit ein bis zwei anderen Düften.

  6. Avatar photo
    Ulrike
    6. Mai 2012
    Antworten

    Schön, so viele verschiedene Meldungen, so viele unterschiedliche Erklärungen – und keiner kann sich auf ein Parfum festlegen. Ich bin also nicht alleine 😉

    Ich sehe es sehr ähnlich wie Stefanie und würde hier Lacan anführen: „Ich bin der, der ich gewesen sein werde.“ Man selbst ist ständig in Veränderung, entwickelt sich weiter, lernt dazu, verändert sich. Ganz abgesehen von den vielen Persönlichkeitsfacetten, die man ohnehin hat – und vermutlich noch nicht einmal alle an sich kennt. Wie sollte man sich da in einem Duft über Jahre wiederfinden können?

    Ich in jedem Falle kann es nicht. Und liebe es weiterhin, Düfte für bestimmte Stimmungen, Launen, Sehnsüchte, Träume, Situationen, Tages- und Jahreszeiten zu haben und ganz nach meinem Gusto zu verwenden 🙂

    Liebe Grüße,

    Eure Ulrike.

  7. Irmgard
    7. Mai 2012
    Antworten

    Sehr interessante Meinungen … Dorothea hat das für mich stärkste Argument genannt, das ich in den Jahren der Treue zu Coco von Chanel auch erfahren habe: (Zitat) ich habe mich so an den Duft gewöhnt, dass ich ihn fast gar nicht mehr wahrgenommen habe … (Zitatende) GENAUSO! Ich war an meinem Duft zu erkennen. Und wenn ‚Coco` meinem Mann in anderer Situation in die Nase kam, dachte er sofort an mich. Aber – irgendwann kam die Erkenntnis – siehe Dorothea – und seitdem liebe ich die Suche nach neuen Düften! Ich bleibe einen Flakon lang treu und lasse die Düfte mit meinen Stimmungen treiben. Mein Mann erkennt mich auch ohne Coco 😉

  8. Avatar photo
    Ulrike
    7. Mai 2012
    Antworten

    Aber DAS will ich doch hoffen, dass Dein Mann Dich auch unabhängig von Coco erkennt 😀 *lach*

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