Und noch mehr Neues…

Der Strom der Neuigkeiten will noch nicht abreißen, also geht es noch zwei Tage weiter mit den Neulancierungen, die uns in absehbarer Zukunft erwarten. L’Artisan Parfumeur lassen es gerade richtig krachen: Nicht nur wurde einer meiner Sommerlieblinge, der schöne Mandarine Tout Simplement limitiert unter dem Namen Mandarine erneut aufgelegt, im Herbst folgt natürlich auch ein neuer Duft, der sich vom fernen Brasilien und dessen Sambatanz inspiriert sieht: Batucada, einmal mehr von Karine Vinchon-Spehner (bereits bekannt von Cœur de Vétiver Sacré) mit Cachaça, Limette, grüner Minze, Tiaré, Ylang-Ylang, Kokos und salzigen Akzenten. Hört sich nach guter Laune an – Viva la vida loca, Rio und Co., ich denke natürlich sofort an Bahiana von Maître Parfumeur et Gantier, verreise gedanklich… und frage mich, weshalb man den Duft nicht auf den Sommer hin lanciert hat.

Sehr wahrscheinlich wird wieder Herr Duchaufour die verantwortliche Nase sein. Und Mister Ubiquitär war auch in der letzten Zeit enorm fleißig: Nachdem Octavian Coifan Pierre Guillaume von Parfumerie Générale bereits mit seiner Idee, das Parfumeurshandwerk sei die achte Kunst, ansteckte und somit als Inspirationsquelle zu dessen Linie Huitième Art gelten kann, hat sich auch L’Artisan Parfumeur dieser Idee angenommen. Daraus ist eine neue Serie entstanden, die Mon Numéro-Kollektion, die dieser Tage in den Shops landen sollte. Die Düfte sind natürlich limitiert und bedauerlicherweise auch nicht bei jedem Händler Eures Vertrauens zu erwerben, sondern ausschließlich in L’Artisan Parfumeur-Boutiquen und bestimmten Verkaufsstellen sowie wohl auch übers Internet. Des einen Freud des anderen Leid – selig sind die, die angesichts jener künstlichen Verknappung wegsehen oder auch -riechen können… Die anderen müssen sich ein wenig ins Zeug legen: Ähnlich wie bei dem bereits angesprochenen Projekt von Histoires de Parfums sowie bei Le Labo scheinen die Düfte städteexklusiv zu sein. Tja, da bleibt zu hoffen, dass wenigstens alle im Netz zu erwerben sein werden.

„Mon Numéro 1: A prelude to the collection, imbued with a gentle poetry, Mon Numéro 1 fills the heart with a lightness of being. Like our emblematic fragrance Mûre et Musc, this bold, seductive, irresistibly indulgent blend of pear and mimosa conceals its hand behind an air of mischief. Mon Numéro 1, with its naughty, mischievous mood, is like your first perfume, fresh and delicate as a dress blowing in a spring breeze.

Mon Numéro 3: A number capturing the spirit of young adults: full of life, passion and character. The effervescence of youth is evoked by a resounding, intoxicating top note that recalls an alcoholic drink, but also the virile, sober, sensual side of vetiver, for a man (or indeed woman) of refined tastes. Mon Numéro 3, with its spirited mood, is a supremely elegant charmer.

Mon Numéro 4: A fog of memories, expressed through an unexpected contrast. A return to the past, where we rediscover the familiar perfume of barbers’ shops. Traditional lavender rubs against intoxicating leather. Mon Numéro 4, with its classic, nonchalant mood, has that reassuring je ne sais quoi,… like a well-tailored suit.

Mon Numéro 6: Inspired by our travels: evoking sensations of rebirth in which the first drops of rain give life back to the earth. Planet Earth – with all its sublime and powerful richness. An unusual, lucid harmony between green, fruity, watery, floral and woody notes. Mon Numéro 6 has a dreamy, leafy mood, imagine yourself barefoot on the ground in the midst of a monsoon.

Mon Numéro 7: The journey continues with a visit deep inside an Indian temple. A necklace of tuberose and jasmine around your neck, a chai tea in your hand and a whiff of spices in the air. Mon Numéro 7, with its exuberant mood, is a fantasy in which colours, movements, textures and sacred odours swirl and merge, like a colourful sari.

Mon Numéro 8: Paying homage to a great classic of French perfumery, this enveloping scent has sweet, maternal tones, in which sublime iris is elegantly reassuring. A voluptuous cloud of powder to wear without restraint. Supremely chic. Mon Numéro 8, with its luxurious mood, is like a cashmere stole draped over the bare shoulders of a lady one evening at the opera.

Mon Numéro 9: Awaken your senses with an energising burst of freshness, in a modern interpretation of the famous Cologne. A classic top note: zesty, green and slightly tangy, it will leave you feeling uplifted, before catching you unawares with a contrast sustained first by shiso leaf, then by resinous notes that bring a sharp sophistication. Mon Numéro 9, with its festive mood, is like a vision of summer, in flip-flops and a white t-shirt in bright sunlight, a refreshing cocktail in hand.

Mon Numéro 10: This last act will be explosive. After our travels, secret tributes and other sensual pleasures, this perfume is an explosion of warm, enveloping notes. Quite simply addictive. A heady, memorable ode to a highly sought-after note of oriental perfumes. Mon Numéro 10, with its eccentric, piercing mood, is like an evening gown that turns heads all on its own.“

Liest sich nicht so schlecht, oder? Birne mit Mimose, viriler Vetiver, Lavendelleder mit Barbershop-Atmosphäre, Mutter Erde, indische, mit Weißblühern verzierte Tempel, bunte Saris, klassisch französische Parfumeurskunst, die sich an der Iriswurzel austobt, ein modernes Cologne und ein Orientale, der, ganz klar, nicht fehlen darf – also ich will, nein, MUSS natürlich alle testen…

Im übrigen, wenn wir gerade bei den Franzosen sind: Frédéric Malle hat seine Homepage relaunchtdie Neue ist durchaus eine Stippvisite wert. Und apropos Frédéric Malle – hier ist ein nettes aktuelles Interview mit ihm nachzulesen und nachfolgend kann man sich ein schönes Video über seine Motivation zu seiner Editions de Parfums anschauen:

Mit diesen beiden Verweisen „entlasse“ ich Euch heute ins Wochenende und wünsche Euch ein schönes ebensolches,

liebe Grüße,

Eure Ulrike.

Bildquelle: Carnival, Marquês de Sapucaí, in Rio de Janeiro, Brazil von Diogo Dubiella, some rights reserved – vielen lieben Dank!

Neueste Kommentare

Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

4 Kommentare

  1. Stefan
    8. Juli 2011
    Antworten

    Liebe Uli,

    Danke für das tolle Update!

    Ja, dass Dir Santal von Le Labo gefällt kann ich mir vorstellen. Ich finde ihn auch toll, allerdings gibt es irgendwie einen Punkt, auch durch die unglaubliche Haltbarkeit (der riecht echt noch nach Wochen am Pulli), an dem er mir zu viel wird… Mein Favorit aus Le Labos Range bleibt der Oud. Ich muss den Patchouli noch mal testen, aber sonst bin ich wohl eher der Malle-Anhänger. Hattest Du den Hinweis auf deren FAQ-Liste auch schon gesehen? Auf die Frage, was man denn machen solle, wenn einem kein Le Labo zusagt? Einfach mal bei Malle vorbeischauen. Ich musste köstlich schmunzeln.

    Toll ist aber in jedem Fall auch der Fleur d‘ Organge, der mich unheimlich an Orange Blossom von Jo Malone erinnert. Vor allem in der Basis. Während Jo’s Version bei mir „inbetween“ mal etwas „schweißelt“, ist mir bei Le Labo mal ein tolles „Fenster“ aufgegangen, das mich an Geranium pour Monsieur. Fantastisch, aber für den Preis auch echt eine dreifache Überlegung wert.

    Und dann eine tolle Neuentdeckung. Aveda’s Männer Pure-fume! Hammer. Minze, Vetiver, Lavendel… ein richtig toller Wohlfühlduft… Wenn Du mal Gelegenheit hast. Anfangs etwas strange – irgendwie so eine merkwürdige „Rumnote“, die aber sehr schnell verfliegt. Und dann sich in einen total umhüllenden frischen, aber zugleich auch würzigen, markant auffälligen, aber nicht aufdringlichen Duft wandelt…

    Bin ganz angetan…

    Happy weekend,
    Stefan

  2. Avatar photo
    Ulrike
    8. Juli 2011
    Antworten

    Der Oud, lieber Stefan, Nili (von Nilpferd), wie ihn ein Freund und ich einmal liebevoll (!) getauft haben (analog zu Schwitzi, L’Artisans Al Oudh)… haach… und Menardos Patchouli ist ein echter Knaller. Warte dazu aber noch bis zum Herbst und dusch lieber jetzt im Fantastic Man 😉

    Den Aveda kenne ich noch gar nicht?!? Wieso? *Jammer* Ich muss mal stöbern wo es die hier gibt. Sind eh wenige Verkaufsstellen für Aveda in Stuttgart…

    Die Sprüche bei LeLabo sind alle klasse:
    „Why are Le Labo perfumes expensive? First because the founders can’t wait to afford a loft in the West Village and a Hummer as a company car. […]“
    Oder:
    „But is Le Labo really really different? Aaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh…“

    *lach*

    Aber zum Thema Malle, jener Le Laboschen Empfehlung anstatt Viagra bei Nichtgefallen: Ich gestehe. Ich bin schon wieder verliebt. Und muss Carnal Flower haben :/

    Liebe Grüße und ebenfalls ein schönes Wo-Ende,

    Uli.

  3. Christiane
    17. Juli 2011
    Antworten

    Also – die Numéro-Düfte sind mein finanzieller Untergang! Die Nr. 1 – Birne und Mimose – ist schon eingezogen. Ein feines Düftchen – sehr authentisch ohne künstlich zu werden auf einem Moschus/Holzbett. Sehr schön. Und der Erd-Duft ist auch sehr schön – im Netz hab ich was von Dschungelduft gelesen – da hatte ich mir schon ein Besuch in einem Tropenhaus mit dazugehörigem Schweißausbruch vorgestellt. Aber nein, sehr schön – blumig, fruchtig, wie ein Garten (oder eben Dschungel, kann da mangels Erfahrung nicht mitreden) nach dem Regen – also schon auch das „Dampfende“, was aber den Duft gerade interessant macht – eben nicht eines der vielen Sommerwässerchen, die so auf den Markt geworfen werden. Und auch schon adoptiert, und jetzt liebäugle ich noch mit der Iris und der 10 … oh, oh…

  4. Avatar photo
    Ulrike
    18. Juli 2011
    Antworten

    Ooooh, und ich habe noch gar keine Pröblis gehabt 🙁 *jammer* Muss ich mir demnächst wohl auch noch irgendwo besorgen… Oder vielleicht auch nicht? Mich reizt ja jetzt schon jeder zweite, ich weiß auch nicht, ob das so eine gute Idee ist 😉

    Liebe Grüße,

    die Uli, gierig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert