sind unsere zwei heutigen Düfte – wieder zwei Vertreter des umfangreichen Nicolaï-Sortiments, nämlich: Carré d’As und Maharadjah. Nun ja, zugegebenermaßen ist die Duftnote Lavendel (abgesehen vom Geburtshaus natürlich) das Einzige, was die beiden Düfte verbindet, das kann man schon vor der eigentlichen Duftverkostung ganz klar feststellen. Ersterer ist ein eindeutig maskuliner Herrenduft (Pleonasmus olé!), während der indische Großfürst eher geschlechterübergreifend angewendet werden kann, wobei ich, müsste ich mich für Männlein oder Weiblein entscheiden, ihn wohl doch eher im femininen Lager ansiedeln würde. Aber zu den Details komme ich später.

Et voilà, die Ingredienzien: Leder, Melone, Minze, Lavendel, Limette, Zitrone, Petitgrain, Thymian, Kümmel, Gewürze, Rose, Hölzer, Heu, Tabak.
Zu allererst muss ich sagen, dass der Teststreifen mich ziemlich enttäuscht. Hier zeigt Carré d’As zuerst Aftershave-Noten par excellence, die später in eine floral-holzige Note übergehen und so langanhaltend ausklingen. Ganz anders dagegen meine Haut. Frisch aufgesprüht steigen schnapsige Noten zu meiner Schnuppernase empor, die alsbald von krautigen Akzenten begleitet, was den Schnaps schuppdiwupp in einen Kräuterlikör verwandelt. Wütender Lavendel gesellt sich hinzu – maskulin, herb, mit bitteren Nuancen und ein wenig Schärfe tobt er sich aus; besänftigt wird er schließlich nur durch ein wenig Melonenfruchtigkeit dunkelster Natur. Auch zitrische Noten eilen herbei, um den violetten Lippenblütler zu beruhigen. Dieser brodelt immer noch vor sich hin, ist aber merklich entspannter. Vielleicht mag es an dem Strauß floraler Noten liegen, die die Zitrusfrüchte wohl im Schlepptau hatten. Weiches Leder legt sich zudem wie eine wärmende Decke über den lavendelfarbenen Choleriker. Sanft ruht er duftend vor sich hin. Rauchige Noten und Gewürze übergeben ihn leise in den Morpheus’ Arme. In hellen Holz- und Tabaknoten klingt Carré d’As schließlich aus. Ein ebenso klassischer wie zeitloser Herrenduft, in dem ich einige Aspekte meiner Pokerassoziationen tatsächlich wiederfinde: Schnaps, Herren, Tabak, eine eher dunkle Stimmung und ein brodelnder Lavendel als furchteinflößender Mafiaboss. 😉
Doch verlassen wir die Halbwelt des Glückspiels und widmen uns nun dem indischen Großfürsten: Maharadjah. Die Duftnoten: Lavendel, Zimt, Gewürznelke, Sandelholz, Patchouli, Vanille.

Ein wunderschöner Gewürzduft mit überraschendem Fougère-Auftakt – eher feminin, mit Hang zur Wuchtbrumme, sorgt in der kalten Jahreszeit für Wärme und Wohlgefühl. Dass Lavendel und Zimt so gut miteinander können, hätte ich nicht gedacht. Da sieht man es mal wieder: man lernt nie aus! 🙂
Habt Ihr die beiden schon getestet? Was haltet Ihr vom indischen Großfürsten und dem Pokerduft?
Einen schönen Tag wünscht Euch,
Eure Stephanie.
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